Kapitel 141

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Es war 1 Woche vergangen und ich machte mir Sorgen. Ich hatte ihm mehrmals geschrieben das ich mit ihm sprechen wollte, schließlich war er trotz allem ein guter Freund und Kaya hatte auch ihren alten inneren Kreis mit dem sie ihre Zeit verbrachte. Ich lungerte auf dem Bastketballplatz herum und sah immer wieder sehnsüchtig durch den Zaun auf die Straße dahinter. Wo war er nur? Es ging auf den Mittag zu und lange würde ich mich nicht mehr draußen aufhalten dürfen.

Manu hatte die letzte Woche total im Suff verbracht. Die meiste Zeit war er gar nicht wirklich ansprechbar gewesen weil er so zu war mit Drogen und Alkohol. Er hatte herausgefunden, dass die Toleranzgrenze leider viel schneller wieder oben war als es für seinen Geldbeutel angenehm war. An diesem späten Morgen war er mal wieder aufgewacht ohne eigentlich zu wissen wo er war bis er mitbekam das er bei Ramin im Wohnzimmer lag. Die übliche Truppe um sich verteilt. Manu krabbelte zu einer halb leeren Bierflasche hinüber und trank sie aus damit er überhaupt erstmal auf die Beine kam dann spritze er sich die erste Dosis des Tages was irgendwie weh tat. Scheiße die Stelle war schon wieder entzündet, hatte er die ganze Woche da rein gestochen? War ihm schon mehrmals passiert wenn er so zu gewesen war, dass er sich nicht erinnern konnte was er die letzte Woche gemacht hatte. Sein Handy summte zu einem Zeitpunkt da er halbwegs ansprechbar war und Manu blinzelte mit verquollenen Augen darauf. Es war Vivienne und er stellte fest das es schon die 10. Nachricht diese Woche war. Stöhnend erhob er sich und ging erstmal Alkohol kaufen bevor er zu Vivienne fuhr. Als Manu da ankam war er erneut so zu und der Stoff wirkte bereits das er kaum aus den Augen gucken konnte und er begegnete einem fliegenden, pinken Elefanten auf dem Weg über den Rasen aber das ließ ihn nur dumm grinsen während er rauchte. Seine Pupillen waren so klein wie Nadelspitzen von den Drogen und wurden gar nicht mehr größer im Moment weil er so zu war. Nach einigem suchen fand er Vivienne. "Hey.", murmelte Manu und ließ sich ins Gras fallen. "Wie geht's?"

Ich saß auf dem Rasen hinter dem Zaun und erkannte schließlich einen Punkt der die STraße herunterkam. Ich schluckte. War das Manuel? Er schlingerte mehr als das er lief, als er sich neben mich fallen ließ, nur getrennt durch den Zaun roch er so stark nach allem möglichen das es mir eiskalt den Rücken runter lief. Ich wollte was sagen, wirklich aber es kam kein Wort heraus. Stattdessen rückte ich vor sodass ich seine Augen sehen konnte. Er war völlig zu. Das er überhaupt hierher kommen konnte, war wohl ein Wunder gewesen. "Du siehst garnicht gut aus...du siehst aus wie der Tod", sagte ich schließlich ziemlich gepresst und versuchte mit den Fingern sein Gesicht zu erreichen. Er war so blass, seine Arme sahen bestimmt schrecklich aus. Er roch so stark nach Alkohol und anderem. Ich ging von Drogen aus,dass ich mir ernsthaft Sorgen machte das er diese Nacht, wenn er so weiter machen würde nicht überleben würde.

Ach ja.", murmelte Manu und ließ die Stirn gegen den Zaun lehnen während er Vivienne ansah (oder mehr in ihre Richtung weil hinter ihr wieder der fliegende, pinke Elefant auftauchte der ihn breit und ziemlich dumm grinsen ließ). "Die Clique und ich haben ein bisschen gefeiert, die anderen sind noch out aber ich dachte ich komm mal vorbei damit du nicht vergisst wie ich aussehe." Er musste leise kichern auch wenn sicher nichts reales witzig war. "Hab ich nicht gefragt wie es dir geht?", fragte er mit schleppender Stimme.

Er sah mich durch den Zaun hindurch an und ich betrachtete ihn die Zeit lang als er erzählte. Ich schmunzelte. "Ich würde nie vergessen wie du aussiehst", und das stimmte. Auch wenn wir beide nur 10 Tage hier zusammen drin gehabt hatten, war er mir ein unverzichtbarer Freund geworden. Ihn jetzt so kaputt zu sehen, und das war er. Kaputt. Das machte mir wirklich zu schaffen. Er kicherte als hätte ich was lustiges gesagt und als er nochmals fragte wie es mir ginge sagte ich schließlich. "Ganz gut. Ich könnte entlassen werden aber nicht solange meine Eltern nicht hier in der Stadt sind...", ich sah wieder in seine Augen. "Wie geht es dir, Manu...du...ich mach mir Sorgen wenn von dir keine Antworten kommen und du dann so hier auftauchst. Ich meine Party machen ist schön und gut. Aber wenn du aussiehst als würdest du gleich...ich mache mir Sorgen Manu. Und ich bin hier drin gefangen. Ich kann dir von hier nicht helfen"; sagte ich und versuchte ihm die Logik einzureden die ich empfand. Merkte es denn nicht?'Es machte mich furios, das ich hier hinter dem Zaun saß und nichts tun konnte. vielleicht sollte ich einen Weg finden hier auszubrechen. Vielleicht...bestand dann Hoffnung ihn zu retten...

Manu lächelte andeutungsweise. "Das ist doch gut. Komm raus! Dann muss ich nicht mehr durch ganz Richmond um dich mal zu sehen. Diese Hölle da drin ruft miese Erinnerungen hervor." Er runzelte die Stirn. "Ja sorry! Ich hab das Handy nicht wirklich wahrgenommen war zu besoffen schätze ich. Die Party ging wohl die ganze Woche, ich hab keine Ahnung ich weiß nicht mehr wirklich was wir gemacht haben." Er wusste noch halbwegs das er zwischendurch mal mit Miriam - eine der Skaterbitches - im Bett gelandet war (oder hatte er sich das eingebildet?) aber ansonsten hatte Manu kaum Erinnerungen an die vergangene Woche. "Was meinst du mit so hier auftauchst?!", fragte er dann etwas ärgerlich. "Wie bin ich den Vivienne? Wie sehe ich den aus?!" So wie er jetzt war, war das sein Normalzustand. In dieser scheiß Klapse war es ihm dermaßen scheiße gegangen. "Ich brauche keine Hilfe, aber es ist schön wenn man jemanden anrufen kann falls man sie mal braucht... das hatte ich nie richtig..."

Ich geb mein bestes", sagte ich zu der Sache mit dem rauskommen und wurde dann von ihm fast angegriffen. "Sorry...ich dachte wir wären so was wie Verbündete. Da lässt man sein Handy doch immer an und in seiner Nähe", sagte ich leicht zerknirscht und fuhr mir durch mein blondes Haar. "Mit so hier auftauchst meine ich deine Verfasssung. Wann hast du das letzte mal geduscht? Fahr mich nicht so an, Manu. Kapiert?" Klar war er schon immer so drauf gewesen, ich hatte ihn nur verdammte 10 Tage kennen gelernt. Auf dem Weg des Entzuges. "Ich kann einfach nicht glauben das du wirklich glauben kannst das all dass" ich deutete auf die Zigarette, seine Erscheinung, "wirklich das Leben ist das du willst. Du könntest dich freiwillig für einen Entzug entscheiden...ich würde dir helfen", sagte ich und starrte ihn fast nieder. Er gab zu das es schön war jemanden zu haben den man anrufen konnte. "Okay, versprich mir eines. Wenn es dir schlecht geht, ruf mich an okay...oder du jemanden zu reden brauchst. Ich darf mein Handy drinnen benutzen. Also...wenn du nicht herkommen kannst, schreib mir ruf mich an. Nur lass mich hier drin nicht allein ok?" Ich hörte auf zu reden und hoffte das er nicht wegging. Ich wollte keinen Streit mit Manu haben. Ich wollte eigentlich nur das er wieder hier bei mir war. Ich war selbstsüchtig. Ihm war es hier nie gut gegangen und dennoch wollte ich das er wieder hier war. Hier drinnen bei mir.

Manu hatte sein Handy in der Hosentasche aber er habs halt nicht bemerkt. Vermutlich war er zu betrunken oder gerade anderweitig beschäftigt um es zu bemerken so what!" Manu überlegte. "Keine Ahnung. Die letzte Woche ist etwas verschwommen." Er steckte sich eine neue Zigarette an. Die 5. heute schon und es war nicht einmal 10 Uhr morgens wenn auch gleich. Das Gespräch stresste ihn irgendwie. "Und wenn ich gar nicht clean sein will? Warum zur Hölle sollte ich das wollen? Es ist ja nicht so das ich außer meinen Freunden noch ein Leben hätte! Ich mag es so wie es jetzt ist. Kritisiere ich etwa wie du dein Leben lebst?! Du erinnerst dich ja an die Hälfte nicht einmal! Dazu sage ich doch auch nichts gemeines!" Er verdrehte die Augen. "Von mir aus versprochen!", murrte er, wusste aber das er sie wohl niemals anrufen würde. Sie musste ihn nicht sehen wenn es ihm wirklich schlecht ging. "Du kannst mich ja auch einfach anrufen statt zu schreiben. Das höre ich vielleicht eher."

Zu betrunken. Er war doch ein Freund...und Freunde sorgten sich? Ich stand auf und klopfte meine Kleidung ab. "Dann ist das deine Entscheidung nehme ich an", sagte ich zu der vorwurfsvollen Frage das er nicht clean sein wollte. "Ich bin eine Freundin...und ich bin nicht so." sagte ich nur und flocht mir dann eine Zopf und steckte mein Handy ein. Ich blickte auf ihn hinab und hörte wieder den Gong der mich reinrief. Bevor ich was sagen konnte wurde er ziemlich giftig. Ich würde mich ja nicht mal an die Hälfte erinnern und all das. Meine Unterlippe zitterte nun vor Wut und ich schlug gegen den Zaun. "Tue ich wohl. Aber du bist ja nicht da wenn ich jemanden zum reden brauche", sagte ich und schlug nochmal gegen den Zaun. Dann hörte ich das leise versprochen das er ans Handy gehen würde. Ich hörte auf mit meinem kindischen Verhalten und seufzte. "Okay...ich hoffe es..." dann sah ich nach hinten wo mich einer der anderen Patienten ansah und auf die Uhr deutete. "Bis bald..." sagte ich und lief dann rein.


Malachai Parker - Engel? Eher PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt