Kapitel 142

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Am nächsten Tag machten sich Sanna und ihre Mutter auf den Weg zum Bestatter. Die Beerdigung sollte nächste Woche stattfinden. Sie suchten einen schönen Sarg aus und besprachen alles weitere mit dem Bestatter. Danach gingen sie in die Kirche und redeten mit dem Pfarrer. Als die beiden heim kamen wartete Samu schon auf sie. Die Kinder spielten im Wohnzimmer während sie in der Küche saßen und Kaffee tranken.


„Ich hab mir was überlegt.", sagte er plötzlich. „Was denn Schatz?" „Aber nur wenn ihr wollt." „Jetzt sag schon.", sagte Sanna ungeduldig. „Ich würde gerne etwas singen auf der Beerdigung." „Und was?" „Moment." Samu stand auf und verließ die Küche. Kurz darauf kam er mit seiner Gitarre wieder. Er setzte sich wieder und fing an zu spielen. Sanna erkannte das Lied sofort. Nothing is over . Ihr stiegen wieder Tränen in die Augen. Er hatte den Text etwas umgedichtet. Als er fertig war sah er, dass Sanna und ihre Mutter Tränen in den Augen hatten. „Alles ok?", fragte er besorgt. Die beiden nickten. „Das klingt wunderschön Samu. Es würde mich sehr freuen, wenn du das bei der Beerdigung singen würdest." Er lächelte sie an. „Freut mich, dass es euch gefällt."


In den nächsten Tagen hatten sie alle viel zu tun. Es musste alles für die Beerdigung und den anschließenden Kaffee geplant und vorbereitet werden. Dann war der Tag gekommen. Sanna hatte kaum geschlafen. Dementsprechend gereizt war sie an diesem Morgen auch. „Mama?" Sophie und Saphira redeten beide durcheinander. „Was ist???", brüllte sie. Sofort waren die beiden ruhig. Samu nahm sie zur Seite. „Mädels die Mama hat nicht gut geschlafen und hat ein bisschen Stress wegen der Beerdigung von Opa. Lasst sie einfach ein bisschen in Ruhe ok?" „Ja ok."


Gegen Mittag machten sie sich auf den Weg zum Friedhof. Vorher brachten sie die Kinder aber noch bei Lilly vorbei, denn sie wollten nicht das sie alles mitbekamen. Vor der kleinen Kapelle auf dem Friedhof standen schon viele Leute. Die drei huschten schnell ab ihnen vorbei , denn sie hatten keine Lust auf Beileidsbekundungen. Als der Pfarrer über das Leben ihres Vaters sprach, konnte Sanna nicht mehr an sich halten. Samu nahm sie in den Arm. „Und nun möchte Herr Samu Haber, der Schwiegersohn des Verstorbenen, noch etwas vortragen. Herr Haber?" Samu nickte, nahm seine Gitarre und stand auf. Sanna's Mutter rückte zu ihr.


Als Samu anfing zu singen, war es mucksmäuschenstill in der Kapelle. Er legte sein ganzes Herzblut hinein. Als er fertig war, verbeugte er sich kurz und setzte sich dann wieder zu Sanna und seiner Schwiegermutter. Als der Sarg ins Grab hinunter gelassen wurde musste Sanna sich echt zusammen reißen, was ihr aber nicht gelang. Der Tränenfluss wollte einfach nicht versiegen. Als die den Friedhof verließen, klickten plötzlich überall Kameras und sie standen im Blitzlichtgewitter. „Was zum Teufel ist denn hier los? Wie respektlos seid ihr Blutsauger eigentlich? Ist euch denn nichts mehr heilig?", schrie Samu die Fotografen an. So schnell es ging bugsierte er Sanna und ihre Mutter zum Auto, stieg dann selbst ein und fuhr los.


Forever Yours - Samu HaberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt