Kapitel 45

302 9 0
                                    

In der Wohnung angekommen ließ sich Sanna aufs Sofa fallen. „Oh man, was für ein Tag." Samu stand noch immer an der Tür. Er überlegte wie er es ihr so schonend wie möglich beibringen sollte, aber kam zu keinem Ergebnis. Es würde für keinen von beiden schonend sein. „Samu!", riss ihn Sanna's Stimme aus seinen Gedanken. „Ja was?" „Komm zu mir.", sagte sie und klopfte neben sich aufs Sofa. Er kam näher aber blieb dann vor dem Sofa stehen. „Was ist denn los? Du warst im Auto schon so komisch und heute morgen auch."


„Sanna ich... ich... ich kann das nicht mehr." „Was kannst du nicht mehr?" „Das alles hier." Sanna hob die Augenbraue. „Was meinst du?" „Verdammt Sanna!", brüllte er plötzlich. Sie zuckte zusammen. „Als wir gestern aus dem Park kamen hatte ich einen Zettel auf der Windschutzscheibe." „Was für einen Zettel?" Er zog den ersten Zettel aus seiner Hosentasche und gab ihn Sanna. Als sie wieder zu ihm aufblickte waren ihr Augen weit aufgerissen. „Das ist nicht dein Ernst." „Und den hier als ich heute morgen aus dem Kindergarten kam." Er gab ihr den zweiten. Als sie ihn dieses Mal ansah waren ihre Augen mit Tränen gefüllt. Sanna sprang auf und ging auf ihn zu. Er machte einen Schritt zurück. „Das ist nicht dein Ernst.", wiederholte sie ihre Worte, diesmal etwas lauter. „Ich will nicht das dir noch mehr passiert. Schau dir doch dein wunderschönes Gesicht an. Was hätte der wohl noch mit dir gemacht wenn ich nicht gekommen wäre? Ich mache mir schon genug Vorwürfe weil ich zu spät gekommen bin." „Aber dafür kannst du doch nichts." „Doch. Ich hätte bei dir bleiben sollen nachdem ich den Zettel gelesen habe. Wäre ich da gewesen wäre dir das nicht passiert." Samu's Augen füllten sich jetzt auch mit Tränen.


„Samu." Die Tränen strömten jetzt nur so über ihre Wangen. Sie wollte ihre Hand an sein Gesicht legen, doch er ging noch einen Schritt zurück. „Sanna bitte mach es mir nicht noch schwerer als es sowieso schon ist." „Aber du kannst mich doch nicht wegen so einer Kleinigkeit verlassen. Ich dachte du liebst mich.", schluchzte sie. „Das tue ich auch mein Engel aber..." „Was aber?" „Aber ich würde es nicht ertragen wenn dir etwas noch schlimmeres passiert. Das heute war schon schlimm genug." „Samu. Bitte verlass mich nicht. Wir schaffen das schon irgendwie." Sanna weinte bitterlich. Er versuchte die Tränen zurück zu halten, doch auch ihm liefen sie jetzt die Wangen hinunter. „Es ist besser so. Dann wird dir nichts mehr passieren.", schniefte er. „Samu bitte.", schrie Sanna jetzt. Man merkte wie verzweifelt sie war. „Ich kann nicht mehr ohne dich leben. Die Wochen wo wir uns nicht gesehen haben waren schon die Hölle. Ich will nicht mehr ohne dich sein." Er konnte sie nicht so sehen. „Sanna ich werde jetzt gehen." „Nein Samu bitte." Sie rannte zu ihm und klammerte sich an seinen Arm. Samu konnte vor lauter Tränen kaum noch etwas sehen. Er kniff die Augen zusammen. „Sanna bitte.", sagte er mit tränenerstickter Stimme. „Bitte geh nicht. Wie soll ich denn ohne dich leben?" „Das hast du die letzten 10 Jahre doch auch geschafft. Und du wirst es auch weiterhin schaffen." „Nein werde ich nicht." Samu drehte sich zu ihr um.


Den Anblick ihres verheulten, zerschnittenen Gesichts konnte er kaum ertragen. Sie senkte den Kopf. „Hör mir zu. Hey schau mich an." Er legte ihr den Fingern unters Kinn und hob ihren Kopf. „Ich will das du weißt das ich dich über alles auf dieser Welt liebe und daran wird sich auch nichts ändern. Aber gerade weil das so ist will ich nicht das dir noch mehr zustößt. Und wenn es nun mal nicht anders geht muss ich diesen schweren Schritt machen. Glaub bitte nicht das mir das leicht fällt." Er legte seine Lippen ein letztes Mal aufs die ihren. „Samu ich liebe dich.", flüsterte Sanna in den Kuss hinein. „Ich dich auch meine Prinzessin." Er öffnete die Tür und ging. Sanna brach, von Heulkrämpfen geschüttelt, hinter der Tür zusammen. Auch Samu sank auf der anderen Seite der Tür in sich zusammen. Es war das beste für beide. Nur so konnte er sie beschützen.


Forever Yours - Samu HaberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt