Kapitel 226

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Ich öffnete ihm und er sah mich besorgt an. Er umarmte mich stumm und ich ließ ihn rein. Gemeinsam gingen wir ins Wohnzimmer, wo er erst Lilly und dann Freddy begrüßte. Dann fiel sein Blick auf das Bild, das Freddy wieder auf den Wohnzimmertisch gelegt hat. Er nahm es in die Hand und sah es sich an. ,,Das war auf der Mello-Tour." bemerkte er leise. Ich seufzte. ,,Ich weiß..." Er drehte seinen Kopf zu mir. ,,Und du bist dir ganz sicher dass es Vivien war?" ,,Was soll sonst das Bild? Oder das V? Natürlich ist sie es!" ,,War sie auch die jenige die hier eingebrochen ist?" ,,Keine Ahnung, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit schon." ,,Wirst du sie anzeigen?" fragte Benno plötzlich und ich spürte alle Blicke auf mir. ,,Ich... Nein. Weshalb denn? Ich hab keine Beweise. Ich hab die Person ja nicht mal wirklich gesehen, es hätte auch genauso gut ein Mann gewesen sein können. Es war schließlich stockdunkel." ,,Aber wie konnte sie dann was sehen?" überlegte Benno laut. Freddy sah ihn aufmerksam an. ,,Du hast recht. Wie konnte das sein?" Ich ließ mich wieder müde aufs Sofa fallen. Das Jahr hätte nicht schlechter anfangen können. ,,Vielleicht hatte sie ja ein Nachtsicht-Gerät." kam es von Benno. Lilly legte eine Hand auf meine Schulter, während ich erschöpft die Augen schloss. Das war einfach zu viel für mich. Ich wollte den Namen Vivien nie wieder hören. Ich wollte nie wieder mit ihr zu tun haben. Und jetzt war sie wieder da, um mein Leben erneut zu zerstören. Um mir wieder alles wegzunehmen. Ich spürte einen Kloß in meinem Hals. Die letzten Monate waren schon hart genug für mich, und jetzt auch noch das. Wann wurde endlich wieder alles gut? Wie lange musste ich denn noch leiden?! Ich öffnete wieder meine Augen und starrte Benno an, welcher meinen Blick mitleidig erwiderte. Ich brauchte sein Mitleid nicht! Ich brauchte seine Hilfe. ,,Du siehst echt fertig aus. Willst du dich nicht lieber noch was hinlegen?" sagte er einfühlsam, aber ich verneinte. ,,Ich muss hier noch aufräumen und so. Außerdem kann ich jetzt nicht schlafen!" ,,Das Aufräumen erledige ich. Ruh dich lieber aus." entgegnete Benno. ,,Kommt nicht in Frage." protestierte ich. Alle drei versuchten, mich zu überreden, aber gaben schließlich auf. Ich wollte und konnte mich jetzt nicht einfach schlafen legen! Was erwarteten die von mir? ,,Und wie geht's jetzt weiter?" fragte Benno an Freddy gewandt. ,,Ich schlage vor, Carlo bleibt erst mal bei mir und Lilly kommt zu dir. Das ist sicherer für alle." Ich sah sehnsüchtig zu Lilly, für die das alles kein Problem zu sein schien. Aber Freddy hatte ja recht, es war nur zu unserer Sicherheit. Auch wenn das hieß, dass wir beide für eine bestimmte Zeit voneinander getrennt waren. Schweren Herzens stimmte ich zu. Ich räumte noch mit Benno auf und packte dann meine Sachen.

The story of my life Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt