Kapitel 193

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Kapitel 193

Erleichterung macht sich in mir breit, als ich Sky erblicke. "Zum Glück bist du da", seufze ich. "Kannst du bitte für Melody kochen und dann nacher zu ihr gehen? Ich muss Fabio stillen, seine Windeln wechseln und noch putzen", füge ich hinzu. Etwas überrumpelt betritt sie meine Villa und nickt. Sofort ziehe ich sie in eine Umarmung, so gut es mit Fabio auf dem arm geht. Nachdem wir uns lösen gehe ich in nach oben in das Badezimmer in der zweiten Etage. Dort steht schon ein Wickeltisch(?) bereit. Den immernoch schreienden Fabio, lege ich auf den Tisch und hole eine Windel(?). Dann beginne ich auch schon Fabio's Schlafanzug auf zu knöpfen und wechsel schließlich seine Windeln. Jetzt hat er sich wenigstens etwas beruhigt. Diese Erkenntnis lässt mich erleichternd seufzen. Doch ich muss ihn immernoch stillen, weshalb ich mich wieder in das Wohnzimmer, in der Empfangsetage, begebe. Wie immer lasse ich mich dort auf die Couch fallen und beginne damit Fabio zu stillen. Nachdem Fabio endlich wieder eingeschlafen ist, bringe ich ihn in das Kinderzimmer von ihm und lege ihn dort in sein Bett. Dann nehme ich wieder ein Babyphon und begebe mich dieses mal in die Küche. Zufrieden setze ich mich auf einen Stuhl und seufze noch einmal. "Na was ist los", fragt Sky, die gerade das fertige Essen auf den Tisch stellt. Ein kleiner Blick und schon weiß ich was sie gekocht hat. Spaghetti Bolognese. Das ist das Lieblingsgericht von Robin gewesen. Apropos Robin, er hat immernoch Finn. Vielleicht weiß Sky, wo er ist.
"Ich bin einfach so kaputt. Erst belügt mich Liam, dann hat Robin mir Finn genommen..", sofort werde ich von der lieben Sky, man bemerke die Ironie, unterbrochen. "Warte... WAS", ruft sie aufgebracht. "Sei doch still. Fabio ist gerade eingeschlafen", meckere ich darauf los. "Und ja Robin hat Finn und Liam ist schuld. Ich weiß einfach nicht, wo ich mit suchen anfangen soll", meine ich niedergeschlagen. "Aber eins weiß ich, sobald ich Finn gefunden habe, und ich weiß das ich ihn finde, werde ich Deutschland verlassen. Ein neues Leben anfangen mit Finn und Fabio", füge ich dann hinzu. "Was ist mit mir", fragt eine liebliche Stimme plötzlich hinter mir. Das kleine zierliche Mädchen, meine Schwester, Melody steht plötzlich neben dem Tisch und setzt sich zu uns. "Melody, du wirst zu Felix gehen. Das Sorgerecht habe zwar ich bekommen, doch ich werde morgen zum Jugendamt gehen. Ich liebe dich und das weißt du, doch so geht es nicht weiter. Vielleicht glaubst du ich weiß es nicht, aber ich weiß es. Ich habe das Gespräch bei Fabio im Zimmer mitbekommen. Es tut mir leid. Bitte pack deine Sachen. Später werde ich dich zu Felix bringen", meine ich dann an Melody gewandt. Natürlich weiß sie was mit dem Gespräch gemeint ist, denn sie reißt ihre Augen weit auf und schaut mich geschockt an. Auch einen Hauch von Trauer ist erkennbar. Wenn ich ehrlich bin, mich lässt die ganze Sache auch nicht kalt. Aber es gibt keinen Ausweg. Wir können einfach nicht zusammenleben. Anstrengend war Melody schon immer, aber jetzt wird mir das alles zu viel. Außerdem braucht sie von mir Abstand und wenn ich ehrlich bin, wird es uns beiden gut tuen. Sie kann in Ruhe leben und kommt von Liam weg. "Ich will nicht weg", meint sie traurig. "Ich hab das alles nicht so gemeint. Es tut mir doch so leid. Ich hasse dich nicht. Es ist mir einfach raus gerutscht. Ich bereue es doch. Bitte du kannst das nicht Ernst meinen."
So traurig habe ich sie noch nie gesehen und fast wollte ich schon sagen, dass sie hier bleiben kann, aber es geht nicht. "Es geht nicht Melody. Ich kann dich nicht hier behalten. Du musst von Liam und mir los kommen. Ich muss dich Felix geben. Bei ihm wird es dir besser gehen", meine ich dann trocken und streiche ihr sanft über den Kopf.

War es Schicksal?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt