Kapitel 37

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Kai trug Vivienne so über der Schulter nach oben und kitzelte sie amüsiert am Bauch, als ihr T-Shirt hoch rutschte und ließ sie dann auf das Bett fallen und sich gleich neben sie. "Hör auf dir Sorgen zu machen. Du hast mich überlebt du überlebst auch andere... Und bis du zu dem Geburtstag musst behalte ich dich einfach.", sagte er und sah sie ernst an. Er fragte sich gerade ob es amüsant werden könnte, wenn er auch zu diesem Geburtstag gehen würde.

Ich lachte ausgelassen und versuchte während er mich hoch trug seine Finger von meinem Bauch zu bekommen aber ich bekam es einfach nicht hin. Dann landeten wir im Bett und ich kicherte und drehte mich zu ihm hin. "Okay...naja mit ein paar Kratzern hab ich dich überlebt. Aber wenn man den Jungen auch auf sich spezialisiert hat, ist das einfach zu überleben", sagte ich und grinste breit und drehte mich dann wieder auf den Rücken. "Das wäre schön wenn ich so lange hier bleiben könnte, aber das Haus wird komplett aufgeräumt. Ein paar Gestecke bestellt. Keine Ahnung meine Eltern machen immer einen Riesenaufriss wenn Julien Geburtstag hat. Als müssten sie ihm zeigen wie schön es werden kann auch wenn er sich nicht freut;" ich zuckte die Schultern und stellte mir vor wie es wohl wäre wenn Kai dabei wäre. Ich grinste.

"Du hast dich also auf mich spezialisiert?", fragte er mit erhobener Augenbraue und dachte darüber nach wie sie das wohl meinte. "Was genau ist eigentlich sein Problem? Ich meine deine Familie kann nichts dafür ... also wenn er wirklich so sauer wäre wie er behauptet dann würde er doch nicht zu diesem Geburtstag kommen." Er runzelte die Stirn und öffnete mit einem Wink der Hand das Fenster um die kühle Luft über sein Gesicht streichen zu lassen.

Doch Vivienne erzählte ihm nicht mehr als er schon wusste und so machte er sein Angebot wahr und ließ sie bei sich wohnen bis der Geburtstag von ihrem älteren Bruder in Sicht kam.

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Kai hatte sich, kaum das sie draußen waren, eine Zigarette angemacht, die er genüsslich rauchte, auf dem kurzen Weg zu Vivienne's Eltern. Er hatte das Gefühl alle seine Geduld brauchen zu müssen und wollte schon mal vorsorgen. Auch wenn er wusste, dass es wenig helfen würde.

Kai und ich kamen bei mir zuhause an. Schon von weitem konnte ich Alexia erkennen die sich mit meinem Bruder unterhielt. Obwohl von einer guten Unterhaltung konnte ich wenig sehen. "Alexia. Julien", sagte ich und nickte. Meine Eltern kamen aus dem Haus und begrüßten Kai und freuten sich das ich ihn mitgebracht hatte. Kommt doch alle jetzt rein. Der Kuchen ist fertig und Kaffee auch sagte meine Mom und nahm mich und Julien jeweils an den Arm.

Alexia lächelte nur leicht als Julien so mit ihr redete und zuckte die Schultern. "Einmal schwarzes Schaf immer schwarzes Schaf. Müsste dir bekannt vorkommen" sie sah sich und erkannte von weitem Vivienne mit ihrem Lover. Ihre Eltern begrüßten sie und nahmen sie mit rein. Sie stellte sich kurz in den Weg von Kai und lächelte süßlich. "Freut mich das du auch gekommen bist. Heute wird sich wohl einiges ändern", sagte Alexia und drehte sich um und sagte dann noch ehe sie ins Haus trat. "Und lange nicht mehr so angezogen gesehen", sie kicherte leise und trat dann auch ins Esszimmer.

Kai sah sie nur einen Moment verwirrt an, weil er keinen Plan hatte was sie meinte, beschloss dann aber das es ihm egal war und schob sie demonstrativ zur Seite. "Hörst du wen reden?", fragte er Vivienne. "Ich glaube der neue Gartenzwerg von euch redet. Ihr solltet die Batterien raus machen." Er sah demonstrativ über Alexia weg und ließ sich auf der Couch nieder. Vivi's Eltern schienen ihn zu mögen, was er immer noch als ein wenig merkwürdig empfand, es aber irgendwie auch genoss. "Wie alt wirst du überhaupt Julien?"

Julien hatte sich eher etwas unfreiwillig in Mutters Hände begeben. Besonders da er Viviennes Blick spüren konnte. Noch immer haftete der hass und die Entäuschung über seine schwester in seinem Herzen und er setzte sich auf den Stuhl und wartete ab was passieren würde. Der Kuchen stand da, Mom verteilte Kaffeetassen und dann meldete sich Vivis neuster Lover zu Wort. "29. Nicht das es groß von Bedeutung gewesen wäre", sagte Julien und sah dann zu Alexia die immer noch dieses Grinsen aufgesetzt hatte. Das konnte ja nur bedeuten das der heutige Abend alles andere als "ruhig" ablaufen würde. "Was ist los Alexia. Stehst du mal wieder auf Leute die du nicht bekommen kannst", feixte er und lehnte sich dann zurück. Nach dem Blick des Lovers zu urteilen mochte er sie wohl ebenso wenig. Ein Pluspunkt für ihn, auch wenn Julien kaum welche für ihn sammeln wollte. Schließlich war dies keine Familie. "Wie ist überhaupt dein Name", fragte er und sah das Mutter und Vater versuchten ihre Mimik aufrecht zu erhalten.

Auch wenn ich über Kais Worte lachen musste fragte sich mein Gehirn bereits was Alexia damit gemeint hatte. Sicher den Tag an dem sie ihn nur mit der Hose gesehen hatte. In meinem Zimmer. Anderes wäre auch total unnatürlich und unlogisch. Ich setzte mich neben Kai auf das Sofa und verschränkte die Arme. Half dann aber meiner Mutter, weil ich sah wie sehr sie diese bedrückte Stimmung mitnahm. Dann hörte ich Juliens Antwort und sah ihn an. "Er ist mein Freund, Julien. Bitte sei nur einmal etwas höflicher. Wenigstens zu ihm.", sagte ich leise und fragte dann kai ob er Kaffee oder Tee wollte.

"Und mein Name ist nebenbei bemerkt Kai.", klärte er Julien auf. Als Vivienne meinte er sei ihr Freund warf er ihr einen fragenden Blick zu. Wollte sie jetzt was Vorspielen oder meinte sie das ernst? Das war ihm noch nicht so ganz klar. Den abgebrochenen Gartenzwerg namens Alexia übersah Kai geflissentlich. Nach der Sache in Viviennes Zimmer wollte er mit der Schlampe nichts mehr zu tun haben.. Auf die Frage hin ob er Kaffee oder Tee wollte sagte Kai: "Alkohol wäre mir lieber.", und grinste woraufhin ihre Mutter meinte er solle aufhören zu scherzen auch wenn er das nicht als Scherz gemeint hatte und entschied sich schließlich für tee.

Alexia lachte laut und ausgelassen und sah zu Vivienne hin. "Oh dein Freund", sagte sie und kicherte dann. "Entschuldigt. Ich fand das nur sehr witzig"; sagte sie und nippte dann von ihrem Kaffee. Julien warf sie einen Blick zu und sagte nur. "Schon so alt und gebrechlich was..." dann sah sie zu Kai. "Nichts für ungut. Vivienne hat manchmal solche Fantasien. Nicht wahr Vivi. Wie war es nochmal mit dem...wie hieß er noch..." ich sah sie an und überlegte. "Ah" ihr Lächeln wurde breiter. "Jared war sein Name oder. Komm schon Julien du kennst ihn auch. Der reiche Typ von damals", sie sah wie er sich erinnerte und sich verspannte. Der Griff um seine Tasse wurde eng und er brach den Hebel ab. Viviennes Mutter stand auf und nahm es ihm aus der Hand. "Alexia" flüsterte sie und schüttelte den Kopf. "Was denn? Kai sollte doch ruhig wissen auf wen er sich da einlässt", sagte Alexia ernst und sah Vivi an.

Ich wollte Alexia genauso ignorieren wie Kai es tat, doch dann machte sie erneut den Mund auf.- Ehe ich mich versah, hatte ich die Hände geballt und war halb aufgestanden. Nur auf Dads Blick setzte ich mich wieder und versuchte die Wut zurück zu halten. "Jared ist schon eine lange zeit kein Thema hier, Alexia. Komm endlich drüber weg." sagte ich kalt und ließ sie den Hass in jeden Wort spüren. Das ich Kai als meinen Freund vorgestellt hatte war vielleicht unglücklich, weshalb ich zu ihm sagte. "Wir sind doch Freunde oder nicht"; und sah dann wieder zu Alexia. "Du hast garnichts in der Hand." sagte ich leise und funkelte sie an.

Kai schmunzelte und beugte sich zu Vivienne so dass nur sie es hören konnte. "Friends with benefits." Er musste an den Film denken der so hieß. Er hatte ihn bei Viviennes DVDs gesehen. Zwei Freunde die eben auch Sex hatten. Naja wie auch immer man das nennen wollte was Viv und er hatten. Er nahm sich Kuchen und verdrehte die Augen über Alexias Worte und Juliens Benehmen, obwohl er ihm am liebsten eine runter gehauen hätte. Was ihn anging so war Juliens Verhalten einfach nur unpassend. Klar wusste er nicht detailgetreu was damals passiert war, aber für ihn klang es als würde Julien alles überdramatisieren.

Julien brach den Hebel der Tasse ab als Alexia diese Worte sagte. "Du solltest deine Klappe halten, Alexia. Vivienne und ich wissen genau was sie getan hat. Und das dich das verletzt hat." sagte er laut und schlug Mutters helfende Hand weg. Sie sah ihn verletzt an. "Julien", sagte sie und er schüttelte den Kopf. "Nein es kann ruhig ausgesprochen werden. Vivienne ist eine falsche Schlange. Deinetwegen", sagte er und stand nun aufragend vor Alexia. "Du hast sie verdorben. Du verdirbst alles, deswegen hat Jared sich auch Vivienne genommen anstatt dich", sagte er und wütete wie ein Stier.

Alexia sah ihn ängstlich an und lachte dann laut und stand auf. "Oh Julien", sagte sie und schüttelte den Kopf. "Du hast ja so Recht. Und schau sie dir an. Sie wird einfach nicht besser. Sie angelt sich sogar einen Mörder", sagte sie und sah dann Vivienne an. "Stimmt doch Vivienne. Von einem Dieb zu einem Mörder wechselt du das Bett", Alexia schluckte und verschränkte die Arme. "Julien ich mag vielleicht ein Biest sein, wirklich. Aber Vivienne ... die ist da anders gestrickt. Immer auf den eigenen Erfolg konzentriert. Wie ein kleines lästiges Insekt..." zischte sie. Das sie sich gerade auflöste aus ihrer gelassenen Ader spürte Alexia nur halb. "Was war nochmal das was du Jared versprochen hast Vivienne..." Alexia überlegte gut. "Ach ja...für immer und ewig." se sagte diese Worte so schnulzig wie sie nur gingen. "Und was hattest du an..." "Das Kleid seiner Verlobten..." sie schüttelte den Kopf. Juliens Hand kam unerwartet als er sie schlug und dann von seinem Vater hinausgezogen wurde. "Hört jetzt auf der Stelle auf", schrie seine Mutter und Alexia sah sie an. "Womit? Mit der Wahrheit. Wer Vivienne wirklich ist. Oder wer ihr Freund ist"...." sie ließ eine kurze Pause zu. "Der übrigens echt gut im bett ist." sie grinste und sah dann zu Vivienne. "Er hielt mich sogar für dich...ich musste ihn nur gut betrunken machen", sie lachte ausgelassen.

Was auch immer diese Schlampe von sich gab war einfach so dermaßen falsch und einfach nur unerträglich nervig das Kai abrupt aufstand und seine Serviette auf den Teller warf. Die Hand zur Faust geballt. "Ich geh an die Luft.", brachte er zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen hervor und ging raus. Er beschloss für eine Weile zu verschwinden. Er hatte ein paar Leute getroffen und sie um ihre Magie erleichtert. Irgendwie war mehr Magie immer ein besseres Gefühl, auch wenn er wusste, dass sein Körper wohl Schwierigkeiten später damit haben würde, aber er musste lernen damit umzugehen und besser jetzt als später. Als er wieder kam rauchte er seine 5 oder 6 Zigarette heute und lief unruhig auf dem Hof herum. Kai war immer noch wütend und genervt und traute sich nicht so recht über den Weg. Er hatte Vivienne versprochen, dass er ihrer Familie nichts tun würde, aber diese intrigante, selbstgefällige Schlampe und dieser Julien machten mich rasend.

Kai stand auf und ging. Ich sah ihm nach und sah dann zu Alexia. "Verdammt hör auf. Sei doch nicht immer noch sauer. Jared das ist Jahre her. Du hast mir gesagt das du nichts für ihn empfunden hast"; sagte ich aufgelöst und total wütend. Doch dann meinte sie das sie mit Kai im Bett gewesen war. "ich glaube dir nicht. Alles was du aussprichst ist gelogen. Ich habe Juliens Frau nicht das Kleid oder die Kette gestohlen. Ja ich habe Jared geliebt und wir haben fantasiert irgendwann zu heiraten", ich schüttelte den Kopf. "Aber das ist Jahre her..." und woher wollte sie wissen das Kai ein Mörder war. Ich hatte alles vernichtet. Alles....ich wurde blass. "Lass mich einfach in Ruhe, Alexia", sagte ich und folgte Kai auf den Hof.


Malachai Parker - Engel? Eher PsychopathWo Geschichten leben. Entdecke jetzt