Hannah
Ich rannte los. Wenn Jan wusste dass ich bei Carlo gewesen bin, war er am Arsch. Ich durfte ihn auf keinen Fall in Gefahr bringen! Ich lief immer weiter, bis ich nicht mehr konnte. Meine Lunge brannte und mein Herz raste. Zu schnell. Schnell nahm ich noch eine Tablette, die ich Gott sei Dank immer dabei hatte. Als ich bei mir zu Hause ankam, war die Tür einen kleinen Spalt offen. Ich schluckte. Was, wenn er hier gewesen ist? Oder immer noch hier war? Angespannt ging ich vorsichtig hinein. Alles sah aus wie immer. Nur die Tür war offen. Ich sah mich immer wieder um, aus Angst, Jan könnte in einem Zimmer sein und mich von hinten überfallen. Aber er schien nicht hier zu sein. Dass ich bei Carlo gewesen bin war zwar viel zu riskant, aber jetzt war ich froh, dass ich die Nacht nicht hier verbracht habe. Wer weiß, was er alles mit mir angestellt hätte... Ich zuckte zusammen, als mein Handy vibrierte. Ich hatte Angst vor jeder Nachricht, da ich Angst hatte, es könnte Jan sein. Doch diesmal traute ich mich und sah drauf. Eine unbekannte Nummer hatte mir ein Foto gesendet. Mir stockte der Atem. Das war ich, wie ich gerade dabei war, durch die Tür zu gehen! Oh mein Gott, er war immer noch vor meinem Haus! "Angst?" schrieb er. Ich kämpfte mit den Tränen. Das durfte doch alles nicht wahr sein! Was sollte ich nur tun? Die Polizei rufen? Damit er noch mehr anstellte?! Vergiss es! Nervös trat ich von einem Fuß auf den anderen und sah mich immer wieder hektisch um, aus Angst, er könnte mir rein gefolgt sein. Ich hielt es keine Minute länger hier drin aus!