Kapitel 313

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Am nächsten Morgen saßen wir (Sofia, Carlo, Jojo und ich) in Carlo's Auto und fuhren zum nächsten Festival-Ort. Ich saß mit Sofia auf der Rückbank. Jojo, der diesmal auch dabei war, saß vorne und am Steuer war selbstverständlich Carlo. Es war schon fast Mittag, als wir von der Autobahn abfuhren. Der Bildschirm des Autos kündigte einen Anruf an - von Lilly. Carlo nahm ab. Da er über die Freisprechanlage telefonierte, konnten wir das Gespräch mit anhören.

C: Hey, alles gut? Ich bin grad am fahren, die Verbindung könnte schlecht sein.
L: Die Verbindung ist gut. Aber wohin fährst du?
C: Zum Festival. Das startet erst morgen, aber ich fahre da trotzdem schon hin.
L: Aha. Und wann fährst du mal wieder zu mir?
zickte Lilly. Ich warf Sofia einen vielsagenden Blick zu. Krise.
C: Sobald ich Zeit habe, versprochen.
L: Du hast nie Zeit!
C: Ich weiß, aber das wusstest du doch von Anfang an.
L: Und? Ich will dich trotzdem wiedersehen. Und das nicht erst nächsten Monat!
C: Lilly... Es ist grad alles ein bisschen stressig, aber wir bekommen das hin. Du wirst sehen.
L: Alles, was ich sehen will, bist du Carlo. Aber den Gefallen tust du mir nicht.
C: Lilly, jetzt... beruhig dich mal. Bitte... Es tut mir leid, dass ich grad nicht für dich da sein kann, aber...
L: Du kannst nie für mich da sein! Nie! Also hör auf, dich da rauszureden. Ich fahre für ein paar Tage zu meiner Schwester, nur dass du es weißt. Du musst also gar nicht erst nach Stuttgart kommen, wobei du es ja ohnehin nicht vorhattest!
C: Jetzt warte doch mal!

Doch da hatte sie schon aufgelegt. Wütend schlug Carlo auf das Lenkrad. „Dass sie mir nie zuhören kann." schimpfte er leise. „Bro, das wird schon." meinte Jojo. Seit damals hat sich unsere Beziehung zueinander wieder etwas geändert. Erst waren wir beste Freunde und alles war gut, aber dann meinte er, mir aus dem Weg gehen zu müssen und seitdem war die Atmosphäre zwischen uns etwas... angespannt. „Das weiß ich ja auch. Aber sie nicht!" rief er. „Soll ich mal mit ihr reden?" bot ich an. „Nein, danke. Das muss ich selber klären. Dass sie auch immer so aggressiv sein muss." Es stimmte, Lilly war ein sehr emotionaler Mensch. Wir hielten irgendwann an einer Tankstelle und ich beschloss, Nervennahrung zu besorgen, um die Stimmung etwas aufzulockern. Wir haben das Frühstück im Hotel ausfallen lassen, um pünktlich anzukommen. Sehr zum Bedauern von Carlo. Tatsächlich waren alle glücklich darüber und die Auseinandersetzung mit Lilly geriet in Vergessenheit.

The story of my life Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt