Ich war die kurze Strecke mit meiner dünnen Jacke gelaufen und klingelte dann. Mom ließ mich rein und sagte mir gleich das ich im Wohnzimmer Platz nehmen konnte, die Pizza sei gleich fertig und der Kamin sei schon an. ich lächelte nur und tapste direkt in den Raum. Dort ließ ich mich nieder, legte meine Jacke auf den Stuhl, deckte mich zu, bekam einen Teller mit Pizza und eine Tasse heißen Kakao und war einfach nur froh endlich wieder zu Hause zu sein. Mom saß mir gegenüber und lächelte gelegentlich. Sie hatte es schon wieder vergessen. Wahrscheinlich würde es meinem Dad nicht mal auffallen das ich einen Gips hatte. Oder er würde davon ausgehen das ich vom Heudachboden gefallen bin. Ich lächelte. Meine Familie war einfach verpeilt.
Irgendwann später. Es musste so auf 11 Uhr Abends zu gehen wachte Kai wieder auf und rieb sich den Kopf. Er fühlte sich besser, nicht mehr ganz so erschöpft, aber er brauchte jetzt frische Luft entschied er und wanderte über das dunkle Grundstück bis sein Blick an Vivienne's Haus hängen blieb. Die Fenster waren dunkel, nur im oberen Stock brannte noch schwach ein Licht. Kai entschied sich das näher anzusehen und verschaffte sich lautlos Zutritt zum Haus. Ohne Licht zu machen stieg er die Treppe hoch und klopfte dann an die Tür, ein amüsiertes Grinsen auf dem Gesicht.
Ich war oben in meinem Zimmer am arbeiten, jedenfalls versuchte ich es. Tippen mit nur eine Hand ging mega schwierig weshalb ich nun die angefangene Karotte im Mund hatte und mit der anderen die Tür öffnete. "Dad ich..." Mir fiel fast die Karotte aus dem Mund, welche ich dann mit der freien Hand auch raus nahm. "Verdammt", ich fasste mir ans Herz. "Was tust du hier? Hast du mal auf die Uhr gesehen?" besonders wie war ich nur angezogen???? Ich hatte meine kurze Schlafanzugshose mit dem Top an. Oh mein Gott.
Kai schob sich an Viviennes verblüffter und überraschter Gestalt vorbei in ihr Zimmer und grinste amüsiert über ihren Gesichtsausdruck. "Um ehrlich zu sein nein, Das habe ich nicht. Ich war nur kurz draußen und dann hab ich hier Licht gesehen.", meinte er ein wenig selbstgefällig und ließ sich auf ihr Bett fallen, den Rücken an die Wand gelehnt die Hände hinter dem Kopf verschränkt. "Was machst du kleine Nervensäge? Oder soll ich dich jetzt kleines Häschen nennen?", fragte er amüsiert. Kai würde sie garantiert nicht so nennen das klang so verweichlicht aber er wollte sie ein wenig aufziehen weil sie ihn ansah als hätte sie gerade einen Geist gesehen.
Er ging an mir vorbei ins Zimmer und ich schloss dir Tür. "Dachte ich mir schon" sagte ich nur und zog mir einen Bademantel über meinen Schlafanzug. Als er sich wie selbstverständlich auf mein Bett legte setzte ich mich auf den Sessel. " Häschen? Ganz sicher nicht" sagte ich und wurde rot im Gesicht. ich hatte mit allem gerechnet aber nicht damit das Kai plötzlich in meinem Zimmer auf meinem Bett lag. Ich kam mir ziemlich underdressed vor. "Bis gerade hab ich versucht zu lernen."
Kai beobachtete amüsiert wie sie sich einen Bademantel über ihre kurze Kleidung zog und grinste. Er konnte es einfach nicht unterdrücken und je peinlich berührter sie war, desto amüsierter war er seltsamerweise. "Gut dann bleibe ich bei kleine Nervensäge, dass gefällt mir ganz gut.". "Und jetzt kannst du das nicht mehr tun?", fragte Kai leise und sah sie mit leicht geneigtem Blick intensiv von unten her an. Er wusste, dass er sie vielleicht ein wenig folterte, weil sie es bisher einfach nicht wirklich hatte verstecken können, dass sie auf ihn stand.
Ich starrte ihn an. Warum dieser intensive Blick? Oh ja, klar. Ich wandte mich ab und zog meinen Stuhl zu mir heran und nahm Platz. "Doch sicher", sagte ich nur und war froh mein Gesicht eine kühle Pause geben zu können. Doch andererseits war auch alles okay. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet das er hier aufschlug. Ich tippte den Pc an und rief meinen ellenlangen Aufsatz über Wicka/Hexen auf und blätterte in meinem Universitätsbuch für Okultismus herum. Dann sah ich zu ihm hin. "Könnte nur für dich langweilig werden." dabei tippte ich mit einer Hand vorsichtig die nächsten Sätze. Das ich seine "spezielle Art" ebenfalls mit angab, würde ganz interessant werden. "Sag mal...du kannst also nur Magie anwenden wenn du stiehlst oder channelst?"., fragte ich und hielt mitten in einem Satz inne. Ich konnte mich tatsächlich besser fangen wenn ich nicht direkt in seine Augen sah. Wobei sein bohrender Blick in meinen Rücken und die Seite auch nicht gerade angenehm waren.
Er schob ein wenig die Unterlippe vor und legte den Kopf schief um ein bisschen mitlesen zu können was sie da tat. "Du schreibst einen Aufsatz über Hexen?!", fragte er dann ein wenig überrascht. "Wieso das den? Wäre es nicht interessanter wenn es geheim bliebe?", fügte er hinzu und stand lautlos auf, so dass er hinter sie treten konnte während sie schrieb oder eher linkisch auf die Tasten einschlug. Dann beugte Kai seinen Kopf ganz nah zu ihr runter und flüsterte ihr ins Ohr. "Vielleicht ist das so, vielleicht aber auch nicht.", beantwortete er ihre Frage ohne tatsächlich eine Antwort zu geben und lächelte amüsiert, während er zusah wie sich die feinen Härchen an ihrem Nacken aufstellten als sein Atem sie leicht kitzelte, dann trat Kai wieder zurück und ließ sich auf das Bett fallen.
Ich drehte meinen Stuhl in seine Richtung. "Allerdings. Uniprojekt. Thema: Okultiusmus - Wicka - Entwicklung in der Geschichte", sagte ich es kurz und drehte mich wieder zu meinem Monitor. Während ich am Tippen war spürte ich plötzlich das sein Kopf neben meinem war. Ich konnte seinen Atem spüren und bekam sofort Gänsehaut, ich biss mir auf die Unterlippe und sagte dann leise. "Vielen Dank, dann verwende ich das Wörtchen "offensichtlich"." ich atmete erleichtert auf als er wieder Platz auf dem Bett nahm da es kurz quietschte. Als ich den letzten Satz fertig hatte, speicherte ich ab. Dann drehte ich mich wieder zu ihm um. "Es wäre doch ganz schön interessant oder nicht? Außerdem würden es die Professoren doch eh nicht glauben, einerseits weil sie es für verrückt halten, andererseits wahrscheinlich weil sie zum Übernatürlichen gehören und nicht aufgedeckt werden wollen." Ich zuckte die Schultern. Das war unfair. Er machte sich einen Spaß daraus seine Bemerkung das ich auf ihn stand, mir vor die Nase zu halten. Seine Methoden waren ebenfalls gemein. Ich konnte mich ja schlecht auf ihn stürzen wie in meinen Träumen. Das war mehr als frustrierend. Denn ehrlich? Hatte ich damit gerechnet jemand gut zu finden der so kompliziert war? Nein. Wollte ich ihn vielleicht gerade deswegen? Ja. AArrgh.
"Ich finde eine Hexe als Wicka zu bezeichnen ist komplett dämlich, wer erfindet sowas denn? Ich meine Zauberer und Hexen von mir aus, wobei es eigentlich ja Hexenmeister und Hexen sein müssten oder Hexer, oder auch Magier, aber Wicka?" Kai verdrehte die Augen und sah sie spitzbübig an. "Naja interessant, vielleicht für dich, ich bin damit aufgewachsen, vielleicht finde ich es deshalb nicht interessant, aber es ist spannend, dass kann man wohl nicht leugnen, aber dennoch... Ich meine was versucht man da zu erklären und zu erforschen? Es ist ... Magie." Kai öffnete die Handfläche und ließ darauf eine Flamme erscheinen, ohne das ihm die Hand abfackelte, dann machte er es wieder aus. Dann machte er eine ziehende Bewegung mit der Hand und zog Vivienne an einer Art unsichtbarem Seil zu ihm aufs Bett. "Du bist wirklich zu neugierig, kleine Nervensäge. Das wird dir irgendwann auf die Füße fallen..."
Ich sah ihn wortlos an da er wirklich viel zu dem Thema zu sagen hatte. "Wenn dir die Bezeichnung Wicka nicht gefällt dann lass ich halt nur Hexe dort stehen", sagte ich und versuchte die Arme zu verschränken. Leider hatte ich eher wenig Bewegungsmöglichkeiten mit den Armen. Dann vollführte er wieder diesen Zauber. Auch wenn ich jetzt schon eine kleine Anzahl an Zaubern gesehen hatte, fand ich es dennoch faszinierend. Als er jedoch was anderes tat, japste ich auf. Eine unsichtbare Hand oder weiß Gott was beförderte mich auf das Bett. Ich war bestimmt schneeweiß und rot geworden. Dann sah ich ihn an. "OH mal nicht auf den Arm sondern den Fuß..." sagte ich und sah ihn an. Warum hatte er das gemacht? Mir war es gut gegangen auf dem Stuhl. Mehr Abstand. Daher setzte ich mich bequem hin und betrachtete ihn. "Ich werde es mir glaub ich nicht mehr abgewöhnen können. Außerdem bekommt man nur Erfolg wenn man sich hinsetzt und dafür arbeitet".
Kai vergrub kurz das Gesicht in der Handfläche um sein Lachen zu ersticken und sah sie dann wieder an. "Ich scheine dich wirklich nervös zu machen oder?" Sie machte sich hier irgendwie total zum Deppen, aber gleichzeitig gefiel ihm diese, wie sollte man es nennen? Tollpatschigkeit? Er war nicht sicher, was sie so interessant machte, aber das sie es war konnte er vor sich selbst nicht leugnen. Kai war sogar ein bisschen überrascht, denn menschlichen Kontakt oder überhaupt irgendeine Art von sozialer Interaktion hatte er viele viele Jahre nicht gehabt was es vermutlich erklärte, warum er sich selbst nicht sicher war, was er sich allerdings nicht anmerken ließ. "Was deine Einstellung zu Erfolg angeht muss ich dir allerdings Recht geben."
Ich sah ihn an und plötzlich sagte er wieder etwas. Ich wurde puterrot und griff nach dem erstbesten das ich packen konnte mit einer Hand. Ein rotes Kissen und klatschte es ihm um die Ohren. "Ja dies ist hier mein Zimmer. Meine Privatzone. Wir kennen uns nicht mal richtig und du bist viel stärker als ich also kann ich ja wohl nervös sein", sagte ich halb lachend halb ernst. Dann ließ ich das Kissen sinken. "Aber danke" er sagte sogar was anständiges nettes. Ich dachte darüber nach ob er eigentlich eingerostet war? Ich meine hatte er nicht gesagt 18 Jahre lang alleine im Jahre 1994? Okay ich konnte ihn mir jetzt auch schlecht mit einer Freundin vorstellen aber...18 Jahre? Ich schüttelte den Kopf um den Gedanken loszuwerden und knetete dann das Kissen und stützte meinen verletzten Arm darauf. "Also, wie lange hast du vor zu bleiben?" fragte ich. Vielleicht konnte ich aufhören mich hier idiotisch zu verhalten wenn ich genau wüsste wie lange er bleibt, wieso er bleibt? Ich seufzte ergeben.
Kai bekam das Kissen voll ins Gesicht weil er damit nicht gerechnet hatte, aber ließ sich lachend auf den Rücken fallen. "Ok ich ergebe mich.", sagte er gespielt und holte tief Luft beim Lachen. "Ich glaube nur nicht das es daran liegt kleine Nervensäge, denn ein Angst Gen besitzt du so gut wie gar nicht, sonst würdest du dich nicht ständig in unmittelbare Todesgefahr geben.", sagte Kai und ließ seine Augen gefährlich glitzern, während er seltsamerweise an seine Familie dachte, wobei sie den Namen eigentlich nicht verdient hatte, nicht mehr. Kai war alleine sowieso besser dran. Andererseits war es Luke's Schuld gewesen, er hatte gewusst auf was er sich eingelassen hatte. Ihre nächsten Worte holten ihn aus seinen Gedanken und er brauchte eine Sekunde bis er ihre Worte verstanden hatte. "Wenn du willst das ich gehe musst du es nur sagen. Nicht das ich dafür garantieren würde, dass ich mich daran halte, aber das wirst du dann ja sehen.", meinte er belustigt.
Ich schlug ihn erneut mit dem Kissen. "Das war keine Aufforderung das ich wollte das du gehen solltest", sagte ich und behielt das Kissen dann bei mir. Wie er vor hin gelacht hatte das war schön gewesen. Normal. Obwohl ich sehr wohl verstand das er genau wusste das nicht alles normal war in diesem Leben. Für mich tat es schon den Anschein. "Ich würde mich freuen wenn du bleiben könntest. Ich wollte damit nur sagen schleiche dich später genauso raus wie rein. Mein Vater mag keine Besucher die ihm nicht erst vorstellig geworden sind", sagte ich und sah ihn an. "Du könntest dir zur Strafe was einfangen, wenn du auf der Farm mithelfen musst", sagte ich grinsend und musste ihn mir gerade in großen grünen Gummistiefeln und einer Latzhose mit Kuhmist vorstellen. Ich lachte vergnügt. Das er meinte ich hätte keine Angst stimmte nicht. Ich hatte sehr wohl Angst. Die Angst das ich den letzten Tag nicht überleben würde weil ich zwischen ihm und der Hexe gestanden hatte. Ich rieb mir den freien Arm. Aber wahrscheinlich meinte er sich jetzt und meine Neugierde an sich. "Es ist immer ein Risiko zu forschen in Dingen die einen nichts angehen." murmelte ich und rieb mir die Augen. "Willst du vielleicht einen Kaffee?"
"Keine Sorge, ich werde unsichtbar sein.... buchstäblich.", erwiderte er und streckte sich auf ihrem Bett aus. Für ihn hätte es durchaus etwas länger sein können, weil er mit 1,83 nicht unbedingt der kleinste Mann war, aber das störte ihn jetzt nicht sonderlich. "Ja das wäre eine gute Idee, sonst schlafe ich vermutlich gleich wieder ein. Wenn ich vorhin nicht aufgestanden wäre, wäre ich vermutlich ebenfalls direkt wieder eingeschlafen. Ich hoffe ich muss jetzt nicht für 2 schlafen.", witzelte er auch wenn er das nicht annahm. Kai schloss kurz die Augen und massierte sich die Stirn, bevor er sie wieder ansah. "Ich glaube für die Farmwirtschaft wäre ich ungeeignet, dafür lege ich zu viel wert auf Luxus und Sauberkeit." Was etwas merkwürdig war, denn sein Vater war immerhin Gärtner und seine Mutter eine Hausfrau.
Und wieder streckte er sich aus und ich stand auf. "Okay, ich denke mal nicht. Ich meine du erhälst Lukes Kraft. Und nichts anderes", ich zog mir meine Hauspantoffeln an und ging dann nach unten. In der Küche sah ich meine Mom die ein Glas Milch trank. *Na besuch?*, fragte sie mich und ich sah sie an. Ich war verwirrt Kai war doch unsichtbar gewesen. *Deine Nasenspitze* sagte sie nur und lachte dann, streichelte meine Wange und ging in ihr Zimmer. Ich sah mich im Spiegel im Flur an und verdrehte die Augen. Ich hatte das typische Gesicht eines verrückten Mädchens aufgesetzt. Kein Wunder das sich Kai über mich lustig machte. Ich setzte Kaffee auf und vertrieb mir die Zeit in dem ich meinen Zopf änderte. Als er fertig war goss ich ihn in zwei Tassen mit merkwürdigen Gesichtern drauf und ging dann wieder nach oben. Ich öffnete die Zimmertür und konnte Kai auf meinem Bett ausmachen. "Noch wach?", scherzte ich und schob die Tassen auf den Tisch neben mein Bett und versuchte dann aufs Bett zu klettern. Ich ließ mich neben ihn nieder und nahm dann wieder die Tasse an mich. "Zurück zu deiner Vorstellung von Luxus und Sauberkeit. Wie willst du dir ersteres denn verschaffen?" fragte ich und pustete in die Tasse, da ich mir sonst noch bei meinem Glück die Zunge verbrennen würde.
Kai schüttelte den Kopf. "Nein nicht unbedingt.", erwiderte er und runzelte etwas die Stirn. "Deshalb heißt es ja twin merge, denn auch wenn Luke und ich keine Zwillinge gewesen sind wie Josette und ich. Um es mit den Worten meines ach so tollen Vaters zu sagen: The twins merge there trades and form a whole new being." Was das im einzelnen bedeutete hatte man ihm nie so wirklich erklärt, wie ihm gerade auffiel, aber vermutlich war es auch bei allen ein wenig unterschiedlich... Immerhin war jedes Zwillingspaar einzigartig, so verschieden Jo und er auch waren, so ähnlich waren sich Olivia und Lukas gewesen. Kai versank in seinen Gedanken und sank in das bequeme Bett bis Vivienne wieder kam. Als sie ihn fragte ob er noch wach war schüttelte er leicht den Kopf und ließ den Kopf demonstrativ liegen, zumindest bis er den Kaffee vor die Nase gehalten bekam und sich doch halb wieder aufrichtete, aber dennoch eher halb liegend faul war. Kai hatte grade einfach keine Lust sich zu bewegen und sei es nur um auf die Toilette zu gehen, wobei das gerade nicht dringend war. Stattdessen dachte er über Vivienne's Frage nach. "Mit Folter und Unterdrückung?", schlug er vor. "Nein darüber hab ich noch nicht wirklich nachgedacht.. das letzte mal als ich über sowas nachgedacht habe war ich 22 ... was ich technisch zwar immer noch bin, aber du weißt was ich meine.. Es hat die letzten 6574 Tage und Sonnenfinsternisse keine Rolle gespielt." Ja Kai hatte jeden verdammten Tag gezählt.
Ich hielt meine Tasse fest und hörte ihm zu. Verschmelzung der Zwillinge? Würde er jetzt so werden wie dieser nervige blonde Junge? Hoffentlich nicht. Als er meinte er sei nicht müde aber immer noch lieben blieb lächelte ich leicht. Sogar meine Frage wie er sich den Luxus denn erarbeiten konnte beantwortete er mir. "Okay...das tut mir wirklich Leid", sagte ich und drückte seinen Arm. "Ich meine wirklich. Es war sicher schrecklich ganz alleine zu sein." dann ließ ich ihn los und legte meine Hand wieder auf die Tasse. "Vermutlich haben sich deine Ziele und Träume verändert als vor 18 Jahren", sagte ich und sah hinüber zur Wand. "Du könntest zum College gehen", meinte ich lächelnd. "Das würde sicher witzig werden", ich stupste ihn und trank die Hälfte des Kaffees aus meiner Tasse ehe ich sie abstellte und mich auf das Bett kuschelte. Neben uns war maximal 4 cm Platz. Während seine Füße jedoch fast raus hingen, waren meine schon an seinen Knien zu ende. Ich war einfach zu klein für diese Welt. "Ich frage mich was du gemacht hättest wenn ich übernatürlich gewesen wäre. Hättest du mich auch angezapft?" ich starrte zur Decke und dachte darüber nach wie langweilig ich doch eigentlich war. Ich war nichts, er konnte wenigstens etwas. Ich würde ihn ja gern darum bitten noch was zaubern einfach weil ich es sehen wollte, aber ich wusste nicht ob er wieder Magie verlor. Und deswegen sagte ich vorerst nichts.
"Ja Ja.", meinte er abwehrend und bewegte sich ein klein wenig unruhig während er sie mit leicht vorgeschobener Unterlippe musterte, dann setzte er wieder seine übliche arrogant, selbstgefällige Miene auf und fuhr sich durch die dunklen Haare. "Ach ja? Was soll ich den studieren? Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ich mehr sein sollte, wichtiger, aber ich weiß nicht was. Ich kann nicht gerade der neue Präsident werden, wobei können schon, aber ich wöllte es nicht." Kai nahm ebenfalls einen Schluck Kaffee und stellte die Tasse dann ab, bevor er sich ihr wieder zu wandte. In seinem Gesicht lag ein eigenartig hungriger Blick. "Vermutlich.", erwiderte er auf ihre Frage ob er sie dann auch angezapft hätte. "Abgesehen davon weißt du gar nicht ob du nicht doch irgendwas hast. Es gibt so viele Übernatürliche die Ewigkeiten gar nichts davon wussten. Doch..." Kai streckte seine Hände aus und legte sie ihr an die Wangen, bevor er die Augen schloss und sich konzentrierte. "... Das du keine Hexe bist. Das würde ich sonst merken. Da ist nichts zum wegnehmen." So nah bei ihr zu liegen hatte etwas anziehendes.
Ich hatte gedacht das es kein Problem war neben ihm zu liegen aber als er meine Wangen hielt und die Augen schloss um zu schauen ob ich nicht doch Magie hatte sah ich ihn verkrampft an. Als er mich losließ lächelte ich. "Gut", sagte ich nur und sah ihn weiter an. "Was soll ich denn anderes sein? Zum Vampir gemacht werden will ich auf keinen Fall. Das wäre wohl die einzige Option um irgendwas zu werden wenn man vorher ein Mensch war", sagte ich und schüttelte den Kopf. Dieser kurze Moment indem er mich angefasst hatte, wir war ganz warm geworden. Doch ich hatte ein Problem. Wenn ich mich auf irgendwas einließ und mich verletzte, wer konnte mir garantieren das ich es diesmal überlebte? Ich meine, er war ein gefährlicher Mensch. Wenn auch nicht zu mir, und vielleicht nach dem Merge nicht mehr, aber an seiner Person hatte sich ja nichts geändert. "Also magst du mich obwohl ich nur ein Mensch bin?", fragte ich neugierig und sah ihm wieder in die Augen nachdem ich jede Region seines Gesichtes betrachtet hatte.
"Nein, dass ist falsch. Du bist vielleicht keine Hexe aber du könntest ein Werwolf-Gen haben, du könntest ein Vampir werden falls du ein Werwolf Gen hast und es ausgelöst hättest, was du übrigens ganz sicher gemerkt hättest, könntest du ein Hybrid werden, eine Mischung aus Vampir und Werwolf, kompliziert zu erklären, es gibt Vampirjäger, allerdings sehr sehr wenige die auch ein wenig übernatürlich sind... und noch so viele verschiedene andere Sachen, es ist Magie wie ich bereits sagte... es folgt keiner Logik, keiner wirklichen und es kann faszinierend und einzigartig sein... aber eben auch gefährlich." Kai langte zur Kaffeetasse, wobei er sich etwas streckte und nahm einen weiteren Schluck. Nebenbei sah er auf die Uhr an der Wand. Es war fast 1 Uhr morgens, aber das interessierte ihn nicht weiter, er wollte einfach nur wissen wie spät es war. Als Vivienne jedoch fragte ob er sie mochte konnte er ein arrogantes Lachen nicht unterdrücken. "Ähm hab ich jemals gesagt, dass ich dich mag?", fragte Kai verwundert und ein wenig pikiert? "Sorry kleine Nervensäge, aber bild dir nicht gleich so viel ein."
Ich starrte ihn an. Autsch, das hatte mega wehgetan. Ich wandte mich ab und drehte mich zur Seite. "Klar", murmelte ich und sah aus dem Fenster das links neben meinem Bett angebracht war. Der Himmel war noch dunkel und es regnete. Passend zu meiner Stimmung. Was hatte ich denn erwartet'? Er hatte mich angegriffen weil ich ihn nicht zu einer Hexe führen wollte. Er war ein Psycho. Ich blinzelte mehrmals und fragte mich warum ich ihn nicht raus warf. Ich sah kurz über die schulter zu ihm und schüttelte den Kopf. Er war einfach...er. Aber ich würde nichts sagen. "Das passt gut da ich dich auch nicht mag. Du hast mir den Arm gebrochen", sagte ich und versuchte mich davon zu überzeugen das ich richtig dachte. Er war ein arroganter Kotzbrocken, aber er war heiß.
"Im Gegensatz zu mir hast du allerdings schon längst zugegeben, dass du mich magst.", sagte er zufrieden. "Nein eigentlich hast du sogar zugegeben, dass du auf mich stehst und das ich dich nervös mache.", fügte er amüsiert hinzu. "Und wie schnell du geglaubt hast, dass ich eben so empfinde." Kai musste jetzt richtig lachen und hielt sich die Hand vor den Mund um sein Lachen ein wenig zu ersticken. "Oh ich muss sagen mir hat das Spiel gefallen, aber es war genau das. E-i-n S-p-i-e-l!", er zog die letzten zwei Worte auseinander und flüsterte sie ihr ins Ohr bevor er aufstand. "Danke für den Kaffee.", meinte er und verließ stolz aufgerichtet den Raum.
Ich schloss kurz die Augen ehe ich aufstand. Mir war egal das meine Eltern davon wach werden würden. Ich nahm seine Tasse und schmiss sie ihm hinterher. "Du bist so ein Arsch", ich stand da, eine Hand zur Faust geballt und die andere nutzlos im Gips hängend. Mein Gesicht war rot und blass und sicher hatte ich auch Tränen in den Augen. "Dann hoffe ich das das Spiel sich gelohnt hat. Denn keine Freunde zu haben die einen mögen ist auch scheiße und du wirst alleine dastehen." Und er würde allein da stehen, da ihn die anderen jetzt mehr hassten als zuvor. Er hatte Luke getötet. Ich schmiss die Tür hinter ihm zu und ließ mich dann an meinem Laptop nieder. Ich löschte den Absatz den ich über ihn geschrieben hatte. Er hatte es nicht verdient in meinem Aufsatz vor zu kommen. Kein einziges Wort. Dafür öffnete ich eine neue Datei. "Das Geheimnis um Kai Parker" ich wischte mir die Tränen beiseite und begann zu schreiben. Für ihn ein Spiel? Dann sollte es ab jetzt meins werden.
Kai war gerade auf dem Absatz der Treppe angekommen, als ihn der Kaffeebecher am Hinterkopf traf. Er fluchte, zornig und musste sich stark zusammenreißen um nicht die Beherrschung zu verlieren. Er musste sich immer wieder sagen, dass es unnötig war, doch am liebsten hätte er zur Strafe ihre Eltern umgebracht oder etwas vergleichbares. In ihm kochte der Zorn hoch und sein Gesicht war heiß, doch er brachte alle seine Kraft aus um sich zu beherrschen, nur dieses eine Mal. Doch warum? Warum war sie anders? Wieso wollte er sich zurückhalten? Er mochte sie noch nicht mal! Zumindest dachte Kai das. Dennoch sah er sich nicht mehr um und verschwand in der Dunkelheit.
Ich wachte sehr früh am nächsten Morgen auf und zog mich an. Alles in schwarz. Dann einen Zopf. Eine Taschenlampe und ein kleines Messer. Schal und Mütze. Ich war mir nicht sicher aber ich wollte alles raus finden. Sein Haus durchsuchen solange er nicht da war. Das gute daran das ich wohl ein mensch war. Wir konnten überall rein. Ich fasste mir nochmal Mut und war mir im klaren darüber das ich arg mit dem Feuer spielte. Aber das hatte er getan. Ich schüttelte den Kopf.
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Malachai Parker - Engel? Eher Psychopath
FanfictionRichmod nahe Mystic Falls. Vivienne Parson ist eine junge Studentin am Whitemore. Als sie ihren Nachbarn kennenlernt hat sie keine Ahnung in was sie hineingezogen wird. Aber eines ist klar ...ihre Neugierde wird sie ihr das Leben oder doch nur das H...