Währendessen in New York City:
Meine Eltern hatten schon gepackt gehabt, eigentlich war geplant gewesen das nur sie beide fahren würden, doch dann hatte ich mich doch noch angeschlossen. Einfach weil mir die Situation mit Kai irgendwie gerade zu viel wurde. Ich wusste jetzt im Nachhinein nicht mal wieso ich so überreagiert hatte. Aber ich wusste das ich erstmal eine Pause brauchte. Doch es tat weh. Schon im Auto als wir fuhren, schmerzte meine Herzgegend als hätte ich dieses mit dem Anker zu Hause gelassen.
Dann kamen wir an dem Stadthaus von meiner Tante und meinem Onkel an. Meine Tante begrüßte mich und hatte wie immer Tränen in den Augen. Das letzte Mal als ich sie gesehen hatte war auf Alexias Beerdigung gewesen. Naja einen leeren Sarg hatte wir beerdigt mit ein paar Krims Krams Sachen von ihr.
Doch am meisten graute mir eigentlich darauf Avery wiederzusehen. Alexias ältere Schwester. Meine Cousine. Sie war 2 Jahre älter als ich und Alexia gewesen. Ich hatte sie auf der Beerdigung nur schweigend dastehen gesehen. Es war sicher schwer seine Schwester begraben zu müssen mit dem Wissen das nichts von ihr übrig geblieben war. Es würde zudem schwierig werden, wenn ich mit ihr das Zimmer teilte ihr nicht den wahren Tod von Alexia zu verraten.
Ich brachte die Koffer demnach hoch und klopfte dann leicht an die Tür. Es kam ein "herein" und ich zog sie auf. "Hey Avery", meinte ich leicht lächelnd und betrachtete die dunkelhaarige die auf ihren Bett saß. Ihr Zimmer war wirklich schön eingerichtet. Mir fiel auf das auf der anderen Seite das Bett gemacht war und noch ein oder zwei Poster an der Wand hangen ,die sicher Alexia dorthin geklebt hatte. Ich fand das merkwürdig. Sollte man das nicht alles wegtun?
"Hallo Vivienne.", begrüßte sie ihre jüngere Cousine und strich sich das Haar aus dem Gesicht als sie ihr Zimmer betrat. Sie würde es mit ihr teilen, wie sie früher mit Alexia. Ihre Schwester war ein Biest gewesen, aber sie hatten sich verstanden wie zwei unterschiedliche Schwestern sich eben verstehen konnten. "Machs dir bequem, die Seite da drüben gehört ganz dir. Wie war die Fahrt? Ich wusste gar nicht das du auch mitkommen wolltest."
Ich ging mit unbehaglichen Schritten zu Alexias alten Bett und begann meine Reisetasche auszupacken. "Ach weißt du es hat sich etwas verkompliziert. Ein kleiner Unfall am College und mir ist einfach alles durch die Finger gegangen. Jeder gut geknüpfte Faden. Ich brauchte einfach eine Pause", sagte ich zu Avery und lächelte sie an. "Wie geht es dir denn?", fragte ich mich erkundigend und setzte mich ebenfalls mit Schneidersitz auf das Bett. Es war merkwürdig hier zu sein. Hatte ich das schon betont? Ja.
"Tut mir Leid das mit Alexia", sagte ich da ich nicht wirklich mit ihr hatte reden können am Tag der Beerdigung. "Ich hoffe du hast nichts dagegen das ich hier bin. Unangekündigt", sagte ich und strich durch mein Haar. Dann legte ich mein Handy auf den Nachtisch. Eine Nachricht von Kai. die ich auch beantwortet hatte. Ich seufzte und wand aber dann den Blick von dem Handy ab.
"Probleme mit deinem Freund?", wollte Avery wissen. Sie kannte so ein Verhalten und der seufzende Blick auf ihr Handy bestätigte ihre These noch. "Keine Sorge, aber nur aus Neugierde... wohnt dein Freund nicht bei dir? Oder ist das nicht mehr aktuell?" Sie fand es ja etwas merkwürdig das ihr Freund bei ihr und ihren Eltern lebte, aber wenn sie das richtig verstanden hatte, dann war das wohl kompliziert und Vivienne und Kai waren erst zusammengekommen als er schon da gewohnt hatte... weshalb auch immer, so genau wusste Avery das nicht. "Ach ja... wegen Alexia. Es geht. Sie war ein Biest.." Sie zuckte die Schultern.
Ich nickte. "Ja meinem Freund. Er wohnt bei uns richtig. ER hat kein Zuhause. Seine Eltern haben ihn verstoßen", sagte ich kurz angebunden und sah wieder auf mein Handy. Ich würde ihn am liebsten anrufen. Aber das ging nicht. "kann ich dir was erzählen?", fragte ich Avery. "Aber du darfst es nicht weiterplaudern. Kai hat was gemacht ohne mich zu fragen und nun bin ich abgehauen weil ich sauer bin. Meinst du das war übertrieben? Sollte ich mich dafür entschuldigen? Ich finde ja das man in einer Beziehung mit einander sprechen muss bevor man waghalsige Entscheidungen trifft", sagte ich und sah sie an. Ich konnte ihr schlecht von Hexen und Vampire erzählen. Sie war wie Alexia nur ein Mensch, jedenfalls glaubte ich das.
Avery strich überflüssigerweise ein paar Falten ihres Bettes glatt. Klang ja wirklich extrem kompliziert nachdem was sie hörte. "Klar frag ruhig.", sagte sie zu ihrer Cousine und sah sie neugierig an, bis sie mit der Sprache herausrückte. "Naja das kommt stark darauf an was er getan hat ohne dich zu fragen, wenn er ohne deine Erlaubnis entschieden hat Rührei statt Müsli zum Frühstück zu essen, dann würde ich sagen ja, dass war übertrieben.", meinte Avery grinsend. "Aber ich nehme mal an es geht um was wichtigeres. "
"Er hat sich an seiner Familie gerächt. Weißt du es ist kompliziert mit ihm. Er ist einfach anders. Und er hat einfach über meinen Kopf entschieden und hat dafür was in Kauf genommen mit dem ich nicht klar komme. Und glaube mir es hat nichts mit banalerem als Rührei zu tun", sagte ich und fragte mich wie ich ihr das erklären konnte. Es war ja nicht so das ich einfach sagen konnte. Hey Kai war ein Hexenmeister, nun ist er ein Vampir Hexenmeister. Er hat seine ganze Familie umgebracht es genossen und ich hab mit angesehen wie das Stück in Fetzen gerissen wurde, wie Mia eine Schulkollegin starb, weil er das Messer vertauscht hatte, die vielen Schreie ich hatte verdammte Alpträume davon, jedesmal wenn ich daran dachte. Es war einfach so...ich war nicht dafür gemacht. Ich hatte verstanden warum es notwendig war, aber ich hatte nicht verstanden wieso er soviele "unschuldige" mit umgebracht hatte. Es war einfach...unfair. Und ich hatte nichts davon gewusst. Ich hatte nicht mal ein paar warnen können. Und nun war er ein Vampir. Auch wenn er sich wieder zurückverwandeln würde. Er war ein Vampir verdammt noch mal. Konnte ich da nicht etwas ausrasten? Das war einfach mal zu viel. Zuviel von dem ganzen Übernatürlichen das ich in kürzester Zeit verdauen musste.
"Was den wenn ich fragen darf?" Avery hatte schon gefragt bevor sie darüber nachdachte ob sie das was anging, aber dennoch jetzt war es eh raus. Sie ging zu ihrer Minibar in der Ecke und holte sich einen ihrer speziellen blickdichten Becher heraus. Wenn sie jemand fragte was sie trank sagte sie immer Kirschsaft, aber sie wusste sowieso nicht wie lange sie das noch vor ihrer Familie würde geheim halten können. Es waren jetzt ein paar Monate, kurz nach Alexias Tod und langsam wurde die Luft für sie dünn, vermutlich musste se einfach weggehen
Ich wollte ihr gerade antworten als mein Handy ging. Ich nahm es und las Neles Sms. Ich hatte es gar nicht vorgehabt aber ich fing an zu heulen. "Verdammt" meinte ich und suchte nach Taschentuechern. "Nicht schon wieder" murmelte ich und sah zu Avery die was rotes trank. Selbst bei dem Becher sah man leicht die Andeutung der Farbe. Ich fragte mich natürlich warum sie das in einem extra Kühlschrank lagerte aber ich würde nicht fragen. Ich heulte weiter und schnaufte mehrmals. "Er bedroht meine Freundin. Er geht total kaputt daran das ich hier bin. Dabei wollte ich doch nur das es einfacher wird. Ich studiere ja Parapsychologie. Das weißt du ja. Und du wirst mich für verrückt halten aber..." ich schnaufte ins tempo. "Es ist alles wahr. Ich konnte es sogar Beweisen aber dann würde ich mächtig ärger mit den Leuten bekommen" sagte ich und schrieb meiner Freundin zurück und Kai sogar eine Sms. Dann sah ich hinüber zu Avery. "Ich bin ein totales wrack..."
Vivienne brach in Tränen aus und Avery stellte ihren Blutbecher auf ihren Nachttisch und ging zu ihr rüber wo sie sie in den Arm nahm und sie festhielt. Dann reichte Avery ihr Taschentücher. "So schlimmer Liebeskummer hm?" Sie strich ihr über den Rücken. "Ihr scheint ja echt mächtig verknallt zu sein. Aber hey wenn er ein Idiot war lass ihn leiden. So schlimm wird es doch nicht sein oder?" Das Vivienne Parapsychologe studierte wusste sie natürlich und hatte es wie jeder anderer in der Familie für Schwachsinn gehalten bis sie dann selber verwandelt worden war. Avery hielt Vivienne weiter fest und wiegte sie dabei leicht hin und her. "hey es wird alles wieder gut, glaub mir, ich weiß zwar nicht um was es genau geht, aber wenn du es mir erzählen willst sag ich nichts weiter versprochen."
Ich liest mich von Avery trösten. "Er hat sich einfach umgebracht" sagte ich und sah sie an. Dann weinte ich weiter. "Ich mein es war nicht so als hätte er jemals eine Zukunft mit mir geplant oder ähnliches. Und er will ja auch wieder zurück aber...ich meine...alles verändert sich Avery. Die Welt wie ich sie kannte und wie ich sie nun kennenlerne es hat mich überrollt wie eine welle und er ist wie die stärkste Strömumg und zieht mich weit aufs Meer. "Er ist nun einfach ein Hybridwesen. Ich denke du denkst ich sei verrückt und weisst du was das bin ich auch. Wer glaubt schon an Hexen und Geister. An Vampire und Werwölfe? Dafür kann man eingeliefert werden" sagte ich und nahm mir ein Taschentuch nach dem anderen.
Avery wurde blass. "Er hat was?!", fragte sie entsetzt nach. Aber es klang so als würde er noch leben was überhaupt nicht zusammenpasste außer... Was?! Hybridwesen?! WAS? Okay sie zwang sich selbst zur Ruhe und überlegte. "Ich halte dich nicht für verrückt wenn es das ist was du für wahr hältst." Sie reichte ihr stumm Taschentuch um Taschentuch und ließ sie weinen. "Liebeskummer ist was schlimmes..." Avery seufzte und Strich sich die halblangen braunen Haare aus dem Gesicht. "Ähm du sagst er ist noch am Leben..." Sie wusste nicht ob sie ihr jetzt auch noch sagen sollte das sie ein Vampir war. "Also ähm wenn er jetzt so ein ... Ähm Vampir ist nachdem er mit dem Blut eines Vampire gestorben ist dann sind seine Gefühle all over the place er wird sich bestimmt wieder einkriegen.."
"Meinst du?" Fragte ich und nahm noch ein Taschentuch. "Ja halb Hexenmeister und halb Vampir. Total widernatürlich. Er wird sich damit eine menge Feinde machen." Ich seufzte und bekam mich langsam wieder ein. 'Danke das du mir glaubst. Das bedeutet mir viel..." sagte ich und schluckte. Nun hatte ich von dem ganzen Theater auch noch Schluckauf.
Gut sie hatte nicht gemerkt das sie sich verplappert hatte. Grade nochmal gut gegangen. "Ähm ok... Ich hab keine Ahnung von dem hexen Ding ich hab bis vor 5 Minuten nicht mal davon gewusst." Das stimmt Avery hatte nur von vampiren gewusst. Wie auch nicht wenn sie selber einer war - zwangsweise. "Ich bin sicher das ihn diese Verwandlung völlig fertig macht im Moment, so eine Veränderung ist nicht leicht zu verkraften aber ich kann verstehen das du damit nicht klar kommst wer würde das schon verstehen. Ich kenne nicht alle Details aber vielleicht solltest ihr euch gemeinsam an die Lösung setzen."
Ich sah sie stirnrunzelnd an. "Warum glaubst du das ich das nicht verstehen kann? Ich weiß das es Vampiren liegt das man blutrünstig ist und sich nimmt was man will. Man ist zwiegespalten kann aber wenn man will einfach alles abschalten. Es ist nur so das ich dachte...ja verdammt nochmal ich hab halt eine Zukunft geplant. Und er hasst es. Er will weder Kinder noch sonst irgendwas. Ich brauch es auch nicht aber ich will doch einfach nur einen menschlichen Freund. Mein Ex war schon ein psychotischer Hexenmeister.
"Das ist es nicht was schlimm daran ist. Es ist ... Als würde der Körper durchdrehen plötzlich hörst, riechst und fühlst du alles 100x verschärft und im Zentrum steht dieses unfassbare Durst der einen komplett beherrscht... Aber so hab ich das gar nicht gemeint du bist ein Mensch - Gott und das ist das beste was dir passieren konnte glaub mir bitte mach nie irgendwas um das zu ändern. Ich." Nun lief Avery eine Träne über die Wange und sie konnte sie nicht aufhalten. Hastig wischte sie sie fort. "Nur tue mir einen Gefallen und sei für deinen Freund da wenn er dich braucht niemand sollte sowas alleine durchmachen müssen."
Ich fing mich wieder und betrachtete meine Cousine. Eine ganze Weile bis ich es kapierte. Ich linste zu ihrem Becher rüber und dann wieder zu ihr. "Oh", sagte ich und nahm sie dann einfach in die Arme. "Das tut mir so Leid Avery...." wie konnte das denn sein? Alle veränderten sich oder waren verändert und ich...."Ich will ganz bestimmt nicht ein Vampir werden. Ich wollte eigentlich nur...keine Ahnung was ich wollte. Vielleicht sollte ich einfach wieder nach Hause fahren. Aber es ist ja nicht so als würde Kai nicht klar kommen. Seine Geschichte ist viel komplizierter als du vielleicht denkst...und das meiste kann ich dir nicht sagen sonst wärst du sehr sehr wütend..." sagte ich und zuckte die Schultern. Dann sah ich sie wieder an. "Seit wann ist das so...und warum hast du nicht angerufen oder es deinen Eltern gesagt?"
"Weil ich nicht konnte... Wie soll ich das den wem erklären am Ende halten mich meine Eltern noch für völlig verrückt. Ich hab's bisher verbergen können was grade am Anfang echt nicht leicht war, jetzt geht es langsam besser... Es ist kurz nach Alexias Beerdigung passiert" Avery schluckte. "Oh Mann jetzt heul ich auch. Lenk mich ab hast du Bilder von Kai? Er ist süß oder?" Sie versuchte zu lachen.
Ich nahm mein Handy raus. "Ich hab nur eines" sagte ich und zeigte ihr das wo er aus meinem Fenster sah. Da hatte er bei mir im Bett gelegen. Ich lächelte und meinte. 'Du kannst ruhig weinen...das ist ja nur menschlich" sagte ich und strich über ihren Rücken.
Avery nahm das Handy und betrachtet das Foto einen Moment. "Stimmt er ist heiß.", bestätigte sie. Sie wischte sich die Tränen weg. "Ach was heulen bringt nichts, sorry, jedenfalls mir nicht... Aber was wirst du jetzt Unternehmen?", fügte Avery fragend hinzu und sah sie an. "Ich meine du kannst hier bleiben und wir unternehmen die Tage was oder aber du fährst wieder nach Hause. Was wirst du machen? Was denken deine Eltern eigentlich warum Kai nicht mitgekommen ist? Nur damit ich mich nicht verplappere."
"Nur das wir uns gestritten haben. Mehr wollte ich ihnen nicht sagen.." Avery sah mich an und ich schlug ihr auf den Arm. "Na komm wir gehen hinunter. Und backen Apfeltaschen. Was hälst du davon?" Avery grinste mich an. "Apfeltaschen? Wie damals als Alexia uns die Äpfel immer geklaut hat", meinte sie und ich lachte. "Genau. Wir könnten etwas Spass beide vertragen. Na komm wer zuerst unten ist" sagte ich und lief dann los.
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Malachai Parker - Engel? Eher Psychopath
أدب الهواةRichmod nahe Mystic Falls. Vivienne Parson ist eine junge Studentin am Whitemore. Als sie ihren Nachbarn kennenlernt hat sie keine Ahnung in was sie hineingezogen wird. Aber eines ist klar ...ihre Neugierde wird sie ihr das Leben oder doch nur das H...