Kapitel 100

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Samu war langsam am verzweifeln. Die Polizei hatte immer noch nicht den geringsten Hinweis, wo Sanna sich befinden könnte. Die Fahndung hatte auch noch nichts ergeben. „Das kann doch nicht sein. Sie müssen doch irgendwas herausgefunden haben. Sie sind immerhin schon über 2 Wochen an dem Fall dran.", brüllte Samu den Polizisten durch das Telefon an. „Bitte beruhigen sie sich doch Herr Haber. Wir tun was wir können." „Ja scheinbar nicht, sonst hätten sie schon was." „Herr Berge hat seine Spuren sehr gut verwischt. Mehr als das er von Deutschland aus nach Helsinki geflogen ist wissen wir nicht. Es scheint so als wäre er hier wie vom Erdboden verschluckt." „Kümmern sie sich drum." Er legte auf.

„Immer noch nichts?", fragte Lilly. Samu fuhr sich durch die Haare. „Nein immer noch nichts. Das kann doch echt nicht wahr sein. Ich glaub ich mach mich selber auf die Suche nach ihr." „Und wo willst du anfangen?" Er zuckte mit den Schultern. „Siehst du? Das bringt doch dann auch nichts." „Ich kann aber nicht mehr nur so hier rum sitzen und Däumchen drehen Lilly. Ich muss etwas tun." „Warte doch noch ein paar Tage, vielleicht tut sich ja etwas und dann kannst du immer noch loslegen. Dann halte ich dich auch nicht mehr zurück." „3 Tage. Länger warte ich nicht. Selbst diese 3 Tage sind schon zu lang."

(Sanna)


Bald war es wieder soweit. Sie würde duschen dürfen. Nach 3 Tagen in diesem Loch hatte sie es auch wieder dringend nötig. Als sie Marco's Schritte hörte, fing ihr Puls an zu rasen. Sie steckte den Zettel ein. „Hoffentlich entdeckt er ihn nicht.", dachte sie. Die Tür ging auf. „Hallo meine Schöne. Badetag!" Er kam zu ihr und löste die Fesseln. „Kannst du die nicht weglassen? Sie tun mir weh.", säuselte sie und rieb sich die Handgelenke. „Und dann? Versuchst du abzuhauen oder was? Ne ne. Die bleiben." „Dann mach mir doch eine ans Bein. Dann kann ich nicht weglaufen." Er sah sie an. „Mal sehen. Jetzt komm." Er schlug ihr auf den Hinter, packte sie dann am Arm und führte sie hoch ins Badezimmer.


„Was krieg ich denn heute zu essen?", fragte Sanna während sie das Wasser in der Dusche heiß laufen lässt. „Keine Ahnung. Mal schauen was ich so finde." „Ich hätte Lust auf Pizza." „Jetzt fang mal nicht an zu spinnen." „Du willst doch das ich mich hier wohlfühle. Insofern das überhaupt möglich ist." Sie wusste das er darauf eingehen musste. Er liebte sie immer noch. Das hatte sie in den letzten Tagen und Wochen gemerkt. „Ich kann ja mal gucken was so im Kühlschrank ist." „Tu das. Ich dusche in der Zeit." Sie hörte wie ein Schlüssel von außen im Schloss gedreht wurde. Ihr war klar das er kein Risiko eingehen würde. Aber er hatte wohl die Fenster vergessen. Sie würde nicht fliehen können, dazu war es zu hoch, sie war im zweiten Stock, aber sie konnte den Zettel hinaus werfen.

Sie lauschte an der Tür. Er ging sie Treppe hinunter. Das war ihre Chance. Sie öffnete das Fenster. Frische Luft schlug ihr entgegen und sie atmete erstmal tief ein. Wer weiß wann sie das nächste mal Gelegenheit dazu hatte. Sanna sah sich um. Es war eine ruhige Gegend. Fast so wie bei ihr und Samu. Das Badezimmer lag auf der Seite des Hauses, welche zur Straße zeigte. Jemand musste den Zettel also finden. Sie hatte auf die Außenseite nochmal Hilfe geschrieben, damit man es auch nicht für Müll hielt. Sie küsste den Zettel und warf ihn mit aller Kraft die sie aufbringen konnte Richtung Straße. Er landete etwas abseits vom Gartentor. Sanna legte die Hände aneinander, sah hinauf in den Himmel und betete das ihn so schnell wie möglich jemand finden würde.


Sanna ging schnell unter die Dusche. „Bist du immer noch nicht fertig?", hörte sie Marco von draußen rufen. „Ich bin eine Frau, da dauert das nun mal etwas länger. Hast du was gutes gefunden?" „Du kriegst heute ausnahmsweise mal Spaghetti Bolognese." „Uh sehr nett." „Aber essen wirst du trotzdem im Keller." Sanna verdrehte die Augen. Nachdem sie fertig war brachte er sie wieder in den Keller. „Ich bring dir nachher dein Essen.", sagte er während ihr er ihr eine Fußfessel anlegte. „Danke das du die anderen weg lässt." Er sah sie nur an, sagte aber nichts und verließ den Raum.


Forever Yours - Samu HaberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt