Kapitel 182

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Kapitel 182

Lange sitzen wir so da. Eine kleine, glückliche Familie. So wie ich es mir immer gewünscht habe. Das erste mal meint, dass Schicksal es gut mit mir und ich kann einfach, die Stunden genießen. "Willst du ihn auch mal nehmen", frage ich Liam lächelnd. Seit Fabio auf der Welt ist, hat Liam ihn nicht einmal auf dem Arm gehabt. Als antwort erhalte ich ein Kopf schütteln. Warum möchte er ihn nicht nehmen? Fragend schaue ich ihn an. "Alice, ich muss dir was sagen", meint er beschämt. Dieser Satz lässt einen Schauer über meinen rücken laufen, aber nicht im positiven Sinne. Würde jetzt alles Glück zerbrechen? Würde wir wieder unglücklich? Ich schaue ihn wieder an. Meine Augen, mittlerweile voller tränen. Angst hat sich schon seit Anfang an ausgebreitet. Nun warte ich nur noch bis er weiter spricht. "Ich..oh man..das ist mir so peinlich", fängt er nervös an und lacht dabei ein bisschen. Jetzt bin ich wirklich verwirrt? Warum ist diese Sache ihm peinlich und warum rückt er nicht mit der Sprache heraus? Was hat das ganze mit Fabio zu tun? Schließlich wollte er erst was sagen, nachdem ich ihn gefragt habe, ob er ihn mal haben wollte. Das alles verwirrt mich so sehr. Er soll endlich Klartext sprechen. Ich halte es, sonst nicht aus. Mir fehlt es jetzt doch schon schwer. Ich weiß, dass ich bald anfange zu weinen, wenn er nicht mit mir spricht. Mit Unklarheiten kann ich nämlich nicht umgehen, dass war schon früher so. Liam möchte gerade anfangen zu reden, als Fabio schreit. Sind zwei Stunden etwa schon um. Schnell schaue ich zu Uhr. Es ist gerade eine Stunde vergangen. Jetzt ist es schon 18 uhr, also heißt es jetzt Windeln wechseln. Ich freue mich so. Man bemerke, den Sarkasmus. "Komm Liam. Du hilfst mir jetzt beim Windeln wechseln und dann redest du Klartext", bestimme ich und stehe vorsichtig auf. Zum Glück hat die Ärztin Windeln dagelassen. Ich nehme mir eine Windel und lege Fabio auf den Wickeltisch. Zum Glück gibt es sowas in meinem Zimmer. "Darüber wollte ich ja mit dir sprechen", sagt Liam plötzlich neben mir. Gut er ist aufgestanden. "Was meinst du", frage ich während ich die windeln weiter wechsel. "Naja also ich bin ja erst 19 und bei den Schwangerschaftskursen war ich ja nicht dabei", fängt er schon wieder an. "Komm zum Punkt", unterbreche ich ihn. "Ich weiß nicht wie man Windeln wechselt, wie man Kinder richtig hebt und richtig füttert. Ich weiß gar nichts", meint er peinlich berührt. Wow. Das hätte ich nicht gedacht und das er es mir erzählt auch nicht. Um sowas zu erzählen muss man Mut haben und das hat er aufjedenfall. "Ach Liam du kannst da nichts falsch machen", sage ich und gebe ihm Fabio. "Guck du kannst es ja", sage ich und lächle ihn aufmunternd zu. Nervös erwidert er es. Zusammen mit Fabio auf dem arm setzt er sich auf das bett und streichelt dabei seine Wange. Meine zwei Jungs.*0* "Wo ist eigentlich Finn", frage ich dann. "Im Brutkasten", antwortet er. "Glaubst du er überlebt es", frage ich traurig. Sofort nickt er. Während dem Stress habe ich es ganz vergessen. Wir haben nicht nur ein Kind bekommen, sondern zwei. Zwillinge um genau zu sein. Doch leider hat Finn, die Geburt nur schwer überstanden und muss nun in den Brutkasten. Allerdings wissen die Ärzte nicht, ob er überlebt. Aber sie sind zuversichtlich und Liam. Nur ich Zweifel daran, wahrscheinlich ist es nur die Angst wieder jemand zu verlieren. Jetzt genießen wir aber erstmal die Zeit mit Fabio und dann mit Finn, denn erst dann sind wir komplett.

War es Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt