Kapitel 71

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     Alec war durcheinander. Seine Gefühle fuhren Achterbahn. Er brauchte für einen weg von zehn Minuten locker das drei Fache. Bevor er nachhause zu seinem Freund wollte, musste er erst seine Gedanken ordnen.
    Er hatte mit Magnus so viel spass gehabt, wie früher. Während er mit ihm gesprochen hatte, schlug sein Herz höher und er wurde unbewusst glücklich.
    Aber wie sollte das funktionieren? Er liebte Zach und Magnus würde in wenigen Wochen heiraten. Er konnte das nicht mehr. Würde er weiter mit Magnus Kontakt halten, würde es ihn nur kaputt machen und schlussendlich wird es daraus hinauslaufen, dass er Zach verlieren würde. Für nichts, weil Magnus mit Jack glücklich war.
    Nur war Alec verdammt schwach, wenn es um Magnus ging. Denn dieser musste ihn nur wieder Anfragen und alle Sinne und sein ganzer Verstand schaltete ab und er sagte sofort wieder zu.

    Nachdem er seine Gedanke Gedanken mehr oder weniger geordnet hatte, (Oder auch nicht, ihm war einfach scheisse kalt) kehrte er zurück zu seiner gemeinsamen Wohnung mit Zach.
    »Wie war es?«, fragte Zach sofort aufgeregt. Irgendwie hoffte dieser, dass es schrecklich war, Magnus ein Arschloch geworden war und Alec ihn nie wiedersehen wollte. Es war zu schön um wahr zu sein, wenigstens dachte er es für diesen Moment.
    »Es war lustig, aber er ist eindeutig nichts für mich«, log Alec und küsste seinen Freund, der erleichtert aufatmete. Wie konnte Alec jetzt sogar schon seinen Freund anlügen? Es roch nur schon nach einem schlechten Ende.
    Anderseits musste es Zach nie erfahren, in ein paar Monaten würden sie umziehen, Alec würde seinen Ex vergessen und dann würde es nur noch sie beide geben. Alec musste einfach die nächsten Monate überstehen, seine Gefühle zurückhalten und Zach musste ihm dabei helfen.
    Das Leben war viel zu schwer, wieso konnte es nicht so wie in einem Liebesfilm verlaufen, wo alles perfekt war und sie bis an ihr Lebensende glücklich sein würden? Wäre es so, dann wäre er jetzt noch mit Magnus zusammen, würde in einem kleinen Vorstadthaus leben und wären vermutlich schon verlobt. Jetzt musste halt Zach daran glauben, nicht dass Alec was dagegen hätte, jedoch würde Magnus tief in seinem Inneren immer seine Nummer Eins bleiben.
   »Ich meine, wo vor sollten wir auch Angst haben? Magnus ist verlobt verdammt, er würde eh nie etwas von mir wollen und daher wäre es sowieso unmöglich, dass etwas daraus werden würde. Zachy... Wir sollten aufhören uns über etwas Sorgen zu machen, wo es nichts gibt, worüber man sich sorgen machen konnte.«
    Und wie es Grund zur Sorge gab! Denn Alec wusste es vielleicht nicht genau, aber tief in seinem Inneren wusste er, es würde irgendwann zu einem grossen Problem werden und auch wenn nie etwas mit Magnus laufen würde, würde es seine eigene Beziehung früher oder später kaputt machen. Aber natürlich waren beide zu Blind, um das zu erkennen.
    »Verspreche es mir.«
    »Ich verspreche es, Zachary Young.« Mit klopfendem Herz nahm er seinen Freund in den Arm. Eine gute Nachricht gab es heute doch noch: sein Herzklopfen war bei Zach sicher noch höher und schneller, als bei Magnus. Und ausserdem dachte er bei späteren Sex auch nicht an Magnus, also sollte das doch ein gutes Zeichen sein. Vielleicht glaubte Alec auch nur, dass er noch etwas von Magnus wollen würde, so eine Art Rosarote Brille, die er momentan trug und er damit nur in die Vergangenheit sah. In Magnus nur den perfekten Freund von früher sah, nicht den, der ihn betrogen hatte.
   Der Sonntagabend war mal wieder viel zu schnell eingebrochen. Allgemein ging das Wochenende immer viel zu schnell vorüber und nach einem entspannten Abend mit Zach und dem folgenden Sex, lagen sie nun nebeneinander im Bett, aneinander gekuschelt und dachten nur an den jeweils anderen.
    »Sagst du Magnus, dass wir umziehen werden?«, fragte Zach in die Stille herein. Alec überlegte kurz und verneinte dann seine Frage. Er sah keinen Grund dafür. Schon klar, zählte Magnus nun wieder zu seinen Freunden, dies hiess noch lange nicht, dass er ihm alles erzählen musste. Allerdings war das schon vor grosser Wichtigkeit... Nein, er würde es trotzdem erst erzählen, wenn es dann so weit sein würde.
    »Wieso stört dich das ganze eigentlich nicht?«, fragte Alec. Das brannte ihm schon lange auf der Seele. Zach war nie gross eifersüchtig, aber das mit Magnus hatte schon ein komplett neues Level erreicht. Wäre Alec ins Zachs Situation, wäre er schon längst in dir Decke gegangen und hätte Magnus klargemacht, dass er sich freihalten sollte.
    »Weil ich dir vertraue und ich nicht glaube, dass du mich für ihn verlassen würdest. Du sagest ja einmal selbst, dass er dir nur eine komplizierte Beziehung schenken würde. Und wieso solltest eine solche entspannte, wie wir sie führen, gegen so eine tauschen? Das wäre entweder dumm oder wirklich wahre Liebe, wobei ich letzteres stark bezweifle.«
    Doch was wäre, wenn Alec eine komplizierte Beziehung mochte, eine die anstrengend ist und in der nicht alles nach Bilderbuch lief?

Hmm, ja was wäre dann?

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt