Kapitel 16

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Es ist schon Ende August, die Tage rasen an uns vorbei, sie fühlen sich an wie Stunden, Stunden die vergehen und unseren Abschied näher bringen. Ich hasse es, dieses Gefühl abzuwarten das es bald soweit ist. Die letzten zwei Wochen waren Jeff und ich unterwegs in Thailand, wir haben unser Land wo wir fast ein Jahr schon leben neu erkundet, wir haben uns noch besser kennengelernt, wir sind uns noch näher gekommen, unsere Liebe hat sich noch mehr intensiviert. Er hat mir Geschichten von früher erzählt und ich meine Geschichten. Wir Saßen Nächte lang und haben uns unterhalten, gelacht, geliebt und geweint. Diese intensive Zeit habe ich einfach versucht in mich aufzusaugen. Es bleiben uns nur noch gute vier Wochen und ich habe jetzt schon Angst was danach ist, wie wird der Abschied sein. Ich werde ihn vermissen, seine Berührungen, seine Haut, seine Stimme, diesen unerkennbaren Geruch, seinen Geschmack, die zuckenden Muskeln wenn ich ihn berühre. Wie wird es sein ihn nicht sehen zu dürfen wenn es mir gerade danach ist, wenn ich ihn brauche und ich in seine so wunderschönen Augen schauen möchte. Ich habe Angst davor in ein Loch zu fallen, nicht mehr da hinaus zu finden. Ich habe schon einmal jemanden den ich geliebt habe verloren, unfreiwillig! Diesmal ist es meine Entscheidung, aber genauso schmerzhaft. Wir sind wieder zurück in unseren vier Wänden, unsere Freunde sind froh das wir unsere restliche Zeit hier verbringen.

Mit Eva habe ich fast täglich Kontakt, wir schreiben sehr oft miteinander, manchmal telefonieren wir auch, leider vergisst sie sehr oft die Zeitumstellung und ruft mich mitten in der Nacht an um mir unbedingt was zu erzählen. Jeff hat viel Kontakt mit Nicolas und Sandro, sie schreiben sich. Pinya und Daniel haben  regen Kontakt miteinander, was ich echt süß finde, sie ist etwas in ihn verliebt, es ist ihre erste Erfahrung mit solchen Gefühlen, um so mehr ist sie traurig das ich bald gehe und sie es mit niemandem teilen kann. Sie weiß das es nichts mit ihm werden kann, aber sie genießt einfach die Aufmerksamkeit von ihm! Jeff und ich haben uns zwei Spiele im  Fernseher von Roman angesehen, er war verwundert und beeindruckt wie gut er ist. Soviel ich mitbekommen habe, schreibt Jeff auch mit Roman, nicht oft, aber ab und zu. Ich fragte ihn mal, was sie sich so schreiben, er meinte nur „ich möchte das es dir gut geht in Dortmund und sie werden dir dabei helfen". Die Tatsache das er sich Gedanken macht wie es nach unserem Abschied sein wird macht mich noch trauriger, weil ich nicht möchte das er sich sorgen um mich macht. Aber das ist es was es ausmacht wenn man sich liebt, da ist jemand der nur das Beste für einen möchte, ohne an sich selber zu denken.

Seit zwei Tagen ist Jeff ruhiger als sonst, sehr nachdenklich, er wirkt oft abwesend und sucht noch  öfter meine Nähe als es schon ist. Ich weiß nicht was ihn genau die letzten Tage so beschäftig, auf meine Fragen was los sei, weicht er immer wieder aus, „es ist alles okay" ist die einzige Antwort die ich erhalte.

Ich streichle seine Haare, ich bin früher als er wach und kann meine Finger nicht von ihm lassen, auf die Gefahr hin ihn zu wecken streichle ich ihn weiter, ich nehme jede einzelne Welle in meine Hand und Drehe sie um mein Finger. Mit einem Lächeln wird  er wach, ein liebevolles Murren ist zu hören, er zieht meine Hüfte näher an sich und vergräbt sein Kopf an meinem Bauch, ich spüre wie er tief einatmet und seufzt. Meine Hand gleitet dabei von seinem Nacken runter und dann an seinem Rücken. Meine Nägel streifen seine Rückenmuskulatur ohne Abdrücke zu hinterlassen. Jetzt drückt er mich noch näher an sich, zieht mich zu sich runter und küsst mich Leidenschaftlich. Wir lieben uns, wir saugen uns gegenseitig ein, warum kann das Leben nicht so einfach sein, wie die Leidenschaft die uns verbindet. Ich liege nun auf seiner Brust, unsere nackte Haut kühlt langsam ab, der Schweiß vom Liebesspiel trocknet. Ich Umkreise mit einem Finger seinen Oberkörper, er knetet sanft mein Haar. Seine Stimme hört sich plötzlich so stockend an, so anders wie sonst, als wäre er heiser.

Jeff: heute Abend gehen wir essen, ich führe dich aus. Wir ziehen uns was schönes an und machen uns einen schönen Abend.

Ich hebe mein Kopf und schaue ihm in die Augen, warum habe ich so ein merkwürdiges Gefühl dabei wenn er das sagt. Es nicht das erste mal das wir ausgehen, aber ich fühle mich heute nicht gut dabei.

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt