Kapitel 220

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„Ich weiß auch nicht, ich... hatte einfach Angst." sagte Lilly jetzt. „So lange du bei mir bist, werde ich dich beschützen und auf dich aufpassen. Ich lasse nicht zu, dass dir irgendjemand wehtut." sagte ich leise und schloss die Augen. „Niemals." flüsterte ich. Ich spürte, wie sie sich an mich kuschelte. Sie fühlte sich wohl in meiner Nähe und das gab mir ein gutes Gefühl. Doch ich wusste, ich würde keine Ruhe finden, ehe ich nicht wusste, wer die Person war und was sie alles tun könnte. Und vor allem: Woher sie das mit Lilly wusste. Vielleicht stalkte die Person mich ja? Unruhig sah ich mich um, was ziemlich dumm war, da ich hier im Schlafzimmer und bei geschlossenen Rolladen saß. Selbst wenn die Person ein Stalker wäre, hätte sie wohl kaum eine Chance, in mein Haus zu kommen oder mich zu beachten. Dennoch fühlte ich mich unwohl in meiner Haut. Was, wenn ich wirklich beobachtet wurde und ich es durch den ganzen Stress nur nicht gemerkt habe? Was, wenn dieser jemand wirklich in der Lage war, Lilly mir mit Gewalt wegzunehmen? Automatisch drückte ich sie fester an mich. Da fiel mir plötzlich Freddy ein. Okay, ja, es war nur eine harmlos wirkende Drohnachricht. Aber allein die Tatsache, dass die Person über meine Beziehung Bescheid wusste, gab mir sehr zu bedenken. „Hast du Angst?" fragte ich Lilly irgendwann. Ich merkte, wie sie zögerte. „Nicht, wenn du bei mir bist." sagte sie schließlich. Ich löste mich von ihr, griff nach meinem Handy und wählte Freddys Nummer. In der Leitung tutete es ein paar mal, bis ein Rauschen ertönte. Freddys Stimme meldete sich.

F: Hey Lito! Warum rufst du an?
I: Hast du kurz Zeit, her zu kommen?
erwiderte ich.
F: Ist was passiert?
fragte er alarmiert.
I: Noch nicht, aber ich bin mir nicht sicher, ob nicht vielleicht noch was passieren könnte. Es ist nur eine harmlose Drohnachricht, aber irgendwie hab ich das Gefühl, dass die Person die das geschrieben hat es ernst meint.
F: Bin auf dem Weg.

Lilly sah mich entgeistert an. „Harmlos? Das nennst du harmlos?!" Ich ließ mein Handy sinken und seufzte. „Was glaubst du, wie viele solcher Nachrichten ich am Tag bekomme? Das meiste ist eh nur Gerede." „Ja, schön Carlo! Schön, dass DU das alles nicht so eng nimmst. Und was ist mit mir? Die Nachricht kam von MEINEM Handy, schon vergessen? Jemand hat mir gedroht, nicht dir. Das ist was ganz anderes!" schrie sie unter Tränen. Ich sah zu Boden. Das hatte ich tatsächlich vergessen. Sie hatte Recht, sie hat die Nachricht bekommen. Nicht ich. Dieser jemand wusste nicht nur über unsere Beziehung Bescheid, nein, er hatte auch noch Lillys Handynummer herausgefunden. „Du... Du hast Recht. Das hab ich total vergessen." „Verstehst du jetzt, warum ich so Angst habe?" Ich schluckte. „Ja... tut mir leid." „Ich hab einfach so Angst vor morgen. Was ist, wenn die Person herausfindet, dass wir noch zusammen sind? Was passiert dann?" Ängstlich sah sie mich an. „Uns passiert gar nichts! Ich habe meinen Bodyguard angerufen, der passt schon auf, dass nichts passiert." Skeptisch sah sie mich an. „Vertrau mir einfach. Es passiert schon nichts. Dir passiert nichts. Versprochen." Ich küsste sie, dann klingelte es an der Tür. „Man, hat der sich beeilt." murmelte ich überrascht und stand auf, doch Lilly hielt mich am Handgelenk fest. „Und was, wenn er das nicht ist?"

The story of my life Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt