Nachdem sie Kai in die OP gebracht hatten hatte ich gewartet. Ich hatte meinen Eltern bescheid gegeben die mir sagten ich solle nach Hause kommen anstatt mir Sorgen zu machen. Aber ich konnte nicht gehen. Ich hatte ein wenig Blut auf meinem Parka weil ich neben Kai zu Boden gesunken war. Doch ich wollte mich jetzt nicht waschen oder umziehen zu Hause. Als ein Arzt vorbei lief hielt ich ihn an. "Kai Parker?" fragte ich und sah ihn an. "Patientenzimmer 2. Sind sie ein Familienmitglied?" "ja seine Verlobte", sagte ich und er nickte. Dann ging ich. Und schon wieder hatte ich gelogen. Und war nicht mal rot dabei geworden. Aber Verlobte? War ich total behindert? Ich atmete tief durch als ich die Tür öffnete und ihn dort an Kabeln angeschlossen liegen sah. Eigentlich war so gut wie alles an ihm verbunden und ich hatte Angst das er es nicht schaffen würde. Aber laut den Monitoren an der Wand ging es ihm gut. Sicher war er vollgepumpt mit Schmerzmitteln und würde nicht viel merken. Ich ließ mich neben ihm nieder und hielt dann seine Hand, die ich leicht streichelte. "Es tut mir so leid", flüsterte ich und legte den Kopf neben seine Seite. Er wusste nicht was ich getan hatte, aber das ließ die Schuldgefühle auch nicht verschwinden.
Mit dem geklauten Kittel verschaffte sich eine junge blonde Frau Zutritt und dann trat mit dem Unsichtbarkeitszauber auf die junge Frau zu. "Guten Tag, ich bin Roxanne. Freiwillige Helferin hier auf der Station. Sie sind die Verlobte von dem Patienten?", fragte sie und sah sich den jungen Mann an. Sofort als sie seine Schulter berührte, kam eine Erinnerung in ihr auf. Oder war es seine? Roxanne konnte es nicht ganz zuordnen aber spürte das er massive innere Verletzungen hatte. "Ich kann ihm helfen wenn sie mir die Erlaubnis dazu geben", sagte sie und sah zu dem Mädchen. Doch auch zu dem jungen Mann. Er konnte durch die Medikamente vielleicht nicht sofort aufwachen, aber sie konnte ihm auch auf einer anderen Ebene erreichen. Eine auf der sie die Koma Patienten sah. Roxanne legte die Hände auf seine Schläfen und drang in seine Existenz ein. Sie fand ihn. "Ich bin Roxanne. Ich kann dir helfen, wenn du mir deine Erlaubnis gibst. Ich flicke so gesehen deine inneren Verletzungen wenn du mich lässt", sagte sie gedanklich und hoffte das er sie da wo er war hören konnte.
Von der Fahrt ins Krankenhaus hatte Kai absolut gar nichts mitbekommen, erst als sie ihn einigermaßen für die OP stabilisiert hatten glaubte er Stimmen zu hören, die nicht sonderlich hoffnungsvoll klangen. Aber im nächsten Moment war er wieder vollständig weg...
Im nächsten Augenblick, jedenfalls kam es Kai so vor, hörte er eine andere Stimme. Sein Körper spannte sich heftig an, doch er spürte gleichzeitig die Anwesenheit einer zweiten Hexe in seinem Unterbewusstsein. "Mein Bein wäre mir wichtiger, dass es geheilt wird, aber der Rest bräuchte auch eine Renovierung.", gab Kai zu. Was man wohl als Zustimmung interpretieren konnte. Diese unterbewusste Kommunikation ließ seinen Herzmonitor heftig ausschlagen und er kam halb zu sich. Er spürte Vivienne's Kopf neben sich und tastete nach ihrer Hand, war aber zu benommen um was zu sagen.
Er griff nach meiner Hand und ich hielt ihn fest. "Halt ihn ruhig fest. Die Heilung kann durchaus unangenehm sein", sagte Roxanne und sprach noch einmal zu ihm. "In Ordnung, das Bein und die inneren Verletzungen. Ich richte es so das es von alleine heilen kann", sagte sie und widmete sich dann seiner Verletzungen. Erst das zerstörte Gewebe, dann alles andere. Das Bein war relativ schnell wieder heile. Roxanne spürte die Anstrengung in ihrem Körper aber sie war doch eh nur für eine bestimmte Zeit auf Erden, ehe ihre nächste Reinkarnation begann. Also konnte sie ruhig alles heilen, was innen drin verletzt war. Für ihn waren diese Stellen sicher jetzt am jucken und kochend heiß. "Ich hoffe es geht nun" sagte sie noch zu ihm ehe sie die Hände von ihm nahm und zurück trat. "Er müsste gleich zu Bewusstsein kommen."
"Du bist eine Hexe", sagte ich und Roxanne nickte. "Ich dachte du wüsstest es. Weil dein Freund ja auch einer ist", sagte sie und wartete bis er aufwachte. Wenn sie sah das es ihm gut ging, würde sie weiter gehen können. Es warteten heute noch eine Menge Patienten auf sie.
Kai zuckte zusammen als die Hexe ihn berührte, doch dass war nichts dazu was jetzt passierte. Sein Körper schien innerlich zu kochen und er zerquetschte meine Hand fast, weil es einfach so wahnsinnig schmerzte, doch dann wurde es langsam schwächer. Noch einmal wurde kurz alles schwarz um ihm herum und der Herzschlag setzte aus, doch dann war er wieder da und Kai kam wieder zu sich. Er öffnete die Augen und merkte, dass ich seine Hand hielt. Noch war er ziemlich benommen aber er tastete nach der Hand der Hexe. "Danke.", meinte Kai gedanklich, dann drehte er sich wieder in meine Richtung und lächelte schwach.
Ich sah wie die Hexe mir zunickte und dann ging.
Ich hielt weiterhin Kais Hand und konnte nicht anders obwohl es falsch war. Ich beugte mich zu ihm und küsste ihn. "Du hast mir solch einen Schrecken eingejagt. Und ich konnte nichts tun außer zu warten. Ich bin so nutzlos", sagte ich und vergrub meinen Kopf an seiner schulter. Doch ich war auch voller Schuldgefühle. Ich drang sie beiseite, da ich mir sagte das er eh dachte es sei jemand anderes gewesen. Die einzige die das Wahre sagen konnte war diese Hexe Karma. Ich musste mit ihr reden, vielleicht würde sie mich nicht an Kai verraten. Denn auch wenn es eine Lüge war, wollte ich das gesamte schöne Leben in dem Puppenhaus nicht zerstören, und das würde ich. Ich hob den Kopf und wischte mir die Tränen weg, die aus unterschiedlichen Gründen meine Wange hinunter liefen.
Er erwiderte den Kuss und genoss die Nähe zu ihr. Diese Anziehungskraft war der Wahnsinn. Wann immer sie in der Nähe war wollte er sie am liebsten ständig küssen und ihre Haut berühren. Ein Gefühl was zwar wunderschön aber auch total überwältigend war. "Bist du nicht.", sagte er leise und zog sie ins Bett wobei er sie leicht festhielt. Im Moment war er gerade ziemlich emotional eingestellt... was sich zwar auch jederzeit ändern konnte, aber das Verlangen Viv zu berühren machte ihn fast wahnsinnig. Wie konnte einen sowas nur so komplett beherrschen. "Hey... warum weinst du den? Mir gehst gut.", meinte er und nahm ihr Gesicht in beide Hände um sie ansehen zu können.
Er zog mich zu sich und nahm dann mein Gesicht in die Hände. Ich schmiegte mich hinein und schloss die Augen. Als ich sie öffnete konnte ich ihm kaum in die Augen sehen. "Ich hätte dich niemals zu deinem Haus gehen lassen dürfen.", sagte ich daher und küsste ihn erneut. Ihn küssen zu können und er erwiderte den Kuss machte mir klar das er gesund war, jedenfalls gesund genug um zu leben. "Und doch, ich bin nur ein Mensch", sagte ich leise und sah ihn dann wieder an. "Was sol ich meinen Eltern nur erzählen? Sie machen mir sicher die Hölle heiß weil ich dich habe gehen lassen".
Kai verdrehte die Augen. "Deinen Eltern werden wir einfach die Wahrheit erzählen.", sagte er und sah ihren entsetzten Gesichtsausdruck, bevor er hinzufügte. "Das ich draußen zusammengebrochen bin, aufgrund meiner inneren Verletzungen und das ich diese OP brauchte. Das stimmt schließlich. Ich hatte ohnehin diesen Verdacht, deine Mutter hat da sowas erwähnt." Kai lächelte und boxte sie leicht in die Seite. "Hey krieg dich wieder ein.", mahnte er sie.
"Okay. Okay" sagte ich und seufzte dann. "Aber was ist wenn deine Schwester hier wieder reinschneit? Ich meine das ist ein Krankenhaus. Wann werden sie dich entlassen wahrscheinlich erst nächsten Tag?", fragte ich und spielte mit seinen Fingern. "Ich hab übrigens gelogen um bei dir sein zu können. Ich hab gesagt wir wären verlobt..." ich starrte zu Boden. "Als deine schwester wollte ich mich jetzt nicht ausgeben oder so...und keine Ahnung...ist ja sowieso nur so im Gästebuch eingetragen." ich schüttelte den Kopf und lächelte dann schwach.
"Wenn sie wieder auftaucht... Dann werde ich sie töten.", sagte Kai nüchtern und seine Augen funkelten gefährlich, während er das tat und seine Hand ballte sich zu einer Faust. "Aber du hast Recht. Wir sollten hier verschwinden. Ich finde deine Art Krankenschwester zu spielen, sollte ausreichen.", meinte er und küsste sie, bevor er sich von ihr weglehnte und sie ansah. Kai wirkte angespannt und ein wenig ... sauer? "Du glaubst nicht ernsthaft, dass ich dich heirate oder?" Er lachte kalt. Ganz bestimmt nicht. Er würde sich irgendwann wieder einkriegen und dann konnte sie ihm gestohlen bleiben... jedenfalls dachte er das auch wenn ein kleiner Teil in ihm sagte, dass dies vermutlich nicht so ablaufen würde wie er wollte. Dafür begehrte er sie zu sehr, auch wenn er das nicht zugab.
Ich war aufgestanden damit wir von hier weggehen konnten. Mein anfängliches lächeln auf dem Gesicht wich als er wieder so kalt war. Ich sah ihn an. "Glaub mir das ist durchaus angekommen. Du nutzt nur die Situation aus. Ehe du wieder gehst. Das habe ich schon kapiert." Das War beim ersten mal schön ziemlich deutlich. Doch es änderte nichts daran das es wieder weh tat. Es War so als hätte jemand das Pflaster wieder abgerissen das ich mir drauf geklebt hatte um sicher zu sein. Nun wirkte er auch wieder sauer und ich rieb mir die arme. "Dann steh auf. Dann gehen wir jetzt" meinte ich relativ kühl und ging zur Zimmertür.
Kai setzte einen zufriedenen Gesichtsausdruck auf und schlug die Bettdecke zurück, bevor er aus dem Bett sprang. "Woah!" Seine Beine knickten ein und er konnte sich gerade noch am Fensterbrett festhalten. Danach war er vorsichtiger und zog seine Jacke an. Scheinbar sollte er sich nicht so hektisch bewegen, aber immerhin tat ihm im Moment nichts großes weh. Was allerdings vermutlich daran lag, dass er bis oben hin mit Schmerzmitteln zugedröhnt war. Kai lief zu Vivienne und sah sie einen Moment lang mit diesem kalten Blick an, bevor er nachgab und sie einfach küsste. Kai kam nicht dagegen an. Er setze sie auf den Tisch, der im Zimmer stand und legte die Hände an ihre Wangen. Vermutlich konnte man von unseren Launen wirklich ein Schleudertrauma bekommen. Aber das war vielleicht auch das intensive daran, dass es sich so schnell änderte.
Ich sah ihn an als er sich am Fensterbrett festhalten musste und konnte nicht verhindern das sich ein Lächeln in meine Mundwinkel stahl. Doch dann setzte ich schnell wieder die kühle Miene auf als er zu mir kam. Er schenkte mir diesen eiskalten Blick und es lief mir auch kalt den Rücken runter, bevor ich mich jedoch umdrehen konnte um die Tür zu öffnen spürte ich seine Arme und dann seine Lippen auf meinen. Natürlich war ich anfangs überrascht, dann wütend, ich protestierte sogar. Aber höchstens für einen Moment ehe ich den Kuss doch erwiderte. Also echt? Tut mir Leid Leute aber wer konnte da noch wütend sein? Außer innerlich. Er setzte mich auf den Tisch und umfasste meine Wangen, während ich meine Hände in sein Haar wühlte. Doch wir lösten uns auch relativ schnell wieder und ich schöpfte nach Atem. "Gut dann mal los", sagte ich einfach und stieß die Tür auf. Mit einem knallroten Gesicht das von unserem Kuss aufgewärmt worden war, zog ich mit Kai durch die Gänge aus dem Krankenhaus heraus.
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Malachai Parker - Engel? Eher Psychopath
FanfictionRichmod nahe Mystic Falls. Vivienne Parson ist eine junge Studentin am Whitemore. Als sie ihren Nachbarn kennenlernt hat sie keine Ahnung in was sie hineingezogen wird. Aber eines ist klar ...ihre Neugierde wird sie ihr das Leben oder doch nur das H...