Kapitel 39

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Rund fünf Minuten nachdem Magnus in der Dusche verschwunden war, klopfte es an der Zimmertür. Für Alec fühlte es sich an, als sei schon eine halbe Stunde vergangen und so dachte er, es sei Magnus.
Als sich jedoch die Zimmertpr öffnete, erstarrte er für eine Sekunde. Jace betrat das Zimmer und schloss leise und bedacht die Tür hinter sich, er wollte wohl nicht, dass jemand ihn bemerkte. In Alec breiteten sich verschiedene Gefühle aus: da war Angst, Sorge, Liebe, Vertrauen und Hass. Alles gemischt und verwirrten ihn. Doch am meisten fühlte er die Angst und wünschte sich Magnus so schnell wie möglich zurück hier ins Zimmer.
»Du bist so wiederwärtig«, zischte er und blieb kurz vor dem Bett stehen. Alec versuchte ihn zu ignorieren und tipppte weiter auf seinem Handy rum. Im Augenwinkel konnte er erkennen, wie Jace vor Wut gleich platzte. Zum glück konnte Alec seine Wut gut verstecken.
»Und dann noch so mit einem Lappen«, lachte Jace. Alec wusste genau, dass er das nur sagte, um ihn zu ärgern und ihn auf die Palme zu bringen. Doch bei Alec zog das nicht; er hatte eine gute Selbstbeherrschung. Es verletzte ihn zu tiefst, machte ihm wütend und am liebsten hätte er seinen Adoptivbruder eine runter gehauen, aber das wäre nicht gur gekommen.
»Schau mich doch an, du schwuchtel«, zischte er, während er näher trat und Alec das Handy aus den Händen riss. Alec verdrehte genervt seine Augen und jetzt konnte er seine Wut nicht mehr verstecken. Durch die zusätzliche Angst zitterte seine Stimme mehr ald ihm lieb war. »Verpiss dich, Jace.«
»Also bitte, so redet man doch nicht mit seinem Bruder.« Er schüttelte tadelnd seinen Kopf. Verdammt Magnus, so bleibt er wenn er mal gebraucht wird?
»Jace, bitte, geh einfach raus...«, sagte er mit leiser, gebrochener Stimme. Desto näher Jace kam, desto ängstlicher wurde er. Doch plötzlich änderte das und Alec hätte sich selbst gegen die Stirn schlagen können. Er war verdammt nochmal grösser und vermutlich auch stärker als Jace. Also wovor hatte er angst?
Entschlossen stand Alec auf und machte sich möglichst gross vor seinem Adoptivbruder. Kurz blitzte Angst in dessen Augen, die aber schnell hämmisch und Hinterhältig wurden.
»Verpiss dich, Jace.« Seine Stimme war leise und bedrohlich. Jace schien für kurze Zeit zu überlegen ob er wirklich einfach abhauen sollte, doch tat es nicht. Alec drängte ihn immer weiter rückwärts gegen die Wand, bis Jace mit dem Rücken an diese knallte.
»Geh!«, schrie er ihn schon beinahe an. Alec wollte zum Schlag ausholen, da ihn das Hinterhöltige Grinsen von Jace verrückt und Angsg machte. Alec hatte jedoch keine Chance zu schlagen, denn plötzlich griffen Jace Hand in seinen Nacken, zogen ihn näher, bis ihre Lippen aufeinander lagen. Es war ein kurzer Moment der Starre, wo Alec sich nicht bewegen konnte, nichts fühlte und nur eine Leere seinen Körper überhand nahm. Das änderte sich schlagartig, als es in seinem Bauch anfing zu kribbeln, sein Herz höher anfing zu schlagen und er denn Kuss, ohne gross darüber nachzudenken, erwiderte. Er hätte sich selbst dafür schlagen können, hätte sich losreissen sollen; er konnte nicht. Es fühlte dich so gut an endlich die Person zu küssen, die er liebte. Nicht mal das schlechte Gewissen gegenüber Magnus war grösser als dieses wunderbare Gefühl der Liebe.
Alec war so tief in den Kuss versunken, dass er nicht bemerkte, dass kaum zwei Sekunden später die Türe aufging und Magnus das Zimmer betrat. Jace hingehen wusste es genau; er hörte ihn und legte daraufhin provozierend seine Hände auf Alecs Hintern. Genau in diesem Moment (er hatte Magnus noch nicht bemerkt) löste sich Alec geschockt von Jace. Ihm wurde bewusst was er gerade getan hatte und wie blöd er war. Erneut wollte er zum Schlag ausholen, weil er genau wusste, dass das Jace absicht war. Bevor er seine Faust ihn jedoch erreichen konnte, wurde er zurück gerissen und Magnus knallte Jace stattdessen eine Faust ins Gesicht. In Alec breitete sich panik aus und schweisstropfen der Angst lief seine Stirn hinunter.
Magnus drehte sich zu Alec um, trat einen Schritt näher zu ihm. Alec war zuerst erleichtert und wollte Magnus unarmen, doch schon spürte er einen stechenden Schmerz in seiner Wange. Erschrocken hielt er diese und sah Magnus an, welcher Tränen in den Augen hatte. Für eine Weile sahen sie sich einfach nur still in die Augen, bis Magnus, der nichts weiter als Boxer trug, nach seinen Kleidern griff und aus dem Zimmer stürmte.
Jace würdigte Alec keines Blickes mehr und verschwand ebenfalls aus dem Zimmer, während Alec kraftlos und heulend zu Boden krachte. Ihm liefen Hemmungslos Tränen über die Wange, er schluchzte und spürte ein unangenehmes ziehen in der Brust. Er war so dumm, so naiv und einfach ein Idiot. Er liebte Magnus doch und hatte ihn jetzt vermutlich verloren, wegen Jace, der nur spielen wollte, der sein Leben kaputt machen wollte.
»Fuck, Fuck, Fuck!«, schrie er und schlug mit seinrt Faus auf den Boden. Ein starker Schmerz, den er zu ignorieren versuchte, zog durch seine Hand. Auf wackligen Beinen stand er auf und griff nach seinem Handy, das Jace zu Boden geworfen hatte. Mit zittrigen Händen tippte er Magnus Nummer ein. Er hörte das Klingeln eines Handys und im ersten Moment war er erleichtert. Magnus schien noch hier zu sein. Doch dann erblickte er Magnus' Handy auf seinem Pult und realisierte, dass Magnus es gar nicht mitgenommen hatte.
Alec schlug sich mit det Schmerzenden Hand gegen die Stirn, worauf er kurz vor Schmerzen aufzischte. Dann sammelte er sich kurz, ordnete seine Gedanken und flüchtete dann aus seinem Zimmer. Er rannte die Treppe hinunter, dabei bemerkte er wie seine Knöchel bluteten und seine Spur hinterliessen. Er verliess unter höllischen Schmerzen das Haus; schmerzen im Herz, schmerzen vom Unfall und jetzt noch die schmerzen der Wut in seiner Hand. Er ignorierte all diese und rannte mit dem Ziel weiter Magnus zu finden. Aber wo zur Hölle sollte er anfangen zu suchen? Magnus kannte sich hier nicht aus, er selbst ebenfalls nicht. Aber wenigstens hatte Alec ein Handy dabei, während Magnus dich verlaufen würde.
»Fuck, man!«, schrie Alev erneut. Er hatte alles zerstört, diese wunderbare Partnerschaft, diese Liebe und Magnus. Er hatte ihn kaputt gemacht und das einfach nur weil er dumm wie Brot war.
Mindestens vier Stunden lief Alec durch die Gegend, suchte Magnus aber fand ihn nichts. Viele Passanten sahen ihn verwirrt oder besorgt an, einige boten sogar ihre Hilfe an, weil er verletzt war. Alle ignorierte er, lief einfach weiter und schlug währenddessen mindestens noch drei mal gegen eine Wand. Nun schmerzten beide seine Hände, seine Knöchel waren blau und blutig.
Irgendwann, als es langsam dunkler wurde, liess er sich weinend auf seine Bank fallen, zog seine Knie an und vergrub sein Gesicht in diesen. Zum wiederholten Mal hörte er sein Handy klingeln, beachtete es jedoch nicht. Es würde nur Izzy oder seine Eltern sein, die sich sorgen machten.
Wäre Alec heute Morgen nicht aus dem Bett gestiegen, hätte er auf sein komisches Gefühl im Magen vertraut, wäre jetzt alles gut. Dann hätte er nicht diesen schrecklichen Tag erleben müssen, aber leider war er am Morgen aufgestanden und konnte dies nicht mehr rückgängig machen. Es war geschehen und Alec hatte somit gerade alles kaputt gemacht, was er hatte.

Fünf Kapitel, die nur einen einzigen, schrecklichen Tag beschreiben.
Ob wieder alles gut werden wird?

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt