Bei mir angekommen gingen wir mit Lilly hoch ins Schlafzimmer. ,,Sie schläft noch." sagte sie und blieb an der Tür stehen, während Benno und ich uns zu Hannah aufs Bett setzten. ,,Hannah! Hannah wach auf!" sagte ich und rüttelte an ihr. Sie brummte irgendwas ins Kissen und drehte sich mit verwirrten und müden Augen zu uns. ,,Was wollt ihr denn?" fragte sie und ließ sich wieder ins Kissen fallen. ,,Wir müssen reden." sagte diesmal Benno und zog sie hoch sodass sie uns anguckte. ,,Und worüber?" ,,Du hast uns vier Jahre lang verschwiegen dass du ein neues Spenderherz brauchst!" haute ich direkt raus. Sofort wurden ihre Augen groß. Hannah wollte aufspringen und weg rennen, aber wir hielten sie fest. ,,Lasst mich los!" rief sie und wollte sich aus unserem Griff reißen. ,,Wieso hast du uns nichts gesagt?!" Sie ließ locker und sah mich an. ,,Ihr hättet euch nur Sorgen gemacht!" ,,Ja normal! Aber wir hätten Schuldgefühle gehabt wenn du einfach so vor unseren Augen verreckt wärst und wir nicht wüssten warum!" schrie ich jetzt, vielleicht mit einer etwas zu krassen Ausdrucksweise. Ich stand sauer auf und wollte gehen aber Lilly hielt mich davon ab. ,,Geh jetzt nicht einfach." flüsterte sie. ,,Carlo ich...ich wollte es sagen aber da... hattest du grad selber viel Stress und ich wollte dich damit nicht noch mehr belasten." Ich drehte mich um wo sie mich mit nassen Augen ansah. ,,Was glaubst du eigentlich wie ich mich gefühlt hätte, wenn mir gesagt wird dass du tot bist? Ich hab die ganze verdammte Nacht nicht geschlafen, weil ich mir nicht vorstellen konnte dass du vielleicht gestern von einem kranken Idioten irgendwo hingeschleppt worden wärst und direkt danach erfahr ich dass du schon seit fast vier Jahren sterben kannst! Was glaubst du was das für ein Schlag in den Magen ist wenn ich sowas erfahre?! Und genauso schlimm war es auch eben das Benno zu sagen!" schrie ich weiter aber war noch lange nicht fertig. ,,Du hättest uns das niemals gesagt! Das kannst du nicht abstreiten! Du hättet uns ahnunglos hinterlassen und wir hätten uns bis zu unserem Lebensende Gedanken gemacht und was Schlimmeres gibt es gar nicht!" Nachdem ich dann fertig war drückte ich mich an Lilly vorbei und lief runter zum Auto. Ich hatte keinen Plan wo ich hin fuhr, einfach zu irgendwem oder irgendwo...