Kapitel 23

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Als Alec am nächsten Morgen wach wurde, dröhnte sein Kopf schmerzhaft. Verzweifelt versuchte er sich an alles zu erinnern, was letzte Nacht passiert war. Aber das letzte, an das er sich erinnerte, war, dass er mit Magnus neben Raphael stand und diese in ein Gespräch vertieft waren. Er rieb sich stöhnen seinen Kopf und bemerkte erst jetzt, dass Magnus nicht neben ihm lag. Dieser betrat just in diesem Moment den Raum. In den Händen hielt er ein Tablet mit einem Glas Wasser und Frühstück.
»Kopfschmerzen?«, fragte Magnus belustigt und erntete von Alec nur einen genervten Blick. Er verschwand nochmals kurz aus dem Zimmer und streckte dann Alec eine Tablette entgegen.
»Ich war doch niemals so betrunken«, murmelte Alec und schluckte die Tablette runter. Er erinnerte sich nichts daran, so viel getrunken zu haben. Magnus neben ihm lachte auf.
»Und wie du zuviel getrunken hattest«, rief er lachend. Alec ahnte irgendwie nichts Gutes und sein Blick wurde unsicher. Bisher war er noch nie betrunken gewesen und hatte demnach keine Ahnung, wie er sich in diesem Zustand verhielt.
»Glaub ich nicht«, nuschelte Alec und hoffte, dass Magnus gelogen hatte und er nichts Dummes gemacht hatte. Erneut brach Magnus in schallendes Gelächter aus.
»Also, du hast mich erstens dumm Angemacht und mich versucht ins Bett zu kriegen, da du dachtest, dass wir uns nicht kennen. Und als ich dich nachhause bringen wollte«, Magnus stoppte kurz um sich von seinem Lachanfall zu erholen und wischte sich die Träne aus dem Gesicht. »Du hast angefangen mit einer Laterne zu flirten und wolltest dann zu ihr nachhause und weil diese logischerweise nicht darauf reagiert hat, warst du nachher angepisst und hast dich angefangen mit ihr zu prügeln.« Alec war mittlerweile rot wie eine Tomate geworden und vergrub sein Gesicht im Kissen. Er suchte verzweifelt nach einer Ritze im Boden, in der er versinken konnte. Es war ihm so unglaublich peinlich.
»Jeder war schonmal betrunken, Liebling.« Magnus setzte sich neben ihn und strich ihm über die Schulter. Alec seufzte. Nie wieder möchte er so viel Alkohol trinken.
Es war nun schon zwei Stunden später und Alec lief nachhause. Seine Kopfschmerzen hatten nachgelassen aber er war schlecht gelaunt, weil er den halben Tag verschlafen hatte. Zuhause wollte er einfach nur in sein Zimmer und weiterschlafen. Es hasste es eigentlich, an Wochenenden so viel zu schlafen, aber ihm ging es ziemlich mies und dafür hasste er sich selbst.
Er öffnete die Haustür und trat hindurch. Geschockt musste er feststellen, dass das erste, was er vernahm, lautes Streiten war. Er hielt sich kurz seinen Kopf, der durch das laute Geschrei wieder stärker schmerzte und lief dann, ohne sich auszuziehen, in Richtung Küche, wo das Geschrei herkam.
»Das kannst du nicht tun!«, hörte er seine Schwester hysterisch schreien, die am Weinen war. Besorgt trat er die Küche und sah seine zwei Eltern und Izzy, die lauthals am Weinen war. Sie hatten ihn gar nicht bemerkt und führten ihren Streit ungehemmt weiter. »Unser Entschluss steht fest, Isabell!«, rief unser Vater und verschränkte seine Arme vor der Brust.
»Was ist hier los?«, mischte ich mich dazwischen und ging zu Izzy hinüber, die völlig aufgelöst war.
»Mum und Dad wollen umziehen! Nach LA, zu Jace!«, erklärte sie und fing dann noch stärker an zu weinen und sprang Alec in die Arme. Alec stockte der Atem und er war unfähig etwas zu sagen. In seinem Inneren zog sich alles Schmerzhaft zusammen, sodass die Kopfschmerzen nichts mehr dazu waren. Sein ganzer Körper fing an zu zittern und er musste auch selbst die Tränen unterdrücken.
»Wir müssen in einem Monat aus diesem Haus raus sein.« Nun kochte Alec vor Wut. Wie konnten seine Eltern ihnen das nur antun? Sie beide waren in einer glücklichen Beziehung und jetzt wollen sie knapp 5000 Kilometer weit wegziehen?
Alec löste sich von Izzy und wandte sich ungläubig und wütend zu seinen Eltern. Er konnte es einfach nicht fassen.
»Vergesst es! Ich liebe Magnus und sie liebt Simon! Ihr könnt uns nicht einfach von ihnen wegreissen«, schrie er und die erste Träne verliess seine Augen. Ein Kloss hatte sich in seinem Hals gebildet und seine Knie drohten nachzugeben. Seine Mutter trat mit einem Mitleidigem Blick auf die Beiden zu und wollte Alec eine Hand auf die Schulter legen. Er schlug diese wütend weg. »Wieso tut ihr das? Ihr liebt dieses Haus!«
»Ich hab ein Jobangebot bekommen und ausserdem vermissen wir Jace. Wir wollen näher bei ihm sein und ihr sicher auch«, versuchte sein Vater sie zu beruhigen, doch es half kein Stück.

»Wieso dürfen ich und Alec dann nicht hierbleiben? Das Haus gehört ja uns!«, meldete sich nun Izzy. Ihre Augen fingen kurz an zu Funkeln auf Grund ihrer guten Idee und auch Alec hegte kurz Hoffnung. Sie beide waren Achtzehn und würden nächstes Jahr den Abschluss machen; da wäre es dumm sie im letzten Jahr aus ihrer vertrauten Umgebung und Schule zu reissen.
»Das Haus ist schon verkauft«, murmelte ihre Mutter leise und bedrückt. Nun war es um beide geschehen und sie weinten und drückten sich gegenseitig in die Arme. Alec Herz zerbrach in tausend Teile, sein Leben wurde innert Sekunden vollkommen auf den Kopf geworfen und zerstört. Alec wusste nicht mehr, was er nun tun sollte; ohne Magnus konnte er nicht leben.
Schluchzend löste sich Izzy von ihm und blickte ihren Eltern enttäuscht und wütend entgegen. Sie wollten etwas sagen, aber Izzy kam ihnen zuvor. »Ich hasse euch.« Ohne noch ein weiteres Wort zusagen, drückte sie sich an ihnen vorbei aus der Küche und rannte weinend die Treppe hoch. Alec blieb stillstehen und seine Tränen stoppten langsam.
»Alexander, ich«, setzte seine Mutter Mutter an, aber er unterbrach sie mit einer Handbewegung. »Vergesst es.« Dann drängte er sich auch an ihnen vorbei und lief die Treppe hoch. Vorsichtig klopfte er an Izzys Tür und betrat dann ihr Zimmer. Sie lag auf dem Bett und hatte aufgehört zu weinen. Dafür starrte sie ausdruckslos an die Decke. Alec schmerzte der Anblick seiner Schwester und er lief näher zu ihrer. Er legte sich Wortlos neben sie und zog sie dicht an sich ran. Sofort kuschelte sich Izzy dicht an ihn. Alec beruhigte es ein wenig, aber auch er war am Ende aller Kräfte. Das einzig Gute gerade war, dass er seit Ewigkeiten wieder Mal Izzy im Arm hatte und so einschlief.

Was jetzt wohl passieren wird? Was denkt ihr? Werden Alec und Izzy wirklich mitgehen?

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt