Kapitel 80

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Während Riku und Sanna mit Lilly bei den Kindern blieben, fuhr Samu zur Polizeiwache. Nachdem er eine Weile warten musste, kamen Frau Hofer, gefolgt von zwei Polizisten und Herrn Schwarz zur Tür herein. Sie hatten ihm Handschellen angelegt. Er musste sich wohl heftig gewehrt haben. „Du bist daran schuld oder?" „Schuld an was? Das sie ihre gerechte Strafe kriegen?" „Ach gerechte Strafe, von wegen. Ich habe nichts gemacht. Der kleine Scheißer ist einfach zu blöd zum laufen. Die stößt sich überall."


Samu stand auf. Er überragte Herrn Schwarz um mindestens einen Kopf. Er war stinksauer. „Wagen sie es nicht so über sie zu reden. Sie ist ihre Tochter Mann." „Die kleine Mistgöre ist daran schuld das meine Frau nicht mehr lebt. Ich wollte sie eh nie haben. Besser sie wäre gestorben, dann hätte ich meine Frau noch." Samu stürzte sich auf ihn. Einer der Polizisten, die Herrn Schwarz festhielt, ging dazwischen. „Herr Haber hören sie auf damit. Das bringt doch nichts." „Mieses Dreckschwein. Du wirst ihr nichts mehr antun. Das schwöre ich dir." „Nimm sie doch. Kannst sie geschenkt haben." Samu ballte die Faust. „Samu, hören sie auf. Das bringt nichts. Er wird seine Strafe schon kriegen. Und ich werde mich dafür einsetzen das Sophie zu ihnen kommen kann. Das verspreche ich Ihnen.", beschwichtigte ihn Frau Hofer.


Nachdem Samu seine Aussage bei der Polizei gemacht hatte und ihnen auch die Aufnahme gezeigt hatte, fuhr er mit Frau Hofer erstmal in Sophie's Wohnung um ein paar Sachen für sie zu holen. Sie musste notgedrungen erstmal für ein paar Wochen in ein Kinderheim, bis die Sache mit der Adoption geklärt war. In der Wohnung sah es aus wie auf einem Schlachtfeld. Er musste sich echt heftig gewehrt haben. Aber noch schlimmer fand Samu den ganzen Dreck und Müll der überall in der Wohnung lag. Und es stank widerlich nach Alkohol und Zigaretten.


„Und hier soll ein 4 jähriges Kind leben.", sagte er kopfschüttelnd. Sie gingen in Sophie's Zimmer. Es war total lieblos eingerichtet. Sie hatte nur ein Bett und einen Kleiderschrank. Auf dem Boden lagen ein paar kaputte Spielsachen. Frau Hofer packte ein paar Anziehsachen in eine große Tasche und sie verließen sie Wohnung schnell wieder. Im Treppenhaus begegneten sie einer Nachbarin. „Haben Sie ihn endlich abgeholt? Wurde auch Zeit. Das kleine Kind konnte einem ja nur leid tun bei so einem Vater.", sagte sie. Samu und Frau Hofer sagten nichts und gingen.


Sie machten sich auf den Weg zum Kindergarten. „Ich weiß nicht wie ich ihr erklären soll das sie ins Heim muss." „Sie wird es irgendwie verstehen. Und sie muss ja auch nicht für immer da bleiben. Sie können Ihr sagen das sie bald zu ihnen darf." „Meinen Sie das Ernst? Sie sorgen dafür das sie zu uns nach Finnland kommt?" „Ja Samu, das habe ich Ihnen versprochen. Ich denke sie wird keine bessere Familie finden als Sie und Sanna. Sie lieben sie wie ihr eigenes Kind. Das spüre ich. Und sie wird dann wohl auch bald eine große Schwester sein wenn ich das richtig gesehen habe. Wie weit ist Sanna denn?" „Ende 6ter Anfang 7ter Monat." „Das ist schön. Wie gesagt ich werde mich darum kümmern." „Ich danke Ihnen."


Forever Yours - Samu HaberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt