Malachai Parker - Engel? Eher Psychopath

Kapitel 39

Ich war zu Boden gesunken. Die Hände verkrampft in der Erde. Mich traf Alexias Blut im Gesicht und auf den Schultern. Überall. Ich zitterte dann erbrach ich mich neben mir und konnte die Augen nicht von der Stelle heben. Meine Ohren schien wie taub zu sein. Bis Julien mich hochzog. Erst dann bemerkte ich wie er den Lauf des Gewehres erneut auf Kai richtete. Dieser lag zusammengebrochen auf dem Boden. "..." ich fand keine Worte für das hier. Alexia war tot. Julien drauf und dran Kai zu ermorden. Ich biss mir auf die Lippen und schlug Juliens helfende Hand weg. Dann sagte ich. "Ruf einen Krankenwagen, Julien. Und leg das weg", er sah mich verständnislos an. "Er hat Alexia getötet. Er ist ein Mörder. Er sollte dafür sterben"- Ich schüttelte den Kopf. "Ruf einfach einen verdammten Krankenwagen Julien", schrie ich und rannte dann aus der Scheune heraus. Draußen stolperte ich und fiel über einen Ast. Am Boden liegend betrachtete ich meine Hände die rot vor Blut waren. Ich schrie verzweifelt und versuchte es von mir abzubekommen.

"Viv", sagte Julien und versuchte sie wegzuziehen. Dabei den Lauf immer noch auf den Typen gerichtet. Die Kugel war wieder ausgetreten und er hatte ihn nicht wirklich verletzen können. Glatter Bauchdurchschuss. Es sah so aus als wären keine Organe verletzt. "Viv. Er hat es verdient", schrie er ihr nach als sie raus rannte. Er legte dennoch das Gewehr weg und sah auf den Punkt an dem Alexia gestanden hatte. Dieser Kai lag dort und er war so wütend. Julien rief die Polizei. Diese kam wenig später und er erklärte ihnen was passiert war. Sie kümmerten sich um ihn. Verbanden ihn und nahmen ihn fest. Mehr konnte er gerade nicht für seine Familie tun.

Officer Callahan biss gerade genüßlich in seinen Donat und fluchte als er sich die ganze Uniform vollkrümmelte als ein Einsatzruf durchkam. Er gähnte und nahm das Funkgerät. "Hier Einheit 11, Zentrale wir übernehmen." Er schaltete das Blaulicht ein und drückte auf das Gas. Es war nicht weit bis zu dem Farmhouse der Parsons. Als er und sein Kollege kamen hatten sie vorsichtshalber die Waffen parat. Sie fanden Blut... sehr viel Blut, viele aufgelöste Leute und einen angeschossenen jungen Mann auf dem Boden. Zunächst dachten sie das er das Opfer war, doch der Sohn des Hauses klärte uns auf und sie nahmen ihn fest, bevor er ins Krankenhaus kam. "Miss wir brauchen ihre Aussage kommen sie mit, wir fahren anschließend aufs Revier." Der Krankenwagen kam und kümmerte sich um Kai. Er hatte scheinbar einiges an Blut verloren. Officer Callahan kratzte sich die Glatze. Wo war dann die Leiche? Er verstand das ganze nicht. Vermutlich war er einfach wirklich zu alt für diesen Job geworden.

Sie fuhren dem Krankenwagen hinterher, wo der Verdächtige zunächst operiert wurde und dann auf die Intensivstation verlegt wurde. Officer Callahan persönlich hoffte immer das solche Leute durchkamen und den Rest ihres Lebens im Gefängnis verbrachten. Auf der Intensiv sorgte sein Kollege dafür das beide Hände des Verdächtigen an das Bett gefesselt wurden, auch wenn dieser noch bewusstlos war.

Die Polizei war da und ich war immer noch mit Alexias Überesten voll. Im Krankenhaus kümmerten sie sich um Kai und ich hasste mich dafür das ich mir sorgen um ihn machte. "Wir haben den Geburtstag meines Bruders gefeiert. Alexia meine Cousine hat einen Streit angefangen. Kai ist..." ich stoppte und sah auf meine Hände. Ich konnte doch nicht die Wahrheit sagen. Wer wurde mir denn da glauben. Es gab keine Leiche mehr. "Es ging alles so schnell. Ich glaub irgendwas ist explodiert und Alexia stand wohl genau darauf" sagte ich und starrte die Tischplatte an.

"... etwas ist explodiert..", notierte der Officer gähnend. "Name des Opfers? Alexia Parson. Name des Verdächtigen... Wie heißt er?" Er nickte zu dem Jungspunt hin, der da weiß wie die Wand in seinem Bett lag. Der Officer hasste Papierkram. Früher ja da hatten sie noch tatsächliche Einsätze gehabt heute waren 70 Prozent der Polizeiarbeit Papierkram. Er ächzte und verlagerte ein wenig das Gewicht auf dem Stuhl. Als sie fertig waren erhob er sich. "Wir schicken einen Officer der ständig vor der Tür steht. Sie können jetzt gehen oder was auch immer machen. Schönen Tag noch." Er nickte Piet zu und sie verschwanden.

Als Kai langsam wieder zu sich kam flackerten seine Augen gegen das helle Licht und es dauerte einen Moment bis er klare Umrisse erkennen konnte. Dann stöhnte er leise, als er den Schmerz spürte. Warum nur immer sein Bauch, dachte er genervt und sah sich um. Er schien im Krankenhaus zu sein. Ihm tat alles weh und kurz entsetzt bemerkte er auch die Handschellen an seinen Händen. Mit einem Ruck versuchte er sich zu befreien, doch die Teile waren nicht umsonst konzeptioniert wie sie konzipiert waren. Kai zog die Hand zur Faust und legte die Stirn in Falten, doch die Fesseln blieben wo sie waren.

Ich sah dem Polizisten hinterher. Ich entschied das abwaschen zu gehen was ging. Dennoch blieb mein Gesicht rot gesprenkelt. Und meine Kleidung trocknete. Julian schrieb mir das er Mom und Dad nichts gesagt hatte. Nicht wie Kai...sondern einfach nur das Alexia einen schlimmen tödlichen Unfall gehabt hatte. Auch wenn sie schon bald in den Nachrichten was anderes sehen würden. "..." Ich räusperte mich vor dem erwachsenden Polizisten und wurde eingelassen in das Zimmer. In dem Schatten stellte ich mich hin und konnte innerlich nicht vergessen was für einen grausamen Tod Alexia gehabt hatte. Als Kai erwachte drehte ich mich um. Das Gesicht im Schatten liegend sah ich ihn an "Es ist nichts mehr von ihr übrig" sagte ich tonlos und trat dann ins licht. Ich hob meine Hände. Das rote erkannte man noch. "Ausser dem hier" ich sah auf meine Kleidung und mein haar.

Kai hob angespannt den Kopf um etwas sehen zu können doch als er die Stimme hörte wusste er was passiert war und ließ ihn wieder resigniert in das Kissen sacken. "Hätte dein verrückter Bruder mich nicht angeschossen dann wäre das nicht passiert.", meinte er kühl und ballte die Hand nochmal konzentriert zur Faust. Er schloss sogar die Augen einen Moment doch es tat sich nichts und Panik stieg in ihm hoch. Warum spürte er die Magie nicht mehr in seinen Fingern, warum sprangen die Handschellen nicht auf?

Ich sah ihn an und starrte. Er bekam die Handschellen wohl nicht auf. "Er wollte sie retten. Wirst du ihn für die Kugel auch ausradieren als hätte es ihn nie gegeben?" Seufzte ich und ging zum Fenster. "Die Polizei hat fragen gestellt. Zu meinem Leidwesen wusste ich nicht wie ich antworten sollte. Aber anscheinend gehen sie von einer alten Landmine aus." Sagte ich und starrte hinaus. "Du wirst sicher freigelassen." Ich sah ihn jedoch nicht an. Ich konnte ihm nicht verzeihen. Er suchte die schuld bei anderen. Okay. Ja ich war schuld. Ich war an allem schuld und dafür hasste ich ihn aber am meisten mich selbst. Ich hatte mich auf ihn eingelassen.

"In dem er mich anschießt?", schrie Kai sofort wütend werdend? "Scheint in der jetzigen Zeit ja eine beliebte Methode zu sein. Die Leute hier denken sich auch schon ihr Zeug wenn ich 3 mal im Monat hier mit einer Wunde am Bauch auftauche. Boah das brennt." Er tickte fast aus weil er sich weder kratzen noch sonst was konnte und wenn er genervt und verletzt war dann war sowieso immer alles zu spät bei ihm. "Ich hab sie nicht mit Absicht umgebracht aber ich hätte es gerne und ohne diesen dämlichen Bruder von dir wärst du auch besser dran gewesen! Kannst du mich jetzt vielleicht mal los machen?!", schrie er genervt.

Ich drehte mich wütend zu ihm um. "Sprich nicht so über meine Familie" sagte ich etwas lauter werdend. Tränen rennen mir über die Wangen. "Und gib die schuld nicht an Julien weiter. Alexia hat es provoziert und du hast nachgegeben. Du. Kai. Allein du. Du hast mich einfach ausgeblendet und ich hab zusehen müssen wie du gegrinst hast während sie um ihr Leben röchelte" sagte ich aufgelöst. Dann ließ ich den Kopf hängen. "Das ist auch meine schuld. Das gebe ich zu. Ich hab dich in mein Leben gelassen. Das wird mir nicht nochmal passieren" ich trat auf ihn zu. "ICH schuld dir was weil ich dich fast verraten hab. Aber wir werden getrennte Wege gehen. Ich will dich nicht mehr sehen." sagte ich und schlang dann den kleinen Schlüssel aus meiner Tasche die ich dem Polizisten gestohlen hatte.

"Von mir aus red dir wieder alles schön wie du willst. Aber du kennst ja die Wahrheit! Ich bin sowieso immer an allem schuld also kann's mir genauso gut egal sein!", fauchte er sie wütend an und riss die Arme aus den Handschellen sobald sie auf waren. Dann richtete Kai sich mit zusammengebissenen Zähnen auf. Ignorierte den Schmerz und riss sich die Zugänge aus dem Arm. Als er stand schwankte er ziemlich und griff zitternd nach seiner Jacke. Dann warf er sie über und zog seine Schuhe an wobei er die leisen Schmerzbekundungen nicht unterdrücken konnte beim bücken. Verflucht tat das weh, er würde gehen. Sollte sie doch tun was sie wollte,

Ich sah ihn dabei zu. Dann ging ich doch zu ihm hin und hielt ihn fest. "Ich kenne die Wahrheit." sagte ich und drehte ihn dann um. Ich strich ihm das Haar aus dem Gesicht und blinzelte die Tränen weg. "ICH liebe dich Kai" dann küsste ich ihn innigst und ließ dann von ihm ab. "Aber ich kann nicht. Sie war Familie. Ich nehme es dir nicht übel. Ich kann nur nicht..." ich küsste ihn auf die Wange und verließ dann fluchtartig das Krankenhaus.