Die Fahrt ins Krankenhaus dauerte etwa 15 Minuten. Richmond hatte nur eine große Psychatrie und eine kleine normale Krankenhauseinheit, aber schwerere Fälle aus der ganzen Umgebung kamen immer nach Mystic Falls. Die Sanitäter hatten Manuel eine Infusion gelegt was eine Weile gedauert hat weil sämtliche Stellen an denen es normalerweise einfach gewesen wäre zerstochen und teilweise entzündet waren. In der Notaufnahme nahm man Manu Blut ab und machte einen Schnelltest wegen Drogen. Es wurde allerlei festgestellt. Hauptsächlich ein gefährlich hoher Promillespiegel, Heroin in beträchtlichen Mengen (die einen nicht Junkie längst umgebracht hätten), Marihuana und Fieber wegen den Entzündungen.
Irgendwann begannen die Medikamente zu wirken und Manuel wurde wieder etwas wacher. Er hörte piepen und andere Geräusche um sich. Er lag jetzt - von einem Vorhang verborgen - in einem Krankenhausbett in der Notaufnahme mit allerlei Infusionen im Körper. "Vivienne?", fragte er verwirrt als er sie schließlich bewusst wahrnahm. "Was machst du hier?", fragte er schwach.
Ich hatte die ganze Zeit mein Haar um den Finger gedreht. Die Polizei wollte hinterher noch Fragen stellen. Ich war so im Arsch. Ich hatte mein Haar vorm Gesicht geschoben und hoffte einfach noch etwas Zeit zu haben. "Ich hab versucht dich zu erreichen...du bist nicht dran gegangen. Ich hatte Alpträume das du irgendwo liegst und stirbst. Schwester Carla wollte dir nicht helfen, also bin ich abgehauen. Ich hab dich gefunden...du hast mir eine scheiß Angst eingejagt", sagte ich und lächelte ihn schräg an. Ich war so im Arsch. Ich hatte eine Schwester und einen Arzt angegriffen. Ich würde in der Zelle landen. Ganz sicher. Mein Blick suchte den seinen. "Ich hab mir echt Mist eingehandelt. Manu...sie werden mich wegsperren", sagte ich und betrachtete ihn. Wenigstens lebte er. Das war doch die Hauptsache.
"Mir ging's nicht so spitze.", murmelte er. "Ich war die ganze Woche nicht zu Hause. Hab gefeiert hauptsächlich. Ich wollte nicht das du es mitkriegst.", gab er zu. Seine Stimme klang schleppend und er konnte die Augen kaum offen halten. "Du bist WAS?", fragte Manu dann aber doch erschrocken. So langsam wurde ihm klar das er gar nicht mehr bei Ramin war. Er sah mich um. "Wo sind wir? Warum sind wir hier?", fragte Manu verwirrt und versuchte sich aufzurichten. Er wurde unruhig dabei. Ihm zog es immer wieder die Augen zusammen. Er war so müde und erschöpft das er nur noch schlafen wollte. Sein Körper fühlte sich so aufgezerrt und kaputt an. So sah er vermutlich aber auch aus. "Bist du wegen mir etwa abgehauen? Oh Vivienne..." Sie tat ihm Leid. "Ich will nicht das sie dich einsperren dann kann ich dich nicht mehr besuchen kommen."
"Scheint ganz so", sagte ich als er sagte das es ihm nicht so gut gegangen war. Allerdings bemerkte er wohl langsam das er im Krankenhaus lag. "Reg dich nicht auf ja...du bist im Krankenhaus. In Mystic Falls. Es sah ziemlich schlimm aus. Deine Einstichstellen hatten sich entzündet und du hattest hohes Fieber. Es sieht außerdem so aus als wäre das eine Mädchen im Badezimmer tot gewesen", sagte ich und schluckte. "Du hättest ebenfalls sterben können, aber das weißt du sicher", sagte ich und rollte dann mit den Augen. "Ich will das auch nicht, aber ich gehe eher davon aus das du mit mir kommen wirst. In den Entzug..." meine Stimme wurde leiser. "Tut mir Leid..."
"Wie hast du mich überhaupt gefunden?", fragte er mit schleppender Stimme. "Wir haben nur Party gemacht. Bisschen gekifft. Wir machen das ständig." Manurl wurde allerdings blass als Vivienne sagte eines der Mädchen wäre tot. "Welches Mädchen?", fragte er sehr erschrocken. "Wie sah sie aus? Die rothaarige ist Miriam und die schwarzhaarige Kathy. Die haben Bulimie sind ständig am kotzen, die blockieren andauernd das Bad.", erklärte er und richtete sich etwas auf wobei er zusammenzuckte. Das jemand aus der Clique tot war traf ihn hart. "Ach Quatsch. Ich wäre nicht gestorben. Wir haben nur gefeiert. So sieht es bei uns jeden Tag aus.", tat er die Befürchtung ab. Manu sah auf die Uhr und wurde langsam bereits wieder unruhig. "Ich denke nicht das ich nochmal in Entzug muss. Das würde ich auch nie wollen und so schnell bezahlt das der Staat garantiert nicht." Er machte sich nicht so viele Sorgen darum. Seine Gedanken kreisten um Alkohol, um H und im Miriam oder Kathy...
"Du hast mir doch von deinen Pflegeeltern erzählt. Nachdem ich erfolgreich ausgebrochen bin habe ich sie gefragt wo ich dich finden kann. Deine Pflegemutter hat mir den Weg erklärt und gab mir deine Jacke", sagte ich und zupfte an dieser. "Die bekommst du natürlich zurück." Er wurde anschließend blass als er hörte das jemand gestorben war. Ich nickte. "Ich glaube die rothaarige. Ich weiß es nicht genau. Eine war jedenfalls am rauchen, die hatte dunkles Haar saß auf der Treppe. Im Bad war aber noch zwei, eine mit dunklen Haaren und eine mit den hellen Haaren", sagte ich und fragte mich ob diese Mädchen ihm besonders am Herzen gelegen hatten. Natürlich. Es waren seine Freunde gewesen. "Tut mir wirklich Leid. Vielleicht wenn ich früher gekommen wäre..." wer wusste das schon. "Wer will den Entzug schon...aber siehst du nicht wie kaputt es dich macht...auf dem Flur lagst du halb bewusstlos. Ich musste dir Wasser ins Gesicht schütten damit du zu dir kommst. Du hast mich kaum angesehen, deine Augen sind blutunterlaufen. Deine Iris...du sahst wie der Tod aus Manu. Du hast mir eine Scheiß Angst gemacht. Und Party nenne ich das nicht mehr. Das ist ein Absturz..." sagte ich und rieb mir über die Arme. Er war wirklich sehr tief gesunken. Er war ein Frack. Das erkannte ich indem ich ihn nun so sah. Kaputt aber dennoch lächelnd, verlangend nach der nächsten Dosis. So sah er für mich aus. Er tat mir Leid. Und irgendwie wünschte ich mir das ich ihn doch nie getroffen hätte...vielleicht wäre ich jetzt schon zu Hause und würde mein kleines dummes Leben weiterführen...Ich schluckte und zog die Knie an. "Ich kann mir nicht vorstellen das sie dich gehen lassen...nicht nachdem es eine Tote gegeben hat...", sagte ich und hatte keine Ahnung. Vielleicht war es auch eine schwangere gewesen, oder eine die schon Mutter war? Wer wusste das...ich wusste nur das die Polizei einen großen Aufriss darüber machte.
Manu wandte sich um als sie über seine Jacke redete und von seinen Pflegeeltern. "Tolle Menschen sind das nicht wahr?", fragte er ironisch. "Miriam.", seufzte er. "Sehr schade um sie." Manu hatte sie gemocht. Sie hatten öfters miteinander geschlafen, wenn die was fühlen wollten oder einfach beide total voll waren und es eh kaum noch mitbekamen. Er verzog verärgert die Stirn. "Ich werde mir den Entzug garantiert nicht noch einmal antun!", beharrte er. "Das ist reine Folter und bringt gar nichts ohne anschließende Therapie, die ich noch 10x mehr nicht machen würde." Das er scheiße aussah wusste er. "Wann kann ich gehen? Haben sie was gesagt? Ich muss vor 9 Uhr daheim sein. Ich hab noch was vor." Drogen kaufen beim Stammdealer. "Sorry das du dir Sorgen gemacht hast und dich deswegen für mich in Schwierigkeiten gebracht hast. Tut mir echt leid." Erst jetzt registrierte er das Wort Polizei. "Was? Wie kommt die Polizei da mit rein? Heroin ist verdammt nochmal illegal! Wenn die sich einmischen darin bin ich im Arsch." Manu wirkte sofort panisch.
Anscheinend schien er seine Lage jetzt erst zu bemerken. "Manu das versuch ich dir doch gerade zu sagen. Es ist jemand gestorben. Die Polizei musste einschreiten. Zudem geht es hier um weitaus mehr als eine harmlose Party. Die Ärzte reden sogar von illegalen Drogenbesitz, und das mit dir...sie haben Drogenteste gemacht. Sie wissen was du genommen hast. Aber das stehst du schon durch...deswegen wirst du wohl mit mir zurückkommen. Ich meine der Staat wird wissen wollen wer deine Dealer sind und sowas. Es wird eine Anhörung geben...ich glaube nicht das sie das einfach so auf sich beruhen lassen", sagte ich und sah ihn mitfühlend an. "Ist schon gut. Du bist mein bester Freund den ich habe", sagte ich und zuckte die schultern. "Miriam hat dir wohl viel bedeutet..." er hatte sehr traurig ausgesehen als er begriff das sie die Tote war.
"Warum ist die Polizei überhaupt dahin gekommen? Scheiße!" Er war entsetzt über die ganze Situation. Manu lag im Krankenhaus, fühlte sich absolut zum kotzen, Miriam war tot und die Polizei hatte sie alle erwischt. Sie hatten schließlich alle Drogen genommen, in seinem Fall mehrmals täglich und sie alle rauchten und tranken Alkohol. Viele von ihnen täglich. Miriam war tot. Manu fragte sich was sie umgebracht hatte und fühlte sich noch schlimmer. "Scheiße!", kam es nochmal von ihm. "Ich bin so am arsch. Ich muss von hier weg und zwar pronto! Ich werde doch niemanden verpfeifen und ich werde ganz sicher auch nicht ins Gefängnis gehen dafür das ich eine gute Zeit haben wollte." Zugegeben es war nicht die beste Zeit in den letzten Wochen gewesen. Es war alles irgendwie aus dem Ruder gelaufen.
Manu verzog das Gesicht, richtete sich auf. "Suchen Sie dich nicht sicher auch jetzt?", fragte er besorgt und kam zum sitzen während er sich die verschwitzten Haare aus dem Gesicht strich. "Du könntest mitkommen wenn du willst. Wir können zusammen untertauchen für eine Weile." Ihm war noch immer entsetztlich schlecht trotz des ganzen scheiß den sie in ihn reinpumpten.
Ich überlegte. Ich wollte wirklich nicht wieder zurück. Aber untertauchen? "Wie weit würden wir den kommen und wäre die Strafe dann nicht noch schlimmer als sie eh schon ist?" Ich war mir da einerseits sehr unsicher andererseits hatte ich die Psychiatrie satt. Ich fühlte mich selbst in diesem Krankenhaus nicht wohl.
"Komm darauf an wie viel Geld zu hast.", beantwortete Manuel die Frage ganz einfach und sah sich um. "Und keine Ahnung. Was für Strafe? Wir haben Miriam doch nicht umgebracht. Wenn überhaupt dann hat sie sich selber umgebracht. Wenn sie halt auch nicht auf sich aufpasst." Das er selber nicht gerade die Person war, die sowas sagen sollte sah er null ein. Manu fühlte sich jetzt bereits mega unruhig und wollte hier weg. Es waren vielleicht noch keine direkten Entzugssymptome aber angenehm war es auch nicht. Er fühlte sich ziemlich komisch im Kopf. Euphorisch und gleichzeitig unendlich träge und antriebslos. Kurz sah er auf die Infusion hinunter. Sie hatten die anscheinend mit einer Nadel und mehreren Schläuchen die in einem Zugang endeten an ihn angeschlossen. Seine restlichen Arme waren verbunden, vielleicht gegen die Entzündung. Er spürte aber gleichzeitig das die Heroinwirkung nachließ und er wollte unbedingt eine rauchen in dieser stressigen Situation.
"Lass uns abhauen!", forderte er Vivienne auf und richtete sich auf. Es war ein Wunder, dass er mit einem so hohen Promillespiegel und allem anderen überhaupt in der Lage dazu war, aber er war das trinken auch schon seit Jahren gewöhnt und Drogen nahm er ebenfalls schon ewig, wenn auch noch nicht mehrere Jahre täglich. Manu wusste nicht genau wann er damit angefangen hatte alle paar Stunden spritzen zu müssen.
Ich wühlte in meiner Tasche. "Ein bisschen. Es würde wohl für 2 Tage reichen wenn wir in einem Hostel unterkommen. Ausser du kennst jemanden der uns hilft" sagte ich und stand dann auf um zu ihm zu gehen. "Ich bin dabei" beschloss ich und half ihm bei der Infusion. Ich verpflasterte die kleine Wunde und reichte ihm dann die Klamotten die ihm gehörten. "Hier. Geht es?" Dann fuhr ich durch mein Haar. "Sie werden draussen sicher Wachen aufgestellt haben. Wir sollten über den balkon fliehen" ich zog dir Gardine auf und schob die Tür auf. "Mist. 1 Stock. Meinst du du schaffst es auf den balkon unter uns zu klettern. "
"Ich kenne jemanden.", meinte Manu nüchtern (was ironisch war, weil er überhaupt nicht nüchtern war). Vivienne half ihm bei der scheiß Infusion und er stand auf. In seinem Kopf drehte es sich etwas aber ansonsten war er überrascht wie fit er war, obwohl er vor einer Stunde noch halb bewusstlos irgendwo im Dreck gelegen hatte. Die hatten hier echt geiles Zeug anscheinend. "Passt schon.", tat er ihre Nachfrage ab und zog seine Jacke an, die sie ihm reichte. Alle seine Sachen waren nicht mehr wirklich schön, schmuddelig. Die Kotze hatte man ihm zumindest abgewaschen was positiv war. Er betrachtete den Balkon und das Klettermanöver. "Wird sich zeigen!", urteilte Manu und kletterte über die Brüstung. Einen Moment hatte er dabei das Gefühl das ihm schwarz vor Augen werden würde, aber er fing sich gerade noch bevor er stürzen konnte und kletterte nach unten. "Geht's?", rief er leise nach oben und sprang zu Boden, wo er kurz einknickte und sich über den Kopf rieb. Ihm war schon wieder übel und er fühlte das seine Stirn heiß war.
Ich sah ihm dabei zu wie er kletterte. Ein blick warf ich zurück schnappte mir noch was vom Tisch und kletterte dann ebenfalls. Er war unten gut angekommen ich war kleiner und hing. "Ja wird schon..." ich sah nach unten und schloss kurz die Augen als ich mich fallen liess. Ich kam mit dem knie auf. "Verdammt" ich stand jedoch sofort wieder und warf ihm dann die pillendose zu. "Wegen der entzundung. Wir kommen nicht weit wenn du fieber hast und kollabierst" dann kletterte ich raus in den vorgarten und zog mir die kaputze des Pullovers über den kopf. "In welche richtung? Wir solltrn ein taxi nehmen...wir sind hier in falls" das taxi erinnerte mich an den ersten mord den ich mit ansehen hatte müssen. Ich schluckte die störende erinnerung hinunter und sah nach Manu. So verliessen wir das Krankenhaus.
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Malachai Parker - Engel? Eher Psychopath
FanfictionRichmod nahe Mystic Falls. Vivienne Parson ist eine junge Studentin am Whitemore. Als sie ihren Nachbarn kennenlernt hat sie keine Ahnung in was sie hineingezogen wird. Aber eines ist klar ...ihre Neugierde wird sie ihr das Leben oder doch nur das H...