Kapitel 121

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Als wir hier ankamen bestellte ich mir einen Burger mit Pommes und Mayo und ein kaltes Bier. Dann sah ich zu ihm hinüber. Er sah aus als wäre das nicht die Location geworden die er ausgesucht hätte. "Alles in Ordnung?" Fragte ich daher vorsichtig nach und meinte dann als die Bestellung kam. "Wo wohnst du eigentlich? Noch im Hotel?"

Vivienne bestellte sich was zu essen, Ricardo nahm nur Bourbon. Er ass nicht wirklich. Dann fragte sie ihn ob alles okay war und er setzte sich ein wenig weniger steif hin und hob den Blick. "Doch alles in Ordnung.", erwiderte er und fuhr mit einem bleichen Finger die Maserung der hölzernen Tischplatte nach, ohne hinzusehen. "Ich wohne im Anwesen das meinem Clan gehört, aber ich ziehe mich hin und wieder gerne ins Hotel zurück."


Ich nickte und sah ihn an. "Wo du gerade von deinem Clan sprichst. Wie gross ist er. Und wie kommt es das du der Anführer bist?" Fragte ich und sah dann auf mein Handy. Eine Nachricht von Nele. Ich studierte sie kurz und schrieb ihr dann eilig zurueck. Ich war verwirrt. Aber als ich Ricardos Blick sah lächelte ich wieder. 'Na los. Schiess los" wollte ich nun wissen.


Der Vampir sah zu wie sie mit ihrem Handy herumspielte und spürte ihre Angespanntheit die diese Nachricht auszulösen schien. Dann jedoch forderte sie ihn erneut auf ihre Frage zu beantworten und er seufzte. "Groß.", sagte Ricardo schließlich. "Einige Hundert, aber nicht alle sind im Moment mit in den USA, der Großteil ist daheim geblieben.", erwiderte er schließlich. "Und als ich etwa 1200 nach Christus nach Rom zog bildete sich der Clan gerade. Sie suchten jemanden als ihren Anführer und ich war nie jemand der die Macht wollte, aber ich akzeptierte sie. Es ist meine Familie, auch wenn ich zu kaum jemandem wirkliche Gefühle diesbezüglich hege. Eigentlich sehe ich eher immer noch Hexen als meine Verwandtschaft obwohl mir klar ist das sie das nicht so sehen würden... aufgrund dessen... was ich ... bin."


- Währendessen auf der Farm -


Roger stand mittlerweile mit den Krücken am Zaun und fuchtelte mit der rechten herum während Ben der neue Aushilfefarmer die Scheune wieder aufbaute. Zusammen mit zwei anderen die schon länger auf den Nachbarsfarmen arbeiteten. Die Scheune beherbergte das Heu für die Tiere und einfach alles was man brauchte. Zu Tage hatte das Feuer auch geführt das oben auf dem Heuboden wohl ein Versteck gewesen war. Das Liebesnest von seiner Tochter. Er schüttelte den Kopf und sah auf seine Uhr. Sie würde wohl bald wieder zu Hause sein. Und wohl zusammen mit Kai kommen. Den jungen Mann hatte er echt ins Herz geschlossen, wie Marla schon sagte. Er war einfach Teil der Familie als hätte er von Anfang an gefehlt, nur war er ein Mann und würde sowas nie aussprechen, wie klang das denn bitte? Er schnaubte und meinte dann zu Ben. "Heb das höher" er konnte es nicht verhindern und Ben krachte mit dem Balken zusammen. Roger schlug die Augen zu. Nun hätte er eine starke Hand gut gebrauchen können die Ben half, denn der schaffte es anscheinend nciht alleine. Roger war drauf und dran ihm zur Hilfe zu eilen.


Kai kam gerade von der Uni heim. Scheinbar hatten sie heute angefangen die Scheune wieder aufzubauen. Er fuhr auf den Hof und bekam grade noch mit wie Ben mit dem Balken zusammenstieß. Rasch hob Kai die Hand und bewahrte den Aushilfsarbeiter davor das das Teil noch auf ihn draufkrachte als er hinfiel. Das alles geschah hinter Rogers Rücken weshalb er es nicht sah. "Hey Roger. Ben. Braucht ihr Hilfe?", meinte Kai und trat in das Sichtfeld von Vivienne's Vater.


Gerade ging noch mal alles gut und Roger drehte sich um als eine bekannte Stimme hinter seinem Rücken sprach. Sein Blick wurde freundlich, erleichtert und Roger drückte den Arm des jungen Mannes. "Kai. Gerne. Ben hier lässt sonst noch alles samt sich zusammenbrechen" sagte er und betrachtete den Freund seiner Tochter.


Kai blickte an sich herunter und entschied das er auch später sich umziehen konnte. Er wollte nicht unbedingt riskieren das Roger sich hier noch selbstständig machte. "Setz dich doch. Ich weiß wie anstrengend ist nur ein Bein belasten zu können. Oder geh rein aufs Sofa. Ben und ich kriegen das schon hin." Kai lächelte andeutungsweise.


Roger lächelte und setzte sich schließlich. "Ich denke ich behalte ein Auge auf dem ganzem. Auch wenn ich dir vertraue Kai. Du bist besser dran wenn ich dich unterstütze. Von hier sieht man perfekt" sagte Roger und drückte seine Schulter ehe er hinwies das er anfangen konnte. "Vivien hat einen perfekten griff mit dir gemacht mein junge."


Kai zuckte die Schultern. Wenn er es so wollte. Er war ja kontrollsüchtige Väter gewöhnt, auch wenn ihm Roger 1000 mal lieber war als sein richtiger Dad. Als Roger dann meinte, dass Vivienne einen perfekten Griff gemacht hatte grinste Kai. "Griff? Eigentlich hat sie mich angefahren und Marla hat mich gezwungen mit hierher zu kommen... aber schon gut ich beschwere mich im nachhinein sicher nicht. Es war ja alles dann doch ganz gut.", meinte Kai und dachte daran wie es tatsächlich gewesen war. Vivienne hatte ihn gestalkt, aber wer achtete schon auf solche Details...


Roger fing an zu lachen. "Ja das tut mir aufrichtig leid. Marla ist genauso wie meine Tochter. Wenn die beiden was wollen dann geben Sie nie auf. Ich gib dir einen tipp. Zeige Ihnen nie das sie unrecht haben oder so." Sagte er und grinste breit. "Aber das mit dem Autounfall ist echt schief gelaufen."


"Ja naja. Ich hab mich von allem erholt das ist doch das wichtigste und das wirst du auch." ... dank mir. Sagte er und fügte das letzte in Gedanken hinzu. "Sag was ist eigentlich passiert genau Roger? Bei dem Unfall?", fragte Kai während er Ben half die Scheune weiter aufzubauen. Ihn interessierte an was er sich jetzt erinnerte oder ob an irgendwas überhaupt.


Roger runzelte die stirn. "Ja. .ich will meine Farm wieder bewirtschaften. Ehe die konkurrenz meine Kunden hat und ich bankrott gehe" sagte er und dachte dann bei Kais frage nach "Der Tag ich weiß nicht. Ich hab joey neu engestellt...ich hab keine Ahnung was er gegen mich hatte. Ich meine ich hab ein paar Feinde klar. Aber eher so andere Farmer die mein Land aufkaufen wollen..." Roger sah zu ihm hoch. "Aber ist ja jetzt auch egal. Ich bin froh das ich noch lebe"


"Und ich bin erst froh" sagte ich als ich das Reden hörte und lehnte mich in meinem Ausgehoutfit an den Zaun und betrachtete Kai der Ben beim Handwerk half. "Wie weit seid ihr?" Fragte ich und gab dad einen Kuss auf die wange um dann wieder Kai zu taxieren. Das Gespräch mit Ricardo hatte ich unterbrochen gehabt weil Nele mir geschrieben hatte das sie die Stadt verlassen würde. Ich hatte sie mehrmals versucht anzurufen aber sie war einfach nicht ans Telefon gegangen. Weswegen ich den Weg nach Hause eingeschlagen hatte.


Malachai Parker - Engel? Eher PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt