Kapitel 69

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Ganz weg war die Dunkelheit aber nicht, denn es war immer noch das einzige, was ihre Augen wahrzunehmen vermochten.

Aber plötzlich wurde es überlagert, aus einem Netz von eindrücken, dass aus der Macht kam.

Nicht durch ihre Augen. Nur durch die Macht, wusste sie zum ersten Mal seit Tagen wirklich wo sie war.

Wie es um sie herum aussah.

Lächelnd stand sie auf und ließ sich von der Macht durch die Gegend führen. Folgte Faden für Faden, Strang für Strang, und lies sich treiben.

Sie war immer noch verletzt. Aber all die Schmerzen in ihrem geschundenen Körper schienen vergessen.

Sie wurden ersetzt durch Neugierde. Durch verlangen nach wissen.

Sie wollte wissen wer sie war.

Sie wollte wissen was diese Kraft war.

Sie wollte wissen was diese Kraft konnte.

Sie wollte wissen was sie selbst konnte.

Ihr Geist war freier als je zuvor, und endlich war sie in der Lage die Dunkelheit in der sie so lange gefangen war zu entfliehen.

Sie konnte in die Macht fliehen. Frei sein.

Die Dunkelheit würde wiederkommen, dass wusste sie tief in ihrem inneren.

Die Dunkelheit war noch nicht besiegt. Sie war stark. Fast so stark wie das Mädchen selbst. Aber trotzdem würde due Togruta sie besiegen. Jedes mal wieder.

Und wieder.

Und wieder.

Und wieder.

Und wieder.

Und wieder.

So oft es nötig war. Bis an ihr Lebensende. Und darüber hinaus.

Aber jetzt ließ sie sich diesen Moment absoluter Freiheit und Sicherheit. Diesen Moment des Friedens.

Denn der Gedanke daran, der Gedanke an die Dunkelheit, war tief nach hinten gerückt, wo er sie gerade nicht störte.

Da wo er hingehörte.

Schließlich hatte sie beschlossen nicht an die Zukunft zu denken.

Nicht Zukunft, nicht Vergangenheit.

Nur Gegenwart.

Sie strich weiter durch die Wälder, und ließ das Leben um sich herum auf sich wirken.

Sie spürte es in den Bäumen, über deren Rinde ihre Finger glitten.

In dem Gras, das sie zwischen den Zehen kitzelte.

In den Tieren, die, angelockt von ihrer neugewonnen Ruhe, in ihrer Nähe blieben, und sie neugierig beobachteten.

Sie legte den Kopf nach hinten und ertränkte ihre Glieder in der Sonne, deren Wärme sie spürte, aber deren Licht sie nicht sah.

Sie schloss die Augen, und hätte für einen Moment schwören können ein Licht durch ihre Lieder zu erblicken.

Hastig schlug sie die Augen wieder auf. Aber leider hatte sie sich getäuscht.

Die Macht ließ sie sehen, aber ihr Augenlicht konnte sie ihr nicht wiedergeben.

Sie biß sich auf die Lippe, und ließ sich in eine sitzende Position fallen.

Die Dunkelheit kam schneller als man dachte, insbesondere, wenn man von so vielen Seiten damit konfrontiert wurde.

Worden ist.

Wie ein dunkles Geschwür lastete ihre Vergangenheit auf ihr.

Und jetzt, wo die Euphorie verschwunden war, da meldete sich auch der Schmerz wieder.

Erschöpft ließ sie sich nach hinten fallen, und hoffte, dass die Kühle des Bodens die Hitze in ihrem Körper auflösen würde.

Sie hatte das Gefühl sie würde verglühen, so heiß war sie, und trotzdem war ihr Eiskalt.

So furchtbar furchtbar kalt.

Mit dir passiert das nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt