Kapitel 268

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Ich zog mich um und lief runter. ,,Wohin willst du?" fragte Carlo verwundert. ,,Ich muss zur Arbeit. Ich soll eine Schicht übernehmen." ,,Aber du hast doch Urlaub!" ,,Tja, so ist das eben, wenn man in einem Krankenhaus arbeitet." entegnete ich. ,,Soll ich dich fahren?" ,,Nein. Du bleibst schön hier und passt auf Lizzi auf." befahl ich und war schon zur Tür raus. Die Wahrheit ist, ich musste nicht zur Arbeit. Aber ich wollte einfach nur mal raus. Ich musste den Kopf frei bekommen und brauchte mal wieder Zeit für mich. Die letzten Nächte habe ich kaum geschlafen, weil Carlo immer wieder Alpträume von Isa und dunklen Kellern hatte. Er sollte sich wirklich psychische Hilfe holen. Ich wusste, er fühlte sich unwohl alleine. Er war in der letzten Zeit anhänglicher als sonst, aber konnte man es ihm verübeln? Er hatte immer noch Angst vor Isa. Klar, wer wusste schon ob sie ihn wieder entführte? Sie saß zwar gerade in U-Haft, aber wer wusste schon ob sie sich nicht doch noch irgendwann wieder begegnen würden. Ich ging durch den Park und sah Kindern beim Spielen zu. Es machte mich traurig, dass Carlo keine Kinder haben wollte, aber irgendwo hatte er auch recht. Wir hatten einfach keine Zeit für sie. Selbst ich nicht, bei meinem Beruf... Ich seufzte schwermütig und ging weiter. Ein kalter Wind zog auf und ich fröstelte leicht. Ich habe eben nur schnell meine Schuhe angezogen, um so schnell wie möglich weg zu kommen. Ich musste einfach zu viel verarbeiten. Carlo's Leiden der letzten Wochen, das mit meinen Eltern... und dass Carlo sagte, er wolle keine Kinder, war für mich wie ein Faustschlag. Ich musste mich damit einfach abfinden und vielleicht war es ja wirklich besser so. Vielleicht... Einfacher war es auf jeden Fall. Aber natürlich auch einsamer. Was passierte eigentlich, wenn ich plötzlich ungewollt schwanger wurde? Würde Carlo mich zur Abtreibung zwingen? Würde er mich verlassen? Er sagte, er würde für immer bei mir bleiben. Aber wer wusste schon, wie die Zukunft aussah? Stopp! Carlo ist nicht so. Er würde es akzeptieren. Er würde mich nie zu irgendwas zwingen und schon gar nicht mit einem gemeinsamen Kind alleine lassen. Er hatte vielleicht auch einfach nur Angst davor, Vater zu werden.

The story of my life Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt