Kapitel 259

14 0 0
                                    

Lilly

Ich ging zu Carlo nach Hause. Dort roch noch alles nach ihm und ich verband so viele gemeinsame Erinnerungen mit diesem Haus. Ich lüftete kräftig durch und wischte Staub. Seit die Polizei hier war, um Spuren zu sichern, ist keiner mehr hier gewesen. Ich legte mich in sein großes Bett und hüllte mich ganz in Carlos Duft ein, der noch überall im Haus zu finden war. Ich spürte Tränen in den Augen und zog die Decke höher. Ich habe einen Menschen noch nie so vermisst, wie ich Carlo jetzt vermisste. Dieser Schmerz brachte mich beinahe um. Die Ungewissheit darüber, wo er jetzt war und wie es ihm ging, machte mich noch verrückt. Langsam fielen mir die Augen zu.
Als ich aufwachte, war es schon dunkel. Orientierungslos sah ich mich um, bis ich wieder wusste, wo ich war. Verschlafen stand ich auf, nahm mir eine seiner Jogginghosen und ein Shirt von mir, machte mir einen Dutt und warf einen Blick auf mein Handy. Ein paar verpasste Anrufe von Benno. Schnell rief ich ihn zurück. Er hatte ohnehin schon genug Sorgen...

B: Lilly? Geht es dir gut? Wo bist du? Ist was passiert?
fragte er hektisch.
I: Alles ist gut, keine Sorge. Ich war nur kurz bei Carlo zuhause und bin da eingeschlafen. Tut mir leid.
Ich hörte, wie er erleichtert die Luft ausstieß. 
B: Gott sei Dank ist dir nichts passiert! Ich hatte echt Angst um dich.
Ich lächelte leicht.
I: Mir geht's gut. Ich bin nur eingeschlafen und hab das Handy nicht gehört. Gibt es schon was neues von Carlo?
B: Nein, nichts neues. Den Lieferwagen können wir auch vergessen, seine Spur verläuft sich im Sand. Wir wissen immer noch nicht, wer es getan haben könnte und warum. Vivien war es ja anscheinend nicht.
Ich seufzte enttäuscht.
I: Wir werden ihn nie finden...
B: Doch, das werden wir! Da bin ich mir sicher.
Ich blieb skeptisch.
B: Bleibst du da oder soll ich dich abholen?
I: Ich denke, ich werde die Nacht über hier bleiben. Ich brauche das gerade einfach.
B: Klar, versteh ich. Ruf an wenn was ist. Bis morgen dann!
I: Ja, bis morgen...

Dann legte Benno auf. Ich setzte mich vor den Fernseher und öffnete Netflix. Ich sah einen Disney-Film, weil ich wusste wie sehr Carlo diese Filme liebte. Traurig sah ich neben mich auf das leere Sofa. Ich vermisste ihn neben mir. Plötzlich klingelte es an der Tür, kurz und laut. Ich zuckte zusammen. Was, wenn das der Stalker war? Zögernd stand ich auf und ging vorsichtig zur Tür. Ich sah durch den Türspion, doch konnte niemanden entdecken. Verwundert öffnete ich die Tür.

The story of my life Teil 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt