Malachai Parker - Engel? Eher Psychopath

Kapitel 19

Kai hatte einen ziemlich merkwürdigen Traum. Er war im Wald, oder besser einem Zelt im Wald und dabei mit einem Typen rumzumachen, was ihn schon genug irritieren hätte können. Doch grade als es am schönsten wurde verwandelte sich der Typ in einen Wolf der versuchte seine Innereien zu fressen. Er schrie auf, teils vor entsetzen und teils vor Schmerz und wachte ruckartig und schweißgebadet auf, bevor er sich wieder in das Kissen fallen ließ und sich die Haare aus dem Gesicht strich und zu Atem kam. Sein Bauch tat allerdings wirklich ziemlich weh, fast krampfhaft und er verzog das Gesicht, bevor er wieder einigermaßen klar denken konnte. Kai setzte sich auf, eine Hand auf seinem Bauch, den Rücken gekrümmt. Er atmete tief durch und versuchte sich zu konzentrieren. Der Schmerz lähmte ihn fast weshalb er versuchte ihn mit Magie zu schwächen, was ihm allerdings nichts als Nasenbluten einbrachte. Er hatte keine Ahnung weshalb es nicht funktionierte und stand zitternd auf. Im Stehen tat es nicht ganz so weh. Dann lief er aus dem Zimmer und hoch zu Vivienne's Zimmer und öffnete die Tür. Sie schrieb an ihrem Aufsatz. "Du hast nicht zufällig noch pain killers hier oben?", fragte er sie und lehnte sich in den Türrahmen.

Ich hatte es geschafft 2 von den 4 fehlenden Seiten zu schreiben als Kai plötzlich im Türrahmen stand. "Schmerztabletten? Doch schon.", sagte ich und stand auf um ins angrenzende Badezimmer zu gehen. Ich öffnete die Spiegeltür und holte die Tabletten heraus. "Hier, eine jetzt die nächste am Abend. Wenn es gar nicht geht nicht mehr als 3 am Tag", sagte ich und gab sie ihm. Dann setzte ich mich wieder auf meinen Schreibtischstuhl und speicherte die Datei. "Hast du gut schlafen können?", fragte ich während ich alles speicherte, und dann auf meinen Backup USB Stick zog. Ich wollte nie wieder wie in der Uni dasitzen weil mein Pc abgestürzt war und ohne Sachen dem Lehrer erklären das ich Kaffee drüber geschüttet hatte. Seit dem speicherte ich alles doppelt und dreifach ab.

"Danke!", sagte Kai und nahm welche von den Tabletten, dann setzte er sich in den Schwingsessel in der Ecke und beobachtete sie, wie sie alles abspeicherte. "Wie weit bist du?", fragte er, tatsächlich ehrlich interessiert. "Du schreibst immer noch den Aufsatz über...*hust* Wika *hust*?" Er musste lachen, dass Wort war einfach so dämlich. "Kann ich es lesen?" Er beäugte den Stick. "Ja.", erwiderte er noch etwas verspätet, als ihm einfiel, dass sie ihn was gefragt hatte.

Ich drehte mich um und sah ihn an. "Da es noch nicht fertig ist, nein. Mir fehlen noch 2 Seiten und ich finde es muss erst fertig sein", sagte ich und sah ihn dort in der ecke sitzen. "Und ich habe das Thema umbenannt. Es heißt nun Hexen und Hexemeister in der heutigen Zeit.", sagte ich und drehte mich meinem Monitor zu. "Schön", sagte ich auf seine Antwort das gut geschlafen hatte. "Mom hat mich nochmal daran erinnert das du Schlaf brauchst. Ansonsten heilst du nicht so gut", sagte ich und streckte mich gähnend im Stuhl da ich eine Zeit lang einfach nur da gesessen hatte.

"Hm, aber danach will ich es lesen.", forderte er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Ich meine ich muss schließlich wissen ob du versuchen willst uns alle zu outen, was nicht sonderlich praktisch wäre." Er dachte einen Moment nach und sah auf die Uhr. "Denkst du deine Eltern sind noch eine Weile beschäftigt? Ich muss eben nach Hause und ich hab keine Lust darauf, dass sie Drama schieben."

Ich verharrte über meiner Tastatur und sah auf die Uhr. Eine Weile sagte ich nichts bis ich ihn ansah. "Wieso willst du nach Hause? Also wie lange würdest du brauchen? Ich denke meine Eltern würden es nicht mitbekommen. Zur Not sag ich du bist gerade im Bad oder so", sagte ich und zuckte die Schultern. Doch innerlich wurde mir gerade richtig richtig kalt. Wenn er nach Hause ging, und es leer vorfand. Im Nachhinein tat mir meine Sache ehrlich leid. Aber ich war so sauer und verletzt gewesen. Aber...nein ich durfte keine Reue zeigen. Was geschehen war geschehen. Ich biss mir auf die Zunge und nickte. "Sei nur vorsichtig", sagte ich und wandte mich meinem Monitor zu.- Ich glaubte ich konnte meinen Sarg bestellen, denn die nächsten Stunden würde ich nicht überleben. Jedenfalls sah es so in meinem Kopf aus. Ein Dach das über mir zusammenstürzte.

Kai lachte leise. "Nun ja Anziehsachen, die nicht deinem Dad gehören, wäre der erste Grund, ein paar andere Dinge und ich muss was checken.", meinte er und beobachtete sie mit zur Seite geneigtem Kopf. Er merkte, dass sie sich anspannte und seine Augen verengten sich ein klein wenig. "What's wrong?", fragte er und sah sie genau musternd an.

Ich nickte und lächelte leicht. Auch wenn verkrampft. Sachen holen war alles kein Problem. Aber was checken? Ich schluckte leicht und sah ihn dann an. "Nichts, alles okay. Ich hoffe nur du kommst in einem Stück wieder", sagte ich und stand auf um an ihm vorbei zu gehen. Ich ging zu meinem Regal und holte ein Lexikon hervor. Stand da irgendwo drin wie ich mich verstecken konnte? Ich biss mir auf die Lippe und drehte mich wieder zu meinem Schreibtisch. "Ich werde die Zeit nutzen um vielleicht doch noch die letzten beiden Seiten voll zuschreiben", sagte ich und lächelte ihn diesmal freundlicher an. In meinem Kopf baute ich mir schon mal eine Mauer. Eine große, aus Beton. Magieundurchlässig.

"Ich geh nur rüber... dann hatte ich eigentlich vor wieder zu kommen.", meinte er und zog die Stirn in Falten. Er verstand nicht warum sie gerade so distanziert wirkte, aber er beschloss sie einfach zu lassen und stand auf.

Als er gegangen war schlug ich die Hand vor die Augen und stöhnte leise. "Verdammt" ich ließ den Kopf sinken und machte dann aber meine Arbeit weiter. Ich half meinen Eltern unten mit dem Essen und sie sagten es stehe dann in der Mikrowelle wenn Kai wach würde. Ich aß meins auf meinem Zimmer in meinem Dachverschlag und sah auf die Uhr. Ich hatte mich umgezogen, was schwarzes und schrieb in mein Tagebuch. Oder mein Journal. Jedenfalls brauchte ich eine Beschäftigung. Vielleicht sollte ich das Land verlassen....obwohl vielleicht würde er es verstehen? Ganz vielleicht? Ich meine, wir standen uns doch nun näher oder nicht? Nein, eigentlich nicht. Ich lebte nur in meiner Fantasiewelt.

Er war eine ganze Zeit lang weg. Mehr als ein paar Stunden. Mom und Dad fragten wo er steckte und ich meinte er sei spazieren gegangen. "Schatz schaust du mal nach wo er ist. Vielleicht hat er sich weh getan und schaffte es nicht zurück." ich seufzte, zog mir einen Parka an und entschied nach drüben zu gehen.