Keine Ahnung wie lang ich da saß, aber irgendwann ging ich raus Richtung Badezimmer. Ich hörte wie der Fernseher lief, also waren Benno und Hannah noch da. Ob Lilly auch noch da war nachdem ich sie so angemotzt hab, wusste ich allerdings nicht. Ich betrachtete ich im Spiegel. Meine Lippe war etwas geschwollen und an meiner Nase klebte getrocknetes Blut. Wie kommt Markus nur auf sowas? Oder hatte er recht? Ich versuchte mich stark an die letzten Wochenenden zu erinnern, aber nix tauchte in meinem Kopf auf was auf Souki und mich hinweisen könnte. Ich wusste nicht mal wann ich sie überhaupt das letzte mal gesehen hab. Ich zog meinen Hoodie ein Stück hoch und betrachtete die blauen Flecke. Plötzlich räusperte sich jemand neben mich und ich sah Lilly. ,,Kann ich mir das wenigstens mal angucken?" fragte sie leise. ,,Und was willst du sehen? Hast du einen Röntgenblick oder was?" sagte ich genervt. Sie wendete ihren Blick von mir ab auf den Boden und ging dann langsam weg. Ich zog mein Hoodie übern Kopf so dass ich die blauen Flecken besser betrachten konnte. Beim Berühren tat es auf jeden Fall weh weshalb ich kurz zischte und mein Gesicht verzog. ,,Tut weh?" hörte ich Benno plötzlich sagen.
Ich nickte nur. ,,Ich weiß, du bist genervt, aber wenn du es mit dir und Lilly nicht vergeigen willst, solltest du lieber zu ihr gehen bevor sie nach Hause fährt." sagte er und verschränkte seine Arme. ,,Wie, nach Hause fährt?" fragte ich verwundert. ,,Sie zieht grad ihre Schuhe unten an." antwortete er. Schnell huschte ich an ihm vorbei zur Haustür, wo sie grade raus gehen wollte. ,,Lilly warte!" rief ich und hielt ihren Arm fest. ,,Geh nicht... bitte." flehte ich. ,,Wieso? Ich geh dir grad nur auf die Nerven also ist es vielleicht besser so." ,,Nein ist es nicht, es tut mir leid. Das was Markus gesagt hat war nur etwas viel grade und ich musste drauf klar kommen." Sie nickte nur und sah auf den Boden. Ich nahm ihre Hand und ging mit ihr ins Schlafzimmer. Sie zog ein Shirt von mir an und legte sich dann neben mich. Ich lag auf der Seite und strich ihr eine Haarsträhne aus ihrem wunderschönen Gesicht. Sie sah mich ebenfalls an, aber irgendwie traurig. ,,Du hast etwas...was ist los?"