,,S-Sabotage?" wiederholte ich erschrocken. ,,Aber wer sollte es auf dich abgesehen haben? Und warum?" ,,Keine Ahnung. Vielleicht die zwei von gestern." ,,Du meinst diese Männer, die dich entführen wollten?" Carlo nickte. ,,Gibt es denn keine Spuren? Oder Zeugen?" ,,Man weiß nur, dass das Seil durchgeschnitten wurde." Betroffen senkte ich den Blick. ,,Wirst du denn trotzdem auftreten morgen?" ,,Freddy meinte auch, das sei keine gute Idee, aber ich werde es trotzdem machen." ,,Und wenn wieder irgendwas passiert?" ,,Wird es nicht, keine Sorge. Die überprüfen jetzt alles und jeden ganz genau. Da passiert schon nichts." entgegnete er gelassen, aber ich fragte mich, ob das alles nicht doch nur vorgetäuscht war. ,,Weißt du, wie lange ich noch bleiben muss?" Sein Blick wurde ernst. ,,Spätestens übermorgen. Aber tu mir und dir selber den Gefallen und bleib bitte hier. Okay? Bitte. Versprichst du mir das?" Mit einem Seufzer gab ich nach. ,,Okay. Keine Sorge, ich werde hier bleiben. Aber ich will das Festival nicht verpassen! Ich will dich doch auf der Bühne sehen..." ,,Bleib einfach hier, ja? Beim nächsten Festival bist du dann wieder dabei. Nur denk jetzt bitte ein mal nicht an mich, sondern an deine Gesundheit." Ich nickte widerwillig. ,,Du hast ja irgendwo recht." Er lächelte dankbar. Die Tür ging auf und ein Arzt kam rein. Er deutete Carlo an, den Raum zu verlassen. Dieser seufzte, warf mir noch einen langen Blick zu und nahm dann sein Handy, das noch auf dem kleinen Tisch neben dem Bett lag. ,,Ich komme morgen wieder. Versprochen." Mit diesen Worten verließ er mich. Sehnsüchtig sah ich ihm nach. Wie gern wäre ich einfach mit ihm mitgegangen! Der Arzt checkte sich durch, machte sich Notizen auf seinem Klemmbrett und stellte mir Medikamente hin. ,,Wie lange muss ich eigentlich hier bleiben?" fragte ich, als er schon fast aus der Tür war. ,,Das entscheidet sich morgen." antwortete er und dann war ich ganz alleine. Nicht mal mein Handy hatte ich. Keine Ahnung, wo das abgeblieben ist.
