Kapitel 55

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    »Wieso findest du es plötzlich so eine dumme Idee?« Alecs Stimme war lauter als gewollt und vollkommen verzweifelt.
    »Weil es nichts bringt«, antwortete Izzy leicht genervt und verdrehte ihre Augen. Alec wurde nicht schlau aus ihr. Vor knapp einem halben Jahr, in den Winterferien, war sie auf die blendende Idee gekommen, zurück nach New York zu ziehen. Erst wollte Alec protestieren, weil er in LA das Stipendium hatte, aber als selbst Maryse sagte, er sollte gehen, suchte er sich ein Collage in New York. Er hätte das viel früher machen sollen, als er noch mit Magnus zusammen war, aber da dachte er noch, seine Eltern würden tiefst enttäuscht sein und das wollte er nicht. Naja, Robert war sehr enttäuscht und auch wütend auf Alec und hatte ihn gefühlte fünf Stunden angeschrien, bis Maryse dazwischenkam, ihm klargemacht hatte, er würde nicht mehr zu dieser Familie gehören und hatte ihn dann aus dem Haus geschmissen. Seitdem suchten sich Alec und Izzy ein Collage und eine Wohnung in New York. Und das nur für Magnus, denn nun war es an der Zeit, anfangen zu kämpfen, Seit ihrer Trennung war nun schon 8 Monate vergangen und Alec war der festen Überzeugung, dass Magnus ihn zurücknehmen würde. Er wusste, dass Magnus ihn noch liebte, er spürte es einfach. Vielleicht war es auch nur ein Aberglaube, dennoch hielt ihn dieser die letzten Monate bei Kräften, sorgten dafür, dass er seinen Abschluss schaffte und an einem Collage angenommen wurde.
    Und nun war es so weit, Alec, Izzy und Simom waren gerade dabei ihre kleine WG einzurichten. Sie hatten beschlossen zu dritt zusammenzuziehen und das war das Beste, was sie hätten tun können. Das einzig dumme war, dass Izzy und Simon nun wieder unzertrennlich waren. Und das hiess, Alec würde die nächsten Nächte vermutlich von lautem Stöhnen wachgehalten.
     Solange er sich irgendwann mal dafür rächen konnte, war ihm das recht.
    »Wieso sagst du plötzlich, es würde nichts bringen um Magnus zu kämpfen?«, fragte Alec gekränkt. ER hatte doch wohl kaum so lange durchgehalten, sich sogar für ihn dazu entschieden herzuziehen, nur um dann nicht mal was zu versuchen? Tat Izzy das nur zu ihrem eigenen Vorteil, damit sie endlich mit Simon Zusammensein konnte? Nein, das konnte nicht sein, es musste mehr dahinterstecken.
    »Glaub mir, es ist besser so«, meinte nun auch Simon, der ihm auf die Schulter klopfte und an ihm vorbeilief. Jetzt war Alec wirklich ratlos. Simon war bis vor kurzem auch noch dafür, dass er kämpfen sollte und nun plötzlich nicht mehr. Was sollte das?
    Alec wollte gerade etwas erwidern, als er von der Türklingel unterbrochen wurde. Genervt seufzte er auf. Er warf den beiden noch einen wütenden Blick zu, ehe er sich genervt zur Türe machte und diese öffnete.
    »Jace?«, fragte er perplex. Dann wollte er ihm die Tür von der Nase zuschlagen, aber Jace hielt diese mit einer Hand auf und sah eindringlich zu Alec.
    »Was willst du? Einen Freudetanz, weil wir nicht mehr zusammen sind, wie du es von Anfang an wolltest?«, fragte er wütend. Seit knapp einem Jahr hatte er ihn nicht mehr gesehen. Nur selten hörte er was von ihm durch seine Mutter. Aber gross interessiert hatte es ihn nie, Jace war ihm egal und er wollte auch nicht mehr im Entferntesten etwas vom ihm.
    »Können wir bitte ein Reden? In der Nähe ist ein kleiner Park«, bat Jace. Erstaunt und skeptisch zu gleich hob Alec seine Augenbrauen. Jace war nie jemand, der um etwas bat, vor allem nicht bei Alec.
    Nach kurzen zögern nickte er und verabschiedete sich von den anderen zwei. Er zog sich die Schuhe an und folgte dann Jace die Treppe hinunter. Obwohl er Jace verabscheute, wollte er sich dennoch mit ihm versöhnen. Er war immer noch sein Adoptivbruder, sein bester Freund, den er unbedingt zurückhaben wollte.
    »Also?«, fragte Alec abwartend mit scharfer Stimme.
    »Es tut mir so leid, dass ich so ein Arsch war Ich weiss auch nicht, wieso ich so dumm war«, nuschelte Jace leise. Dieser Tag war so verdammt verwirrend, wieso verhielt sich plötzlich jeder so komisch?
    »Wieso jetzt plötzlich?«
    »Ich habe jemanden kennengelernt und sie hat mir Wortwörtlich Verstand eingeprügelt. Ich hoffe zu verzeihst mir Ich weiss, ich kann das nicht wieder gut machen, aber ich will meinen besten Freund zurück« In diesem Moment machte Alecs Herz einen Freudensprung. All die Wut und der Hass auf ihn war mit einem Mal verschwunden. Alec glaubte sogar, er war längst nicht mehr wütend, sondern nur stur und wollte, das Jace sich entschuldigte.
    Ohne ein Wort zu sagen blieb Alec stehen und zog seinen Adoptivbruder in eine sanfte, brüderliche Umarmung. Es war wirklich schön, wieder seinen besten Freund zurück zu haben.
    Alecs Leben wurde mit Tag zu Tag wieder besser. Seit Robert ausgezogen war, war ihre Familie wieder fast perfekt. Seine Mutter sorgte sich besser als je um sie, hatte eine viel persönlichere Bindung zu ihnen. Er konnte endlich diese scheiss Schule verlassen und er war wieder zurück in seiner Heimatstadt. Und nun kam noch Jace und zwischen ihnen schien wieder alles gut zu werden.
    Jetzt musste er nur noch Magnus zurückgekommen, dann wäre sein Leben weder perfekt.
    »Jace, es tut mir leid, aber ich habe einen Freund zurückzugewinnen«, sagte Alec entschlossen. Jace grinste ihn aufmunternd an und klopfte ihm auf die Schulter.
    »Mach du das, Bruder.« Und das tat Alec auch, denn er drehte sich um, mit dem Gedanken gleich wieder Magnus zu sehen und um ihn zu kämpfen

Was denkt ihr, wird passieren? (:

Malec AU - say yesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt