Dennoch tat ich so, als wäre alles in Ordnung. Ich schrieb Freddy, dass nichts passiert sei und Benno, dass er sich melden soll, wenn er kommt. Kurz darauf unterbrach mein Handy die Stille. Ich atmete noch ein mal tief durch, setzte ein Lächeln auf und nahm ab.
I: Hey Benno.
B: Hey. Ist alles okay? Irgendwas passiert?
I: Nein, alles ist gut.
log ich und merkte dabei selbst, wie unsicher ich klang.
B: Verarsch mich nicht!
Ich zuckte zusammen.
B: Ich bin in ein paar Minuten da, und dann erzählst du mir alles! Wir müssen endlich eine Lösung finden, das kann so doch nicht weitergehen.
Ich schluckte.
I: Ja, okay...
B: Ich melde mich noch mal, wenn ich am Hotel bin. Pass auf dich auf.Ich kaute nervös auf der Unterlippe. Was geschah als nächstes? Wo sollte ich diesmal hin? Wenn ich nicht mal bei Freddy sicher war... Wo dann?! Ich ging ins Bad, putzte mir die Zähne und zog mir einfach die Klamotten von gestern über. Dann setzte ich mich wieder aufs Bett und starrte den Boden an. Ich zuckte zusammen, als mein Handy wieder klingelte. Es war Benno.
B: Ich bin jetzt vor dem Hotel. Welches Zimmer hast du?
I: 214... glaub ich.
B: Gut, dann bis gleich.Schon hatte er wieder aufgelegt. Ich ließ mich rücklinks ins Bett fallen und kämpfte gegen aufsteigende Tränen. Die Vorhänge waren längst zugezogen. Der Verfolgungswahn nahm zu und machte mich wahnsinnig. Ich schloss die Augen und versuchte mich zu entspannen, während sich meine Finger in die Decke krallten. An der Tür klopfte es. Zu früh. Das war viel zu früh! Ich brauche mehr Zeit... Ich sammelte all meine Kräfte und ließ erst die Decke los, dann stand ich langsam auf. War das wirklich Benno? Konnte ich mir da so sicher sein? Ich hatte bereits die Türklinke in der Hand, doch zögerte. Wieder klopfte es. Mein Herz schlug wie wild vor lauter Angst. Dann drückte ich doch die Klinke runter, öffnete langsam die Tür und sah...