Kapitel 329

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Lilly

Ich beobachtete Carlo noch etwas während er schlief und stand dann wieder auf. Als ich die Treppen runter ging, saß Lizzi noch vor dem Fernseher. ,,Wo ist deine Mama?" fragte ich verwundert. ,,Zum Yoga gefahren. Ich darf so lange wach bleiben, bis die Serie vorbei ist." Stolz sah sie mich an. ,,Also jetzt." grinste ich und deutete auf den Bildschirm, auf dem gerade der Abspann lief. ,,Ist Carlo immer noch traurig?" ,,Ja, sehr. Aber bald geht es ihm ganz bestimmt wieder besser." ,,Warum ist er denn traurig?" ,,Weil... Naja, er hat gerade niemanden der an ihn glaubt. Das macht ihn sehr traurig, weil er glaubt, dass ihn niemand mehr mag." ,,Also ich mag ihn!" rief sie. Ich lächelte. ,,Ich weiß. Und jetzt ab ins Bett mit dir!" Sie lachte, sprang auf und rannte die Treppen nach oben. Ich schaltete den Fernseher aus und räumte ein wenig auf. Carlo war nicht nur traurig, er war psychisch fast am Ende. Aber das verstand Lizzi noch nicht und auch sonst schien es keiner außer mir zu sehen. Es muss schon echt viel passiert sein, dass Carlo betrunken nach München fährt. Und das war es ja auch. Ich fragte mich, wie lange er das ganze noch durchhielt. Ja, er handelte nicht immer weise, aber er hatte trotzdem Gefühle und ich wollte ihn einfach nicht mehr so leiden sehen. Warum interessierte es denn niemanden von seinen Freunden? Wie konnten sie so tun, als wäre alles in Ordnung? Wie konnten sie auch nur so denken? Sie haben ihm nicht nur gesagt, er sei ihnen egal, sondern ihm auch das Gefühl gegeben. Und das ärgerte mich am meisten. Jeder wusste doch, dass sie ihn brauchten. Warum gaben sie sich dann keine Mühe mit ihm? Wie konnte es sein, dass ich gerade die einzige war, die sich um ihn kümmerte? Wenn er mich nicht hätte, dann... hätte er niemandem mehr. Wer weiß, wo er dann jetzt wäre. Ich schluckte schwer. Ich würde ihn nie verlassen. Er brauchte mich einfach viel zu sehr und das wussten wir beide. Ich weiß, ich konnte manchmal ziemlich zickig sein. Aber ich war froh darüber, ihn zu haben. Auch, wenn ich es ihm viel zu wenig zeigte. Ich hatte doch selber viel Stress und wünschte mir nichts weiter, als ihn bei mir zu haben. Ich sah noch mal nach Lizzi, machte mich auch fertig und kuschelte mich im Bett dicht an Carlo. ,,Ich liebe dich." flüsterte ich und schloss die Augen.

The story of my life Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt