Kapitel 13

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Ich hatte mich gleich darauf ins Einkaufscenter begeben und sah mir die Auslagen in den Geschäften an. Es gab ein paar Dinge die echt super aussahen. Schließlich ging ich in ein Geschäft und fand sogar was. Ich probierte es an und suchte dann nur noch nach passenden Accessoires. Als ich alles hatte, durfte ich in einem Friseur sogar alles umziehen und mich schminken. Sie machten mir das Haar zu leichten Locken die mein Gesicht umspielten. Ich sah nun älter aus, obwohl ich ja durchaus erwachsen war. Ich schnappte mir die neue Tasche in die ich alles gefüllt hatte und entschied nun einen drauf zu machen. Ich stieg in mein kleines Auto und fuhr los.

Ich stieg aus meinem kleinen Truck und schloss ab. Natürlich passte mein Outfit nun gar nicht zu meiner Karosserie von Auto. Aber bei den ersten Blicken die ich den jungen Männern zuwarf, waren diese gleich hin und weg. Ich lächelte. Es tat gut wieder weg zu gehen. Meine beste Freundin von der Uni "Xenia" war auch dabei. Sie hatte sich in ein gold schwarzes Etuikleid gezwängt und sah aus wie eine Barbie mit roten langen haaren die ihr lockig auf die Hüfte fielen. Sie sah so atemberaubend aus das wir wie zwei Models durch die Tür traten. [url=]Mein[/url] Outfit war nicht kurz geschnitten, dafür hauteng und hohe Schuhe. Ich lächelte als wir uns beide direkt am Tresen niederließen, die Beine überschlugen und Alkohol bestellten. Wir würden es wieder richtig krachen lassen.

Als wir die Bar verließen war ich betrunken. Xenia setzte sich an eine Bushaltestelle und wurde schließlich von so einem Kerl mitgenommen. Ich beschloss zu laufen, aber es war so saukalt das es mir egal war. Ich schloss meinen Wagen auf und startete den Motor. Dann ging die Fahrt ab, bei lauter Musik, fast zugefrorenen Fenstern fuhr ich los. Sicher die allerschlechteste Idee in meinem ganzen bisherigen Leben.

Ich war relativ gut unterwegs hatte bisher nur 2 rote Ampeln überfahren aber es war nichts passiert. ich fuhr durch den Wald und würde gleich an der alten Brücke vorbeikommen. Im Scheinwerferlicht sah ich alles ganz genau. Doch dann war ich abgelenkt als ich die blinkenden Lichter am Amaturenbrett sah und neben mich sah um zu schauen ob alles okay war. Erst als ich wieder nach vorne auf die Straße blickte sah ich eine verletze Person. Ein Obdachloser mit Alkohol in der Hand. Ich hatte weder Zeit zu reagieren noch nachzudenken, ich riss nur da Lenkrad herum, das Auto rutschte, knallte seitlich in die Brücke rein, kippte zur Zeit und blieb dort liegen. Mein Kopf knallte gegen das Lenkrad, dann hinten gegen die Lehne und ich konnte spüren das ich eine Platzwunde am Kopf hatte. Aber das schlimmste war das ich nicht sehen konnte ob ich diesen jemand gerammt hatte oder nicht. Verdammt. Mein Auto war hinüber. Ich auch und anscheinend hatte ich noch jemanden mit verletzt.

Kai hing immer noch ziemlich belastenden Gedanken nach, bis ein grelles Licht ihn ablenkte, dass ziemlich schnell auftauchte, eher sehr schnell. Er stand nur da zu verwirrt um rechtzeitig zu reagieren, doch der Fahrer schien ihn noch grade so zu sehen und riss das Steuer herum, woraufhin das Auto gegen die Brücke krachte und auf die Seite kippte. Kai sah es einen Moment an und überlegte was er tun wollte. Vor ein paar Tagen wäre es ihm noch völlig gleich gewesen. Oh es war so nervig sich so zu fühlen. Warum interessierte es ihn überhaupt, im nächsten Moment gaben seine Beine nach und er fiel auf die Knie, doch kroch dann auf das Auto zu. Verflucht war es kalt hier. Dann zog er sich an dem Autowrack wieder auf die Beine und versuchte sich zu konzentrieren. "Hallo?", fragte Kai. Er konnte nichts wirkliches erkennen. Er versuchte schlotternd vor Kälte die Tür zu öffnen, was allerdings nicht ging. Vor Wut schlug er dagegen, doch das brachte ihm nur Schmerzen im Handgelenk ein, weshalb er es mit Magie versuchte. Die Tür riss raus und Kai kroch langsam darauf zu um etwas sehen zu können. Im Auto war es wenigstens noch etwas wärmer. Ihm überlief ein Schauer, aber ihm war immer noch schrecklich kalt. Mit weißem Gesicht blickte er sich um.

Mir war wohl kurz schwarz geworden denn ich spürte einen Ruck an der Beifahrertür und das jemand fragte ob alles okay war. Da mir Blut ins Auge lief war meine Sicht verschleiert und ich sagte nur. "Geht schon. Ich kann raus krabbeln" Shit. Ich hatte meinen kaputten Arm vergessen. Als mich der jemand aus dem Wrack geholt hatte sah ich ihn an. Und sah rot. Wegen der Abstrusität lachte ich.

"Halt die Klappe.", knurrte Kai und zerrte Vivienne an ihrem ohnehin schon kaputten Arm aus dem Wrack. Das musste zwar ziemlich wehtun, aber es ging nicht anders. Draußen auf der Straße war es bitter kalt weshalb er die Hand hob und das Auto wieder richtig herum stehen ließ. Zitternd vor Kälte öffnete er die Tür. "Willst du erfrieren oder hier drin bleiben erstmal?", fragte er genervt und kroch auf den Rücksitz. Sie hatte allerdings recht. Es war ein wenig abstrus, weshalb Kai ebenfalls kurz grinsen musste. Er blutete zwar ihre Rückbank voll, aber das Auto war eh hin. "Komm schon!", schrie er und zog sie ebenfalls ins Auto. Es waren draußen vermutlich Minus 10 Grad und er war ohnehin schon halb erfroren schon wieder merkte Kai das seine Nase blutete und wischte es ärgerlich weg. "Komm her!" Er nahm ihre Hand, was sie kurz zusammen zucken ließ, weil seine Hände eiskalt waren. "Asinta Mulaf Hinto..." Kai hustete. "Asinta Mulaf Hinto, Sho Bala.. Asinta Mulaf Hinto, Sho Bala...", er ignorierte sein Nasenbluten während dessen und sorgte dafür, dass ihr Arm der vermutlich jetzt höllisch wehtat, aufhörte zu schmerzen und langsam anfing zu heilen. Es würde noch etwas dauern, aber wenigstens würde sie so nicht 6 Wochen dafür brauchen.

Schließlich schrie er mich wieder an. Dieser Idiot. Ich schloss den Mund, setzte mich wieder ins Auto und saß schließlich hinten auf der Rückbank neben ihm und er heilte meinen Arm. Ich sah ihn missbilligend an. Währen dessen die Stimme in meinem Kopf Purzelbäume schlug. Doch mein menschlicher Teil machte sich eher Gedanken um das Blut aus seiner Nase, das nicht aufhören wollte zu fließen. "Danke. Auch wenn ich lieber gegangen wäre ohne das hier", sagte ich und zog meinen Arm von ihm weg. Dann rückte ich weg. "Ich hätte dich einfach überfahren sollen. Du siehst so aus als hättest du es eh nicht mehr geschafft. Hat dich eine deiner Hexen zurück gebissen?", fragte ich mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht und verdrehte dann die Augen als er weiter zitterte. "Warte", sagte ich, stieg aus und ging zum Kofferraum. Holte dann aus dem Erste Hilfe Kasten diese Wärme-Kälte decke und ging wieder ins Auto. "Hier", ich streckte sie ihm hin und legte das Kästchen neben mich. "Zeig her", sagte ich nur und nickte zu seiner Wunde hin. Warum ich ihm half? Ich wollte mich nicht so fühlen wie gerade. Er war verletzt, hatte mir dennoch geholfen und meinen Arm geheilt. Ich würde ihm was zurückgeben und dann konnte ich wieder alles vergessen. Zudem schwankte es in meinem Kopf noch gewaltig und am liebsten würde ich ihn vermöbeln, küssen mich auf ihn werfen und ja ab da begannen meine Gedanken nicht mehr jugendfrei zu werden. Ich schüttelte den Kopf.

Kai stoppte als das Blut ihm in den Mund zu laufen begann und öffnete wieder die Augen, bevor er es wegwischte. Diese Erfahrung war neu für ihn, er hatte sowas noch nie gehabt, aber darum machte er sich jetzt keine weiteren Gedanken. Kai ließ sich gegen die Tür sacken und wischte sich mit dem Ärmel seines T-Shirts über die Stirn, als sie wieder kam hatte sie eine Decke und Kai sah sie ein wenig unfreundlich an. Ihre Launen waren ja auch wie ein Schleudertrauma, dass konnte er definitiv zurückgeben. Sie legte sie über seine Beine und er konnte sich den Kommentar nicht verkneifen. "Das muss anders rum, dass goldene nach oben", meinte er und richtete sich ein wenig auf, ließ es dann aber, stattdessen nahm er die Hand von seinem Bauch und zeigte ihr die Wunde. Ein Schauer überfuhr ihn bei der Erinnerung. Es war ein ekelhaftes Gefühl gewesen, als die Hybridin ihn nach seinem Angriff attackiert hatte und ihre Hand in seinen Körper gesteckt hatte als würde sie durch Pudding greifen. Das Shirt war völlig hin, aber seltsamerweise störte ihn das jetzt gar nicht so wirklich. Er hustete erneut und sah sie etwas benommen an. Sie blutete am Kopf. "Du blutest.", stellte Kai fest und griff nach ihrer Hand. "Soll ich dir helfen?" Die Worte fühlten sich merkwürdig an. So ungewohnt. Hatte er das schon jemals gesagt? Vermutlich nicht.

Er murrte nur rum und als er mir dann die Wunde zeigte wurde mir schlecht. "Du solltest lieber dir selber helfen", sagte ich und drückte ihn nach hinten. "Lass locker", sagte ich und nahm das Desinfektionsspray für die Haut dann sprühte ich den Fleck seiner Haut damit ein. Sicher brannte es, für jeden kleinen Laut von ihm wurde mir bewusst das ich es genoss. Dann nahm er meine Hand und meinte ich würde am Kopf bluten. Ich blinzelte mehrmals. "Egal, das wird heilen", sagte ich nur und nahm meine Hand aus seiner heraus. Ich wollte keine weitere Hilfe. "Du bist zuerst dran und halt einfach die Klappe"; sagte ich harsch und säuberte die Wunde und klebte sie dann zu. Verband sie. "Das sollte genäht werden aber wenn du dein Magievodoo machst, können die Schmerzen auch vergehen. Tabletten hab ich leider nicht im Auto", sagte ich und ließ mich dann zurücksinken. Erst jetzt wurde mir wieder bewusst das ich ein Autounfall gehabt hatte. Ich kicherte und strich durch mein Haar. Glassplitter, und Blut. Ich sah mir meine Hand an. "Verrückt. Ich glaub der Tod verfolgt mich", wieder fing ich an zu lachen.

Das Desinfektionsspray brannte höllisch und Kai sparte auch nicht an Flüchen, während Vivienne seine Wunde verarztete. Er hatte dabei allerdings nur sie im Kopf, was ihn heftig irritierte. Der einzige um den er sich je Sorgen gemacht hatte war er selbst gewesen, allerdings war das jetzt nicht mehr so. Kai schüttelte den Kopf. "Lass ich verdiene es Schmerzen zu haben.", murmelte er und sah sie durch halb geöffnete Augen an. "Hattest du vor ein Musikvideo zu drehen?", fragte er unvermittelt. "Weißt du ich hab da sowas entdeckt im Internet. Die Leute machen alle möglichen Videos zu Liedern und so. Als ob sie nichts besseres zu tun haben und da war eins wo die in eine Brücke fahren und sie das aber gar nicht kümmert. Ich glaube es hieß ' I don't care'.. Hm.." Er sah Vivienne in die Augen. "Tut mir Leid...", murmelte er undeutlich. In seinem Unterbewusstsein schrie es wie wild. Warum sagte er so einen Schrott?!

Ich betrachtete ihn. "Ich kenne das Lied. Es ist cool. Ich frage mich nur gerade ob es dir gut geht", ich lachte leise. "Du bist verrückt wenn du glaubst das ich dir den Scheiß abkaufe..." sagte ich nur und betrachtete die Inneneinrichtung meines Autos, das nun total hinüber war. "Jetzt kann ich auch noch nach Hause laufen", ich fasste mir an den Kopf und entschied ein Pflaster drauf zu kleben. Ich konnte jedoch nicht gleichzeitig mein Pony halten und das Pflaster drauf kleben weshalb ich kurz zu ihm sah. "Nee" sagte ich leise und ließ es sein. Auf seine Hilfe konnte ich getrost verzichten. "Und ja du hast Schmerzen verdient, wenn ich sie dir angetan hätte. Aber ich gehe mal davon aus..:" ich starrte ins Leere und öffnete dann die Autotür. Ich ging ein Stück bis ich mich übergab. Ein ekliger Nachteil wenn man sich betrunken hatte. Ich grub auf dem Beifahrersitz nach einer Wasserflasche fand auch eine und spülte meinen Mund aus. Dann setzte ich mich zurück ins Auto. "Ich sollte dir ein Taxi rufen, damit du schnell zu deinen Gefangenen kommst", sagte ich pissig und betrachtete ihn. "Sag mal hast du geweint?", fragte ich und beugte mich vor um sein Gesicht in meine Hand zu nehmen und es zu drehen. "Krass, hätte ich jetzt nicht gedacht", sagte ich kalt und ließ ihn wieder los. Dann verschränkte ich die Arme.

Kai lachte trocken und schnappte hustend nach Luft. "Ich weiß nicht...", erwiderte er leise. "Es muss Luke's Einfluss sein.", fügte er hinzu, allerdings so gut wie nicht verständlich während Vivienne aus dem Auto stieg. Kai hörte würgende Geräusche und nahm an, dass sie sich übergab. Er hatte zwar auch getrunken, aber das und die Schmerzen betäubten ihn eher etwas als was anderes. Er hätte ihr gerne geholfen, aber sie ließ ihn nicht, weshalb er es sein ließ bis sie wieder zurück kam. Er war vollends gegen die Autotür gesackt und drehte seinen Kopf unwillig, als sie sein Kinn in die Hand nahm. "Schwachsinn!", murmelte Kai und wischte sich über die Augen, doch es fing wieder an. "Was zur Hölle passiert mit mir?!", er war sich nicht bewusst das er das laut ausgesprochen hatte. Kai versuchte sich aufzurichten, schaffte es aber nicht richtig und legte die geballten Fäuste auf seinen Kopf. Er schnappte leise nach Luft und sah sie wieder an. "Nimm mein Handy, es ist in der Tasche.", sagte er. Sie sollte besser ihre Eltern anrufen. "Ruf deine Mom an, dass sie dich abholen soll. Denn die Schrottkiste hier wird es nicht mehr schaffen!"

Ich hob eine Augenbraue. Luke? Dieser nervige Zwillingsbruder? Ich seufzte und sah ihn an. "Weinen ist menschlich. Auch wenn du denkst das du das nicht bist", sagte ich und sah ihn weiter an. Als er seine Fäuste auf seinen Kopf legte machte ich mir Sorgen. Nur kurz. Dann pustete ich Luft aus und beugte mich rüber. "Dein Ernst?", sagte ich und fischte dann das Handy aus seiner Hose. "Noch engeren Hosen könnt ihr euch auch nicht anziehen", sagte ich leise und sah ihn an. "Lass mich raten das hast du auch geklaut", sagte ich und schüttelte den Kopf. Dann wählte ich die Nummer und hatte sofort meine Mom in der Leitung. "Hey Mom, ich hatte einen Autounfall. Hallo? Bist du noch dran? Mom, beruhig dich ist alles in Ordnung. Nein, nein, kein Krankenwagen" sagte ich und sah zu Kai. "Ich habe jemanden angefahren, Mom. Aber ich habe ihm geholfen. Kannst du uns abholen?", fragte ich ins Telefon und hörte ihr am anderen Ende zu. "Danke bis gleich", sagte ich und legte auf. Dann betrachtete ich sein Handy. "Du solltest dir ein eigenes besorgen", sagte ich und gab es ihm zurück. "Meine Mom kommt." Das ich gerade gelogen hatte das ich ihn nicht angefahren hatte sagte ich nichts mehr weiter zu bis ich mich rüber beugte dann verstaute ich das Handy wieder. Dabei schnappte ich seinen Geruch auf und hätte mich am liebsten kneifen können, was ich aber nicht tat. Stattdessen rutschte ich auf meine Seite zurück und zog die Knie an. Dann summte ich das Lied vor mich hin. "I got this feeling on the summer day when you were gone
I crashed my car into the bridge . I watched, I let it burn" ich schloss die Augen und sah dann zu ihm hinüber. "Meine Mom setzt dich bei dir ab. Dann brauchst du nicht laufen", sagte ich und hatte wieder diese Kopfschmerzen. Das Blut das auf meinem Auge gelaufen war trocknete nun und Mama würde einen Herzinfarkt bekommen wenn sie mich so sah. Ich seufzte und hielt Kai den Tupfer hin. Das Spray und ein Pflaster. "Kannst du mir das dran machen?" dabei sah ich stur an ihm vorbei geradeaus aus dem Fenster.

Die Tatsache, dass er sich nicht einmal daran erinnert hatte wie man das nannte was ihm gerade passierte, war für ihn Grund genug, es zu hassen, mal abgesehen von allem anderen. Als sie sich über seine Hose beschwerte verdrehte er die Augen. Das war ganz seine Meinung, aber er musste zugeben, dass sie gut aussahen. An ihm! Naja wobei Vivienne auch nicht schlecht aussah wenn sie sowas trug. Kai hörte zu wie sie ihre Mutter anlog und musste grinsen. "Deine Mutter weiß nichts von deiner neusten Entdeckung ha?" Seine Mundwinkel hoben sich ein wenig. Im nächsten Moment lehnte sie sich schon über ihn und er konnte nicht verhindern, dass ihn ein Schauer überlief, was man allerdings auch als Zittern vor Kälte interpretieren konnte. Er sah sie genau an während sie das Lied summte und zog sich dann an der Kopfstütze des Fahrersitzes in eine sitzende Haltung, die Zähne fest zusammengebissen. Kai merkte wie sich Vivienne anspannte als er ihr so nah kam und wischte die Wunde sachte sauber. "Schhh.", machte er leise. "Halt still.", fügte er sanft hinzu und klebte ihr das Pflaster über die Wunde. Dann ließ er sich wieder zurück sinken und überlegte. Seine Wunde tat ziemlich weh. Er schloss die Augen einige Sekunden und legte die Hände auf seinen Bauch. "Ex Spiritum In Tacullum, Phasmatos Salves A Distum." sprach rasch und leise, wobei seine Nase erneut anfing zu bluten. "Spiritum In Tacullum, Phasmatos Salves A Distum." Er verzog das Gesicht und spürte den Schweiß auf seiner Stirn. "Phasmatos Salves A Distum..." Das Blut rann ihm über die Lippen und das Kinn, während er sprach. Kai versuchte seine inneren Verletzungen zu heilen, aber das brauchte viel Kraft. Doch er musste es ja versuchen, denn auf Jo's Hilfe konnte er jetzt nicht mehr hoffen, sie hasste ihn und sein Gesicht war nass vor Tränen.

Er half mir mit dem Pflaster und es war unangenehm. Doch dann sah ich mich und sah wie er wieder zu bluten begann. "Kai hör auf. Hör auf", sagte ich und krabbelte zu ihm nach hinten. Ich riss seine Hand von der Wunde weg und biss mir auf die Unterlippe. "Das kann nicht richtig sein", sagte ich nur und nahm einen weiteren Tupfer, benutzte etwas Wasser aus der Flasche und tupfte ihm die Nase und das Gesicht sauber. Dabei ging ich sanft voran, obwohl ich ihm am liebsten eine verpasst hätte. Jedesmal wenn ich sein Gesicht sah tat es weh. Ich warf den Tupfer weg. "Okay", dann ließ ich ab von ihm. "Halte die schmerzen aus Kai, lenk dich ab. Rede doch. Das tust du doch so gerne", sagte ich und sah nach ob der Verband am Bauch noch hielt. "Ich habe das Gefühl das du lieber keine Magie anwenden solltest. Auch wenn du wohl eigene besitzt raubt es dir die Kraft und du bekommst Nasenbluten. Ich gehe davon aus das du zuviel Kraft auf einmal verwendest. Wobei ich ja nur aus Fakten dies sagen kann. Ich bin zu meinem Leidwesen nur ein Mensch der leider zu naiv ist um einen Kotzbrocken alias Hexenmeister der Magie stehlt die Stirn zu bieten oder nur im Ansatz zu erkennen was für ein falsches Spiel er treibt." Mein Mund faselte Worte hinter Worte und ich fing wieder an zu lachen. Ich glaubte der Alkohol stieg mir nun endgültig zu Kopf. "Und zu meiner Mom, ich will ihr einfach alles verschweigen, weil sie damit nichts zu tun hat. Hinterher kommst du noch auf blöde Gedanken. Und andererseits würde sie dich umbringen wenn sie wüsste das du an meinem Krankenhausaufenthalts schuld bist."

Kai hustete und machte weiter bis Vivienne seine Hände wegzog. Es war nicht richtig? Was sollte dann das richtige sein? Er ließ die Augen geschlossen als sie sein Gesicht sauber tupfte und merkte, dass er entspannter war wenn sie ihm so nah kam. Einerseits zwar auch das Gegenteil, aber es fühlte sich besser an. Er ließ sie reden und hatte zum ersten Mal, vielleicht, eigentlich keine Lust zu reden, doch wusste, dass er etwas erwidern sollte. Kai spürte ihre warmen Hände auf seiner Haut und erschauerte, während er die Augen wieder öffnete und sie ansah. Ihn überkam der heftige Wunsch sie zu küssen, doch er verbot sich diesen Gedanken, dass war doch alles Schwachsinn! Er wollte sich nicht verlieben. Liebe machte einen schwach!! Abgesehen davon glaubte er gar nicht das er sowas überhaupt empfinden konnte, er hatte es jedenfalls noch nie. "Geht es dir wirklich gut soweit?", fragte Kai und fuhr sich über die kalte schweißige Stirn und rutschte ein paar Zentimeter an der Autotür hinunter bevor er die Hand vor den Mund hielt. Kai hatte das Gefühl sich übergeben zu müssen, doch es war nur Blut das aus seinem Mund kam. Ob es welches war, dass ihm hinein gelaufen war oder ob es von innen kam wusste er nicht, er ließ den Kopf wieder nach hinten fallen und lachte sarkastisch als er Vivienne's Worte hörte. "Look at me I'm half dead... She won't have to do much. Kind of deserve it anyway."

Ich betrachtete ihn und beugte mich vor. Er hustete Blut. "Mir geht es gut." Aber dir nicht, dachte ich und fühlte dann seine Stirn. "Du hast Fieber", sagte ich und stupste ihn dann leicht. "Hey, auch wenn ich sauer bin, und noch sein werde. Das du stirbst steht nicht zur Option. Sorry", sagte ich und sah dann die Scheinwerfer von Moms Auto. "Meine Mom ist da", sagte ich und stieg aus. Dann half ich ihm ebenfalls. Meine Mom eine große kräftige Frau mit blonden Locken rannte zu uns und untersuchte meinen Kopf dann sah sie sich Kai an. "Oh mein Gott. Also dein Dad kann mit dir nochmal echt die Fahrstrecke abfahren Vivienne", sagte sie tadelnd und sah ihm ins Gesicht. "Er sieht schlecht aus. Ich werde ihn mir zuhause ansehen." sagte sie und ich sah sie an. "Ähm wir können ihn auch einfach bei ihm absetzen." schlug ich vor während ich hinten die Tür öffnete von Moms Wagen. Dann bugsierten wir beide Kai hinein und ich setzte mich ebenfalls. Sie setzte sich nach vorne und machte die Heizung an. "Auf keinen Fall. Hinterher erzählt er noch der Polizei von deinem Unfall und du bekommst mächtig Ärger. Außerdem helfen wir jedem", sagte sie und ich verdrehte die Augen. Ihn mit nach Hause zu nehmen war nicht mein Wunsch gewesen. Aber wenn Mama wollte, wollte Mama.


Malachai Parker - Engel? Eher PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt