Kapitel 3

1.7K 45 13
                                    

„Hey unsere Lou ist endlich da" höre ich mein Chef rufen.

Chef Carl: schön das du da bist, Sonnenschein.

Lou: hallo Chef, du hast mich also schon vermisst?

Carl: du bist meine Lieblings Angestellte, natürlich habe ich dich vermisst!

Lou: weil ich immer die pünktlichste bin von allen.

Carl: deutsche Pünktlichkeit eben!

Lou; wie war es die letzten Tage?

Carl: viel zu tun, wie immer in der Hauptsaison.

Lou: sehr gut, dann wird es nicht langweilig.

Carl: wann war es dir hier jemals langweilig?

Lou lacht: stimmt, noch nie.

Carl ist Mitte vierzig, geschieden von seiner ersten Frau, er hat eine Tochter 9 Jahre. Die Tochter lebt in Deutschland, eine kleine zickige Prinzessin, er sieht sie zweimal im Jahr. Hier hat er eine thailändische Freundin, eine total süße, ich liebe es wenn sie sich mit mir in ihrem gebrochenen Deutsch unterhält, wenn es dann zu anstrengend wird, reden wir auf englisch weiter. Die thailändische Sprache kann ich leider nicht, nur ein paar Wörter, ich könnte mir was bestellen, ich könnte um Hilfe bitten, aber zu mehr reicht es nicht. Das ist hier aber kein Problem, mit englisch und Zeichensprache kommt man überall weiter. Ich bin immer gerne hier, man trifft oft immer wieder die gleichen Leute, wir haben einige Stammgäste die regelmäßig kommen. Man kennt sich und weiß wer was für Probleme hat, unsere Bar ist auch bei Touristen sehr beliebt, Touristen die ein bis zweimal kommen sind mir die liebsten, die labern oft einen voll, aber dann ist der Urlaub vorbei und man sieht sie nie wieder. Ich stell meine Tasche in den Nebenraum und stell mich hinter meine Theke. Da warten schon einige durstige Gäste, ich zapfe Ihnen Bier und Mixe Cocktails. Ich beherrsche das zapfen jetzt sehr gut, meine ersten Versuche waren grauenhaft, totale Verschwendung. Carl hat es mir ein paar mal gezeigt und mit etwas Geduld hat es irgendwann funktioniert. Carl sagt „Bier zapfen ist genauso wie eine Frau lieben, mit viel Gefühl und ruhiger Hand läuft es wie von selbst" das sagt einer der geschieden ist. Hat wohl bei seiner ersten Frau nicht funktioniert!

Ich bin gerade am zubereiten von Caipirinha für zwei englische Gäste, da kommt eine Gruppe von männlichen Gästen rein. Sie sind gut gelaunt und haben sichtlich viel Spaß. Sie setzten sich rein, draußen ist alles schon voll. Sie nehmen am großen Tisch Platz, nicht weit weg von der Bar. Sehr praktisch wenn sie öfter Nachschub haben wollen. sie reden laut miteinander, so erkenne ich ein paar Brocken ihrer Sprache, es scheint als wären es Schweizer.

Ich gebe meinem englischen Gästen ihre Getränken, die Männer studieren die Karte. Mein Chef ist gerade beschäftigt und hat keine Zeit, also ruft er mir zu „Lou übernimmst du bitte" ich nicke ihm zu und mit einem kleinen Block und Stift gehe ich zu den Schweizer Gästen.

Lou: hallo ich bin Lou, herzlich willkommen bei uns, wisst ihr schon was ihr gerne hättet? Was darf ich euch bringen.

1 Gast: hallo Lou, du kannst also deutsch.

Lou lächelnd: ja, es scheint als könnte ich deutsch!

2 Gast: also du bist Lou! Lou wie Was?

Lou: Lou wie Lou!

2 Gast: sie möchte es uns nicht verraten!

Lou: darf ich euch jetzt was bringen?

1 Gast: also ich bin Daniel und ich hätte gerne ein Bier.

2 Gast: ich Nicolas, hätte gerne ein Cocktail, was du mir empfiehlst.

Lou: oh Nicolas. Ich weiß schon was ich dir bringe!

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt