Kapitel 137

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Ein paar Monate später:

Ich fühlte mich immer noch seltsam...So als wäre ich noch ganz neu in diesem Körper. Aber ich wusste das dies nur an der Amnesie lag. Die Ärzte meinten ich würde mich bald erinnern können. Dem war bisher nicht so. Ich holte mir daher mein mir bestimmtes Essen vegetarisch ab und setzte mich. Meine Eltern kamen jede Woche zum Besuchstag...und jedesmal erkannte ich sie nicht aus dem Leben wieder aus denen sie mich kannten. Das Verrückteste war das ich entbunden hatte laut dem Bericht der Gynäkologin. Aber wo war das Baby? Ich wusste garnichts und das merkwürdige Dinge geschahen war noch komischer.

Kaya kam in den Speisesaal und blickte sich um. Wie sie diesen Ort doch hasste. Sie erinnerte sich noch gut an ihr letztes Leben hier. Kaya erinnerte sich wie sie unruhig in der Schlange gestanden hatte und am liebsten weggelaufen wäre wenn es darum ging das Essen zu nehmen. Jetzt lud sie sich ihren Teller ordentlich voll mit allem was sich früher immer verboten hatte und trotzdem war Kaya dünner als sie jemals gewesen war. Kaya sah nicht schön aus. Jedenfalls sagte das ihre Therapeutin. Kaya sollte sich zu dem neuen Mädchen oder viel mehr der neuen Jungen Frau setzen und ihr nachher alles zeigen weshalb sie widerwillig hin ging. Kaya lies sich auf den Stuhl nieder. "Hey", meinte sie wider willig.

Ich hatte gedankenvoll in meinem Essen gestochert und bekam nur mit halben Ohr mit das mich jemand begrüsste. Ich hob den Kopf und hielt mir den Pony aus den Augen. "Hey" ich sah sie an und wusste nicht ob sie schon länger da stand und lächelte daher nur leicht und widmete mich meinem Essen.

"Was ist bei dir kaputt das sie dich in die Klapse stecken?", fragte Kaya ebenso barsch nach und hob die Augenbrauen. Die junge Frau sah ganz normal aus eigentlich auch wenn Kaya sehr wohl wusste, dass viele so aussahen und dann trotzdem schwere Probleme hatten. "Wenn du hier in der geschlossenen bist musst du schon heftige Probleme haben."

Ich hörte auf in meinem Essen zu stochern. "Meine Eltern meinen hier kann man mir helfen mich an mich selbst zu erinnern und nicht so merkwürdige Dinge wie Magie und Hexen zu erwähnen. Wenn du mich fragst weiß ich daher selbst nicht was ich hier soll. Ich weiß gar nichts..." Ich schloss den Mund. "Und du? Weshalb bist du hier?" fragte ich nach und rieb mir die Unterarme.

"Tja ich bin insgesamt wohl 4 Jahre hier gewesen bis zum heutigen Tag und man sieht ja wohin mich das gebracht hat also mach dir nicht zu große Hoffnungen... wobei... wir hatten letztes Jahr einen Typen hier der war wirklich kurz vor'm abkratzen you know... like for good und jetzt lebt er sein perfektes happily ever after mit seiner jetzt Frau. Leider haben nicht alle von uns soviel Glück.", sagte Kaya und schaufelte Unmengen von Essen in sich rein. "Du meinst generell oder diesmal?", fragte sie dann mit hochgezogenen Augenbrauen.

Ich hörte ihr zu. "Wow hier trifft man dann wohl wirklich auch den oder die fürs Leben. Das hätte ich nie erahnt. War niemand für dich da?" Ich kaute mein Essen und schluckte als sie mich fragte ob diesmal oder generell. "Was meinst du? Das ich mich nicht erinnern kann? Ich weiß auch nicht. Ich bin in einem Krankenhaus Park aufgewacht. Man habe mir gesagt ich hätte vor kurzem entbunden. Allerdings erinnere ich mich nicht daran. Und daran sollte man sich doch erinnern. Meine Eltern meinten ich sei vor 2 Monaten einfach verschwunden. Und dann tauche ich ausgerechnet in Connecticut auf?" Ich zuckte die Schultern. "Ist doch komisch...und wenn ich mich zu erinnern versuche sehe ich einen Kerl und jemanden sprechen der aber nicht meine Stimme hat. Manchmal glaube ich das ist irgend so ein Traum den ich da lebe" ich sah wie sie ihr Essen verschlang und realisierte die Knochen die am Schlüsselbein hervor stachen.

"Nach meiner Erfahrung nach nicht. Die beiden die ich meine kamen schon als Romeo und Juliette hier rein. Und das meinte ich nicht.", erwiderte Kaya. "Ich habe nachgefragt was du wissen wolltest... warum ich diesmal hier bin oder warum ich generell hier war/bin. Aber schon gut ich denke nicht das es dich ernsthaft interessiert. Wir müssen allerdings ein Zimmer teilen ab heute und ich muss dir nachher alles zeigen... fühlt sich verdammt scheiße nach einem DejaVu an." Kaya hörte ihr zu und ihre Miene fror ein. "Du hast ein Kind?", fragte sie schließlich tonlos. War das deren scheiß Ernst?! Sie musste sich unbedingt beschweren. Warum musste Kaya ausgerechnet mit einer glücklichen Mutter im Zimmer sein?! Die wollten doch das sie sich umbrachte oder?! "Ich glaube du warst auf Drogen.", stellte sie schließlich klar. "Heftige!"

"Oh" ich legte meine Hand auf ihren Arm. "Einfach warum du hier bist. Aber ich verstehe schon..." Sie war meine Zimmerpartnerin? "Oh...das hört sich doch gut an. Wenigstens sprichst du normal mit mir. Einige Gestalten hier würde ich nicht mal in die Nähe von mir lassen. Da bist du ja harmlos. Ahm. Warum Dejavu?" Als sie mich tonlos fragte ob ich ein Kind hab sah ich auf meinen Bauch und zu ihr. "Ich schätze schon. Auch wenn niemand weiß wo es ist. Manche meinen ich würde das hier vortäuschen und was verschweigen..." Ich stockte. Drogen? "Ich hab noch nie in meinem Leben Drogen genommen...." ich war entsetzt das sie das dachte bis mir auffiel das man das ja nur denken konnte wenn ich so einen Mist von mir gab.

"Sagen wir einfach wegen mieser Lebensentscheidungen und weil ich vor kurzem mein Kind verloren habe da mich die alte Bitch namens Magersucht und heutzutage Bulimie so im Griff hat das mein Körper zu schwach war um mich oder das Kind durch zubringen." Es war nicht schön gewesen und ihre Essstörung war nur schlimmer geworden nachdem sie ihr Kind verloren hatte. Der Vater war ein kompletter Idiot gewesen der Drogenabhängig und einfach ein mieser Kerl war den sie nur an sich heran gelassen hatte weil sie einfach nichts von sich hielt. Die Schwangerschaft war nicht geplant gewesen aber Kaya hatte das kleine, unförmige Ding in ihr geliebt. "Woher willst du wissen das ich harmlos bin?", fragte sie. "Und weil vor bald 2 Jahren ein Mädchen hierher kam mit dem es ähnlich war wie mit dir." Sie sah sie skeptisch an. "Noch nie? Dann hast du echt noch nicht gelebt aber was erzähl ich dir eigentlich... du bist sicher so eine perfekte Familientussi die noch nie Sex hatte. Wobei... naja du warst schwanger aber vergiss es... jemand der halt immer das richtige macht."

Ich hörte ihr zu und meine Lippen flatterten. Dann brach ich in leises Gelächter aus. "Entschuldige. Das ist überhaupt nicht komisch. Aber...jeder hat seine Story nehme ich mal an. Und ich kann dir nicht sagen ob ich perfekt bin. Aber ich glaube das wir uns gut verstehen. Und ich glaube meine Geschichte wird nicht so enden wie die des Juliet Mädchens" ich stand auf um mein Tablett wegzubringen. "Zeigst du mir dennoch alles?"

Kaya blickte die junge Frau und nickte schließlich. "Bleibt mir ja eh nichts anderes übrig oder? Na komm..." sie ging los und beobachtete wie ihr der Neuzugang folgte. "Das wird sicher noch lustig...nicht", sagte Kaya fast zu sich selbst und verschwand mit Vivienne im Gebäude.


Malachai Parker - Engel? Eher PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt