-- paar Tage später ---
Der junge Mann saß gerade auf den Stufen vor der Haustür, relativ entspannt sogar. Es war nichts passiert und im Grunde würde er ohnehin bis zum nächsten Vollmond warten müssen. Und er hatte sich in 18 Jahren Gefängnis durchaus in Geduld geübt, auch wenn er trotzdem schnell brutal werden konnte oder ungeduldig, doch wenn es keinen Sinn machte, dann war er durchaus in der Lage sich zu zügeln. Mit dem Rauchen hatte er auch im Gefängnis angefangen, denn da er dort hatte nicht sterben können, jedenfalls nicht dauerhaft, hatte ihm das ganz sicher auch nicht geschadet. Wie dem jetzt war, war ihm im Grunde egal. Er war ein mächtiger Hexenmeister mit all dieser Kraft, die wenn er nicht achtsam war, schnell aus ihm heraus brechen konnte, würde er sich wohl nicht vor Lungenkrebs fürchten müssen.
Er nahm einen tiefen Zug aus der Zigarette und behielt die Umgebung im Blick.
Ich hatte eine Zeit lang einfach nur das gemacht was ich immer getan hatte. Geforscht, berichtet und gelernt. Doch nun war ich erneut wieder unterwegs um Nachforschungen anzustellen. Ich hatte meinen Block dabei und hatte mich gegen einen Baum gelehnt als ich darüber fachsimpelte wieso manche glaubten die Natur würde den besonderen Menschen gehorchen. In der letzten Lesung hatten wir über Hexen oder Hexenmeister gesprochen die anders ausgedrückt auch Wicka hießen. Aber ich wurde von etwas abgelenkt als ich die Tür von dem alten Farmhouse hörte. Besser gesagt sah ich es. Den brünetten jungen Mann. Er rauchte. Ich lächelte spöttisch und schüttelte den Kopf. Ich achtete nicht darauf das er mich vielleicht sehen könnte und sah mich weiter um. Vielleicht war es sein Grundstück, aber ich schaute ja nicht mehr ins Haus. Und er würde wohl kaum Leichen hier irgendwo vergraben habe. Jedenfalls hoffte ich das nicht.
Seine dunklen Augen glitten über das Gelände. Er hatte das Gefühl, dass ihn jemand beobachtete, aber er war sich da nicht sicher. Er beschloss sich darum jetzt nicht weiter zu kümmern. Etwas gelangweilt streckte er eine Hand vor sich aus und hielt sie über die toten Blätter am Boden. "Incendia!", murmelte er und die Blätter begannen zu brennen. Seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem zufriedenen Lächeln. Bis unter die Haarspitzen voll mit Magie. Dieses Gefühl war unbeschreiblich gut.
Ich war gerade wieder Richtung Haus gegangen als ich etwas merkwürdiges sah. Der Junge stand mit ausgebreiteter Hand über einem Haufen toter Blätter und diese brannten lichterloh. Mein Mund ging auf. Wicka. Fiel mir dazu ein, obwohl hatte er ein Feuerzeug in der Hand? Ich wollte einen Schritt zurück gehen um hinter dem Baum zu treten, weil ich so ziemlich ungünstig stand aber mal wieder hatte ich solches Pech auf einen morschen Ast zu treten. Es knackte ziemlich laut und ich sah immer noch frontal zu dem jungen Mann hin. Es war aufregend. Ich hätte so viele Fragen, aber um ehrlich zu sein war seine Drohung noch nicht ganz verdaut worden vom letzten Mal. "Ähm" ich räusperte mich. "Wenn du kein Flammeninferno entstehen lassen willst dann würde ich es schnell löschen"; sagte ich auf die Schnelle da mir nichts besseres einfiel. Mit dem Block noch in der Hand würde er sicher davon ausgehen das ich ihn ausgeschnüffelt hatte. Grossartig, vivi, du hast echt eine Begabung dafür dich in Schwierigkeiten zu bringen, dachte ich.
Sein Kopf fuhr hoch, als er ein Knacken vernahm und mit einer Handbewegung war das Feuer aus und seine Augen auf das Mädchen gerichtet. Schon wieder diese Nervensäge. Die Lust sie einfach zu töten stieg gerade noch mehr als bei seinen letzten Begegnungen mit ihr in ihm auf, doch er musste sich beherrschen. Wobei. Er konnte sie vielleicht seinem Hybriden zu fressen geben, immerhin wollte er nicht, dass er seine wertvolle Doppelgängerin anknabberte. "War ich so undeutlich beim letzten Mal?", rief er ihr zu. Seine Unerfreudtheit über ihr Erscheinen lag deutlich in jeder Silbe seiner 'Begrüßung'."
Ich verschränkte die Arme und trat dann vor. Das Feuer war plötzlich wieder ausgegangen. "Nein, ist durchaus angekommen. Wie haben sie das gemacht?", fragte ich schnell, vielleicht würde er seine Drohung nicht wahr machen wenn ich ihn mit Reden ablenkte. Obwohl seinem Ton zu urteilen und seinem Gesichtsausdruck würde er vielleicht dennoch was tun. "Rechtlich würden sie ziemliche Schwierigkeiten bekommen sollten sie mir was tun"; sagte ich und nickte zustimmend. Ich würde mich doch nicht unterbuttern lassen. Wenigstens trug er heute kein Messer mit sich rum. Obwohl diese Sache mit dem Feuer. Ich schluckte. Gebraten zu werden war jetzt nicht meine Idee von einem schönen Tod.
Seine Augen verengten sich ein klein wenig, doch er redete sich in Gedanken gut zu. Er würde ruhig bleiben, es gab keine Notwendigkeit sich aufzuregen. Sie würde keine Gefahr für ihn sein. Er schnaubte innerlich. Keiner konnte im Moment eine wirkliche Gefahr für ihn darstellen. Er hatte die Magie von hunderten Ritualen in sich. Er war näher getreten. "Was? ... Das hier?" Er ließ eine ihrer Haarsträhnen Feuer fangen, bevor er diese mit einem Finger schnippen wieder löschte. Ihr Haar war völlig unversehrt.
Er trat näher und plötzlich roch ich verschmohrtes Haar. Ich ließ vor Schreck den Block fallen und fasste mir ans Haar. Es war ebenso schnell wieder aus wie es an gewesen war. "Verdammte scheiße", fluchte ich und sah ihm direkt in die Augen. Verdammt, hallte es in meinen Kopf nach. Er war so attraktiv jetzt wo er näher stand. Gott, ich sollte mich kneifen. "Das war...wie machst du das? Bist du eine Hexe oder so? Wicka genannt", sprudelte ich heraus und konnte es nicht fassen. Er war unglaublich. Ich wollte mehr wissen, aber andererseits wollte ich auch mein Haar behalten. "Sie hätten mich nie ganz verbrannt, oder?", fragte ich vorsichtig und nun doch etwas unsicher nach. Ich konnte in seinem Gesicht nichts lesen, außer das ich mir vorkam als würde ich mir was vormachen. Vielleicht sollte ich die Gefahr nicht so anziehend finden. Ich würde vielleicht länger leben.
Er hatte sich keinen Schritt bewegt und stand noch immer ruhig vor ihr, auch als sie so ein mädchenhaftes Theater um ihre Haare machte und den Block fallen ließ. Er hob beide Augenbrauen, als sie ihn als 'Wicka' betitelte. "Ich ziehe den Begriff Hexenmeister doch durchaus vor.", erklärte er und schürzte die Lippen, während er sie sich von nahen ansah. Sie sah nicht übel aus, aber sie war eine Nervensäge. Er verdrehte die Augen. "Wie gesagt du gehst mir auf die Nerven, ich kann für nichts garantieren, wenn du weiter hier herum schnüffelst. Noch nie gehört, dass man die Nase nicht in die Angelegenheit anderer Leute steckt?"
"Hexenmeister", flüsterte ich und hob den Block auf. "Wahnsinn" ich musste mir das aufschreiben. Doch dann hörte ich seine nächsten Worte und sah ihn an. "Durchaus, klar. Aber das ist mein zweiter Vorname. Andererseits würde ich wohl kaum mein Studium schaffen. Parapsychologie.", ich schloss den Mund und starrte ihn schon wieder an. Er hatte die Lippen geschürzt, gott meine unanständigen Gedanken waren ja schlimm. Ich räusperte mich erneut und sagte dann. "Ich bin Vivienne Parson", ich hielt ihm die Hand hin. Als er mich nur so ansah legte ich den Kopf schief. "Was? Wenn wir uns kennen lernen, dann brauch ich nicht mehr schnüffeln. Dann bin ich so gesehen legal hier. Wir sind Nachbarn." man sollte sie kennen, fügte ich in Gedanken hinzu. War das vielleicht der Part wo ich die Beine in die Hand nehmen sollte? Vermutlich.
Er konnte ein abschätziges Lachen nicht unterdrücken. "Parapsychologie?!" Das war. Das dämlichste was er je gehört hatte. Schließlich war alles oder zumindest so gut wie alles real. Aber die meisten waren doch nur dumme Menschen, die keine Ahnung davon hatten, was alles sich in ihre Geschäfte und Städte schmuggelte. Er legte den Kopf schief und schwieg. Vivienne Parson war also der Nachname der Nervensäge. Er würde sie vermutlich dennoch eine Nervensäge nennen, da sie schlichtweg eine solche war. "Und was wenn ich meine Nachbarn gar nicht kennenlernen will?", fragte er skeptisch.
Ich sah ihn an. Er lachte mich tatsächlich aus. ich stemmte die Hände in die Hüften und presste die Lippen zusammen ehe ich was dazu sagte. "Das wäre schade, man sieht sich immer öfter hier....wieso? Lernen Sie nicht gerne neue Leute kennen? Sind sie eher ein Eingenbrötler? Der einsame Hexenmeister? Wäre sicher ein guter Titel für ein Buch"; schmunzelte ich. Ich fragte mich warum er gelacht hatte? War er so von sich eingenommen das nun mal alle Menschen davon wissen mussten das es Magie und sowas wirklich gab? Es war ja nicht so als wüssten wenige davon. Mir hatten Studenten schon davon erzählt, es war aber eine andere Sache es selbst zu sehen. Ich ließ die Haltung so bleiben und schob die Unterlippe vor. "Schade, ich fand sie interessant. Trotz ihrer Drohungen und dem Feuer", kam es aus mir geschossen und ich verbat mir rot zu werden. Wieso noch mal genau wollte ich ihn überreden mich kennen zu lernen? Ach ja, weil er ein attraktiver Hexenmeister war den es galt zu erforschen. Zudem hatte er eine wirklich überaus faszinierende Aura um sich. Und er war heiß, aber das hatte ich ja schon gedacht
"Je mehr du redest, desto lieber würde ich dich umbringen, nur damit die Sache wieder einfacher ist. Man könnte dich auch verfüttern, ist nicht so, dass ich keine Verwendung für meine Nachbarn finden würde.", sagte er kalt und zündete sich eine neue Zigarette an, nachdem er die alte weggeworfen hatte. Er blies ihr den Rauch ins Gesicht, dann trat er näher, so dass ihre Schuhspitzen sich fast berührten. "Zu Schade, dass ich nicht auf neugierige, blonde Nervensägen stehe, die mich stalken und außerdem bin ich sowieso zu alt für dich kleine Nervensäge." Er sah sie nur belustigt an. Das war jetzt ihr Titel.
Ich prustete. "Oh gut dann gibt es bald einen neuen Artikel. Nachbarn verschwinden auf unerklärliche Weise. Dann lieber Fremder werden Reporter hier sein. Ich dagegen bin ein Häschen" dann machte er sich eine Zigarette an und pustete den Rauch in mein Gesicht. Sollte mich das stören? Ich sah ihn einfach nur an. "Soviel älter kannst du nicht sein. Ich korrigiere solltest du innerlich älter sein stört mich das nicht. Und glaub mir. Ich steh nicht auf dich. Du drohst mich zu töten" redete ich mich heraus. Ich sollte auf ihn stehen. Ach bitte. 'Vielleicht ein kleines bisschen' ich verfluchte meine innere Stimme.
"Ich denke diese Artikel gibt es in Mystic Falls schon seit hunderten von Jahren, was glaubst du wie sie vertuschen was die ganzen Vampire hier so als Mahlzeitenrückstände hinterlassen. Leichen meine Liebe. Interessant, dass eine sogenannte Parapyschologie Studentin noch nie was davon gehört hat. Diese 'unerklärlichen Tierangriffe'." Er grinste amüsiert. Dann trat er einen Schritt zurück. "Ich kann dir nur raten dich von diesem Grundstück fernzuhalten kleine Nervensäge. Ansonsten wirst du wohl die Überschrift des neusten Angriffes sein." Er drehte sich um, ging ins Haus und fragte sich wieso er sie nicht an seinen Haus Hybriden verfütterte.
Ich sah ihm wütend nach und meinte nur noch. "Sicher, ohne Beweise wird man als verrückt abgestempelt. Deswegen studiere ich es. Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht es zu erforschen und zu beweisen. Und das wird mir gelingen"; sagte ich und verschränkte die Arme." Oh klar und eine zweite Drohung gleich hinterher. Ich denke ich werde es auch beim nächsten Mal schaffen nicht in den Nachrichten zu kommen." Er ging einfach wieder ins Haus. Was für eine Arroganz an Mann. Ich schüttelte den Kopf, nahm meinen Block auf und ging meines Weges. Sicher würden wir uns ein zweites Mal...tschuldige drittes Mal über den Weg laufen. Und ich fand für das zweite Treffen war es sehr gut gelaufen.
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Malachai Parker - Engel? Eher Psychopath
FanfictionRichmod nahe Mystic Falls. Vivienne Parson ist eine junge Studentin am Whitemore. Als sie ihren Nachbarn kennenlernt hat sie keine Ahnung in was sie hineingezogen wird. Aber eines ist klar ...ihre Neugierde wird sie ihr das Leben oder doch nur das H...