Kapitel 6

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»Wieso versuchst du eigentlich so sehr, mich zu einem Date zu überreden?« Sie sassen sich immer noch im kleinen Cafe gegenüber. Bis jetzt hatten sie sich erst ein Milchshake und ein Kaffee bestellt.
Magnus musste zuerst überlegen. »Weil du interessant bist, nett, klug und ausserdem sehr, sehr gutaussehend bist.« Alec wurde ein bisschen rot und blickte dabei Magnus fest in die Augen. Er wollte seine Röte nicht verstecken, schliesslich mochte er Komplimente und zeigte auch, wenn sie ihm gefielen.
»Du siehst auch nicht schlecht aus«, gab Alec mit einem zwinkern zurück. Überrascht hob Magnus eine Augenbraue. »Alexander, versuchst du gerade mit mir zu flirten?«
»Nein!«, protestierte Alec direkt. Sein Blick wurde wieder etwas kühler und Abweisender. Er hätte schwören können, dass Magnus danach noch ein »schade« gemurmelt hatte. Dabei sah er ziemlich traurig aus und Alec tat es schon ein bisschen leid.
»Ich möchte endlich dein Zuhause sehen«, wechselte Alec das Thema. Er war hartnächig und versuchte jetzt solange nicht nachlassen, bis dieser endlich zustimmte.
»Ich möchte es einfach nicht, aber ich denke du wirst nicht nachlassen.« Alec nickte ihm zustimmend und sah ihn auffordernd an. Magnus seufzte. Alec sah, wie unwohl er sich fühlte, aber es war ihm ehrlich gesagt egal.
»ich werde sie dit trotzdem nicht zeigen, noch nicht.«
»noch nicht?«
»Irgendwann wirst du sie schon sehen. Ach übrigens, wollen wir noch in einen Club oder so?« Alec nickte ergeben und gab sich damit zufrieden. Er war wohl doch nicht so hartnäckig, wie er dachte. Dieser Part sollte weiterhin Magnus übernehmen.
Alec war nicht wirklich ein Partygänger. Die vielen Leute und die stickige Luft hasste er. Aber ab und zu ging er trotzdem mal, auch wenn er selten lange blieb.
Magnus und er machten sich kurz darauf auf den Weg zu einem Club in der nähe. Sie waren beide schon achtzehn geworden, weswegen sie ohne Probleme reinkamen und sich direkt auf die Bar zubewegten. Sie nahmen einen Drink, stossten an und redeten.
»Alec, ich habe eine Idee.« Fragend sah dieser ihn an. Er hatte schon fast ein bisschen Angst davor, was kommen könnte. »Wir schliessen eine Wette ab und zwar darum, wer in einer Stunde mehr Nummern bekommt«, schlug Magnus vor. Alec überlegte kurz und fragte sich dann, was der Gewinn dabei war. Magnus grinste schleimisch, als Alec ihn danach fragte. Er vermuetete schon, was kommen wird.
»Wenn ich gewinne, bekomme ich einen Kuss. Und wenn du gewinnst, komme ich dich morgen holen und ich zeige dir mein Zuhause. Deal?« Alec überlegte kurz, schlug dann aber ein. Was sollte bei einem Kuss schon dabei sein? Er hatte schon viele Typen geküsst oder sogar mit ihnen geschlafen. Und wenn er gewinnen würde, würde er endlich Magnus' Wohnung sehen. Er fand das ein äusserst fairer Deal.
»Gut, in einer Stunde treffen wir uns wieder. Übrigens gelten Jungs und Mädels.« Er zwinkerte Alec nochmals zu, bevor er dann in die Menge verschwand. Alec sah ihm lächelnd hinterher. Dieser Junge war einfach unglaublich.
    Auch Alec machte sich auf den weg und suchte ihm Club nach Mädels, die ihm vielleicht die Nummern geben würden. Hin und wieder fragte er sogar Jungs, bei denen er sicher war, dass sie schwul waren. Magnus passierte es sogar mal, dass er ausversehen Alec mit einem Dummen Spruch anmachte. Wobei Alec ein bisschen daran zweifelte, dass es wirklich nur ein ausversehen war.
    Die Stunde war vorüber und Alec dachte kurz darüber nach, ob er Magnus absichtlich gewinnen lassen sollte. Dann würde er vielleicht endlich mal Ruhe geben. Aber dann war Alec doch trotzdem wichtiger, dass er Magnus Haus sehen wird. Er platzte gleich vor Neugierde.

    Es war schon lange nach Mitternacht, als die beiden den Club verliessen. Sie waren noch mehr oder weniger nüchtern, aber lachten die ganze Zeit über die dümmsten Dinge. Magnus brachte Alec nachhause, ohne das dieser wiedersprach.
    Der Club war nicht weit von seinem zuhause entfernt, weswegen sie fünfzehn Minuten später schon vor seiner Haustür standen. In Magnus Augen sah man einen leicht traurigen schimmer, den er mit einem lächeln zu vertuschen versucht.
    »Also dann, bis morgen«, lächelte Alec und wollte sich umdrehen. »Ähhm, Alexander?«, fragte er schüchtern. »Bekomm ich eine Umarmung?« Magnus hatte fest damit gerechnet, dass er nein sagen würde und wollte sich schon umdrehen und gehen.
    »Ja.« Magnus Augen fingen an zu leuchten. Es war das erste mal, dass Alec ja sagte und Magnus freute sich unglaublich darüber. Auch weil er wusste, dass es nicht am Alkohol lag. Dafür war er zu wenig betrunken.
    Alec zog den kleineren, der ihn überrascht ansah, in eine sanfte umarmung. Er schlung seine Arme um Magnus' Körper und drückte ihn fest an sich. Er spürte seine wärme und Magnus' Herzschlag, der verdammt schnell gegen seine Brust schlug. Magnus vergrub seinen Kopf in Alecs schultern, zog seinen Geruch ein und genoss diesen Moment so unglaublich. Auch Alec genoss diese wärme, diese Berührung und stützte deshalb seinen Kopf auf Magnus' ab.
    An diesem Abend hatte Alec viel nachgedacht über Magnus. Er war schlussendlich zu dem entschluss gekommen, dass er Magnus wirklich mochte und dass nicht länger unterdrücken wollte.
    Aber Alec wollte Magnus noch ein bisschen zappeln lassen und diese Aufmerksamkeit noch ein klein wenig geniessen.
    Langsam löste sich Magnus aus der Umarmung. Er hatte das breiteste Grinsen auf den Lippen, das Alec je gesehen hatte. Auch Alec selbst lächelte leicht.
    »Gute Nacht, Alexander.«
    »Gute Nacht, Magnus.« Alec drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange, worauf Magnus rot wie eine Tomate wurde. Aber bevor er reagieren konnte, hatte Alec schon die Tür vor seiner Nase verschlossen.

Endlich mal ein bisschen Malec-action. *-*
Wollt ihr heute noch ein Kapitel?

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt