Freddy
Schon von draußen erkannte ich, dass alle Lichter aus waren. Hat er sich schon schlafen gelegt? Ich ging rein und drückte den Lichtschalter, doch nichts passierte. ,,Carlo?" rief ich. Ich ging zum Stromkasten im Flur und spielte ein wenig daran herum, doch die Lichter blieben aus. Also ging ich nach draußen, zum Hauptkasten, und schaltete dort den Strom ein. Ein seltsames Gefühl beschlich mich. Ich lief rein und suchte Carlo, rief immer wieder seinen Namen, doch fand ihn nirgends. Ich wurde immer unruhiger. Ich machte überall das Licht an, doch von Carlo fehlte jede Spur. Als ich ins Wohnzimmer kam, sah ich sofort die heruntergeworfenen Sofakissen und die Kaminstange. Carlos Handy lag unter dem Couchtisch. Was war hier nur passiert? Plötzlich wurde die, sonst immer abgeschlossene, Gartentür aufgestoßen und kalte Luft strömte in den Raum. ,,Oh nein." Ich ahnte schlimmes. Das konnte doch nicht wahr sein! Kaum war ich mal eine halbe Stunde aus dem Haus, passierte direkt wieder was. Ich hätte ihn niemals alleine lassen dürfen! Die schreckliche Erkenntnis, dass jemand ihn entführt hatte, saß tief. Wie sollte ich das jetzt Benno beibringen? Ich könnte meinen Job verlieren! Völlig durcheinander sank ich zu Boden. Dass meine Tochter nicht hier war, war der einzige schwache Trost den ich hatte. Jedoch... die Tatsache, dass ich versagt hatte, wog schwerer.