Kapitel 92

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    Wenn zwei Freunde, Bekannte oder was auch immer Sex hatten, ohne dass sie eine geregelte Beziehung führten, ging nicht ohne eine peinliche Stille danach.
    Alec und Magnus lagen nun also da, verschwitzt und schweratmend. Sie trauten sich nicht mal in die Augen zu sehen, denn so schön der Sex auch war, umso schrecklicher war die Zeit danach. Keiner wusste, wie damit umzugehen.
     Normalerweise wäre dies der Zeitpunkt, indem einer der beiden aus der Wohnung verschwinden würde und sie sich nie mehr wieder sehen würden - in dem Falle war das nicht so einfach.
    Magnus, wie auch Alec, mussten damit rechnen, dass sobald sie die Wohnung verlassen würden, sie von Jack oder seinen Hunden aufgehalten werden würden. So hatten sie keine andere Wahl, als die peinliche Stille abzuwarten und nachdenklich an die Decke zu starren.
    Die ganze Zeit über dachte Alec darüber nach, was er sagen könnten. Ihm schwirrten duzende Sätze im Kopf herum, welche er allesamt als bescheuert empfand. Es gab rein gar keine Worte, die die Unangenehme Stimmung überspielen konnte - egal was gesagt werden würde, es blieb verdammt peinlich. Obwohl es dazu irgendwie keinen Grund hab: sie waren erwachsene Männer, die schon sehr viele Male miteinander geschlafen hatten, so konnte das nicht der Grund für die unannehmichkeit sein.

     Vermutlich lag es an der Tatsache, dass Magnus irgendwie noch mit Jack zusammen war und Alec erst seit kurzem wieder Single. Vielleicht auch, weil beide wussten, was dies zu bedeuten hatte, sie es aber nicht aussprechen wollten - aus angst.
    Alec känpfte mit sich selbst, Magnus einfach zu sagen, was Sache war, dass er ihn immer noch liebte. Er zweifelte nur wenig daran, dass Magnus die Gefühle nicht erwiderte. Ganz Gewiss war er sich sicher, dass Magnus ihn auch noch irgendwie liebte.
    »Ich geh Duschen.«, sagte Alec nach einer Weile und es war so ziemlich das beschissenste, was er hätte sagen können. Dem leicht irritierten Blick von Magnus nach zu urteilen, dachte dieser dasselbe.
    Um das Ganze nicht noch peinlicher zu gestalten, erhob sich Alec schnell vom Bett und sprintete ins Bad.  Er spürte seine brennenden Blicke im Rücken – oder auf seinem Hintern? ES sollte ihm nicht unangenehm sein, nackt vor Magnus zu sein, doch ihm was es das und das obwohl es nur wenige Sekunden waren. Gott, er verhielt sich wie ein Mädchen, dass das erste Mal Sex hatte, aber dafür noch viel zu unreif war.
    Im Bad angekommen knallte er unbeabsichtigt die Tür hinter sich zu, verfluchte sich für eine Sekunde, ehe er sich verzweifelt gegen diese Lehnte.
    Wie konnte er nur so dumm sein und mit Magnus Sex haben? Er und Zach hatten sich erst gerade getrennt und das schlimme daran war, dass Alec sich nicht mal schlecht fühlte. Nicht mal mit einer Faser seines Körpers hatte er ein ungutes Gewissen gegenüber Zach und das machte ihm ein bisschen Angst. Hatte er Zach nicht mal mehr geliebt?
    Schnell verwarf er diesen Gedanken wieder und schüttelte den Kopf, er hatte Zach noch über alles geliebt und tat es jetzt noch. Aber Magnus hatte er, tut und wird er immer mehr lieben als jede andere Person in diesem Universum. 
    Gerade schlug ihm das Herz bis zum Hals und er musste breit grinsen. Und auch in diesem Moment wurde ihm mehr als nur bewusst, dass es kein Fehler war mit Magnus Sex zu haben, ganz Gewiss nicht. Vielleicht war es nicht die beste Methode, aber dies zeigte ihm eindeutig, dass es zwischen Magnus und ihm einen Neuanfang geben musste.
    Sie mussten wieder von null anfangen, sich aneinander tasten, ihr vertrauen Aufbauen. Alec liebte ihn über alles, da war es ihm sogar egal, wie holprig, verrückt und vor allem schwer dieser Weg sein würde, solange er mit Magnus zusammen diesen Weg gehen wird.
    Zufrieden mit seinem Endergebnis und der Auswirkung det warmen Dusche, verliess er diese wieder. Er betrachtete sich selbst im Spiegel und sprach sich Mut zu, den er eigentlich gar nicht brauchte. Unbewusst war er sich sicher, dass seine Liebe erwidert wurde und so musste er nichts befürchten.
    Ehe er selbstsicher das Badezimmer verliess, atmete er nocheinmal tief durch. Er schloss seine Augen, versuchte sein stark klopfendes Herz zu beruhigen.
Er trat in das hellen, geräumigen Schlafzimmrt, bereit mit Magnus zu sprechen. Es gibt nichts zu verlieren, redete er dich selbst ein und tatsächlich half es ein wenig.
»Magnus?«, fragte er dann verwirrt, als er ihn nicht im Bett vorfand. Ob er Erleichterung oder doch eher Besorgnis spüren sollte, wusste er in diesem Momentnnicht.
Seine Sorge stieg jedoch, als er keine Antwort bekam und gewiss hoffte, dass Magnus ihn nur nicht gehört hatte. Er lief aus dem Schlafzimmer raus, suchte Raum für Raum ab, bis er am Eingangsbereich stehen blieb.
Verzweifelt raufte er sich die Haare. War er vielleicht abgehauen, weil er mit det Situation nicht klarkam? Oder viel eher... dass er einen Fehler begangen hatte? Aber Magnus hatte keinen Ort, um sich zu verziehen, zurück zu Jack konnte er auf keinrn Fall.
Ales drehte sich wieder um, redete dich dabei ein, dass Magnus nur Zeit für sich selbst brauchte. Doch dieser Irrglaubr wurde ihm zerstört, als er auf der Wandgegenüber einen kleinen Blutfleck sah, nicht grösser als eine zweieuro Münze.
Und doch wusste er, dass es zu viel Blut war, dass Magnus nicht freiwillig gegangen sein musste, dass Jack ihn geholt hatte.
    Magnus war in den Fängen eines Kriminellen, der Magnus nach seiner Flucht mit Sicherheit die Hölle heiss machen wird.

Jetzt wird's spannend. :3

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt