Kapitel 185
"Das ist doch jetzt egal", meint er bissig. "Fängst du schon wieder an mir Sachen zu verheimlichen?" Ziemlich sauer bin ich gerade, denn er lügt mich an, verheimlicht mir Dinge und erzählen tut er mir auch nie etwas. Letztes Mal hat es genauso angefangen. "Was meinst du", fragt er jetzt verwirrt. "Du weißt genau was ich meine", antworte ich bissig.
"Nein, weiß ich nicht." Ziemlich verwirrt klickt Liam dabei. "Du fängst genau wie damals an", meine ich dann kalt. Früher beziehungsweise das was vor ein paar Monaten passiert ist, liegt immernoch sehr tief in mir drinnen. Zwar habe ich verziehen, doch vergessen werde ich es nicht. "Jetzt fängst du wieder damit an", seufzt er. "Ich dachte du hast mit verziehen", fügt er noch leise hinzu. "Verziehen? Ja. Vergessen? Nein."
"Dann lass es endlich zur Vergangenheit werden", meint er dann sauer. "Das meinst du doch nicht ernst", schreie ich aufgebracht. "Das kann einfach nicht dein ernst sein", füge ich kopfschüttelnd hinzu. "Doch ist es." "Weißt du eigentlich wie es ist, Monate angelogen zu werden, dein Kind zu verlieren und alle zu enttäuschen? Weißt du wie es ist!? Nein. Also rede nicht davon, dass ich die Sache vergessen soll. Ich kann und werde es nie vergessen", schluchze ich und laufe dann schnell wieder hoch in das Zimmer von Fabio. An der Treppe sehe ich schon eine weinende Melody sitzen. Sofort ist mir klar, dass sie alles mitbekommen hat. Langsam laufe ich zu ihr. "Komm mit" flüstere ich ihr leise zu. Dann nehme ich vorsichtig ihre Hand und gehe mit ihr die Treppen nach oben. Das Babyphon meldet sich und man hört Fabio schreien. Jetzt ist er wohl aufgewacht. "Willst du mit zu Fabio oder in dein Zimmer", frage ich bevor ich die nächste Treppe hoch gehe. "Ich komm mit", ruft sie freudig. Leicht lächelnd nehme ich sie wieder an die Hand, da ich sie vorher losgelassen habe und laufe dieses Mal schneller die Treppen hoch. In Fabio's Zimmer nehme ich ihn sofort aus dem Bett. Sofort kommt mir ein stinkender Geruch in die Nase. Also wird es Zeit einen Stuhlgang zu machen (Windelwechseln). Mit Fabio auf meinem Arm gehe ich richtug Wicheltisch. Dort lege ich ihn drauf und wechsele die Windeln. Nachdem das erledigt ist, ziehe ich ihn wieder an und nehme ihn auf den arm. Seine wunderschönen Grüne Augen strahlen mich an. "Na mein kleiner", flüstere ich lächelnd. Ganz plötzlich bildet sich das schönste lächeln auf seinem Gesicht. Immernoch lächelnd laufe ich auf die Couch, die auch hier im Raum steht, zu. Sofort kommt Melody angerannt. "Darf ich auch mal", strahlt sie. "Setzt dich hin", lächle ich. Kurz danach sitzt sie auf der Couch. "Jetzt lernst du deine Tante kennen, mein kleiner", flüstere ich und gebe ihn vorsichtig in die arme von Melody. "Werden du und Papa sich trennen", fragt Melody. "Melody ich hab dir schon mal gesagt, nenn ihn nicht Papa und ob wir uns trennen, weiß ich nicht. Es liegt ganz an ihm. Weißt du ich kann ihm nicht mehr vertrauen. In einer Beziehung aber, ist das vertrauen sehr wichtig. Wenn nicht sogar der wichtigste Punkt", antworte ich ihr. Verstehend nickt sie. "Weißt du was, ich werde mich nie verlieben. Dann hab ich keine Problem", meint sie stolz lächelnd. Sofort muss ich lachen, da das einfach zu süß aus sah. "Ich nehme ihn wieder. Er muss jetzt schlafen und du auch. Morgen ist nämlich Montag und das heißt, du musst in die Schule. Gute Nacht meine kleine", sage ich zu ihr und nehme ihr Fabio ab. Dann drücke ich ihr noch einen Kuss auf die Stirn und lege Fabio in sein Bett. Ich schaue ihn noch kurz an und verlasse das Zimmer leise.