Kapitel 60

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Roman

Seit einer Stunde ist Daniel schon wach, ich höre ihn wie er hin und her läuft und das die Badetür aufgeht. Eigentlich ist es noch viel zu früh um aufzustehen, ich checke meine Nachrichten auf dem Handy und dann stehe ich irgendwann auf. Als ich aus der Tür raus komme, steht Daniel vor mir und sieht aus wie geleckt. Haare gegelt, seine Anziehsachen sollen irgendwie lässig aussehen, was ihm aber nicht richtig gelungen ist.

Roman: guten Morgen Zappelphilipp, warum bist du schon so früh wach, glaubst du Pinya ist schon fit?

Daniel: Guten Morgen Roman, ich habe schon mit Ihr geschrieben, Lou ist schon weg und ich Laufe jetzt rüber zu Pinya.

Roman: du kannst ein Auto nehmen, dann bist du schneller da, vielleicht wollt ihr auch was unternehmen.

Daniel: du bist echt ein wahrer Freund, Danke.

Roman: los hau ab, damit ich meine Ruhe habe.

Das hätte ich garnicht sagen müssen, er ist schneller weg als ich mich umdrehen kann. Ich gehe jetzt erst einmal in Ruhe ins Bad und dann frühstücken. Endlich ist es etwas ruhiger in der Wohnung und ich kann mein Kaffee trinken. Mein Handy blinkt auf und ich sehe eine Nachricht von Jeff, er schreibt mir ab und zu um sich nach Lou zu erkundigen.

Jeff: Hallo Roman, wie geht es dir? Ich weiß, ich nerve dich bestimmt langsam, aber wie geht es Lou?

Roman; Hey Jeff, bei uns ist alles okay, gestern ist Pinya gekommen und ich hoffe sie kann Lou etwas ablenken, das hat sie unbedingt nötig, sie hat das mit ihrem Vater erfahren und Lou ist am Boden zerstört. Sie spricht nicht mehr sehr oft von dir, aber aufgegeben hat sie noch lange nicht. Sie denkt du kommst irgendwann zur Vernunft.

Jeff: Es wurde auch langsam Zeit das er ihr das gesagt hat! Er hat es ihr viel zu lange verheimlicht. Lou liest meine Kolumne, ich hatte letztens ein Kommentar und das konnte nur sie sein. Ich vermisse sie und mir fällt es wirklich nicht einfach, ihr nicht zu schreiben. Das Pinya gekommen ist freut mich für sie, das wird ihr gut tun. Vielen Dank das ich Dir schreiben kann. Gruß Jeff

Das mach ich gerne, mach dir keine Gedanken
du kannst dich immer melden. 🙋🏻‍♂️

Jetzt muss ich aber ganz dringen zum Training, ich habe zu lange getrödelt und komme fast schon zu spät. Nach einer intensiven, kalten Trainingseinheit bin ich froh als ich endlich unter der Dusche stehen kann und danach nach Hause. Zuhause mache ich die Tür auf und aus dem Flur höre ich ein Gekicher, die zwei Verliebten können die Finger nicht voneinander lassen. Ich freu mich ja für Daniel, aber ich möchte den zweien bestimmt nicht dauernd beim knutschen zusehen, eigentlich sind das sehr böse Gedanken von mir, sie haben sich kaum 24 Stunden und es nervt mich jetzt schon.

Daniel erzählt mir seine Pläne für heute Abend, das sie gerne für uns kochen möchten wenn ich meine Küche zur Verfügung stellen würde, bei Essen kann ich natürlich nicht nein sagen. Pinya und Daniel verschwinden im Schlafzimmer und etwas später fahren sie einkaufen, gerade als ich mich auf meiner Couch bereit mache um die Ruhe zu genießen, klingelt mein Handy. Lou ist in diesem Moment die einzige, von der ich mich stören lassen würde, sie fragt nach Pinya und ich erkläre ihr das sie zu uns kommen muss, weil die zwei für uns kochen. Genau wie ausgemacht, kommt sie nach dem sie geduscht hat zu uns, ihre Haare sind noch nicht ganz trocken, ich mag das ja bei Frauen, so ein Zwischending von nass und trocken
finde ich sehr aufregend. Dann noch dran zu denken, wenn ich ihr mit meinen Fingern durch ihre feuchten Haare gleiten und leicht dran ziehen könnte, lässt meine Gedanken in ganz andere Dimensionen schweifen. Ich hatte schon seit einer Weile kein Sex mehr, mit Eva lief schon lange nichts mehr, dann dieses geknutsche von Daniel und Pinya, das lässt mich heute echt nicht kalt, kurz gesagt bin ich spitz. Schon wieder solche bösen Gedanken, ich muss auf andere Gedanken kommen und konzentriere mich auf das Fußballspiel was im Fernsehen läuft.

Während wir essen, bemerke ich wie Lou immer wieder die zwei beobachtet, als würde sie ihre Gestik studieren, um sicher zu gehen das es Pinya gut geht. Nach dem Essen räumen Lou und ich die Küche auf, sie haben ein Chaos hinterlassen, aber ich hatte vorgeschlagen das ich meine Küche selber in Ordnung bringe, damit ich meine Sachen wieder finde. Wir setzten uns auf die Couch nachdem die Küche wieder glänzt, Daniel fragt ganz vorsichtig und sehr unsicher, aus Angst über Lou ihrer Reaktion, ob sie bei ihr schlafen dürfen und Lou ausnahmsweise bei mir bleibt.

Die zwei verschwinden sehr schnell, sie können es wohl kaum abwarten alleine die Nacht zu verbringen. Lou und ich schauen uns ein Film an und sie  schläft sehr schnell ein, ich beobachte sie eine Weile beim schlafen, ich Decke sie zu und hol ihr ein Shirt und Shorts von mir, damit sie sich eventuell umziehen kann, wenn sie wach wird. Am liebsten würde ich sie in mein Bett legen und ich auf die Couch, aber ich habe Angst sie dabei zu wecken, also lass ich sie einfach liegen. Ich zieh mich um und gehe auch schlafen. Ich schlafe sehr unruhig, immer wieder werde ich wach, irgendwann höre ich meine Tür, ich weiß nicht ob ich mir das eingebildet habe oder noch träume, ich öffne meine Augen und sehe ein Schatten an der Tür, ich kann es kaum fassen, steht sie da und beobachtet mich oder hat sie anderes im Sinn? Ich warte kurz ab, im Zimmer ist es still und ich habe Angst das sie mein wild nervös, schlagendes Herzschlag hört! Ich entschließe mein Kopf zu heben, jetzt sehe ich es ganz deutlich, sie steht da und sieht zu mir rüber. Lou möchte gerne bei mir schlafen, ich freu mich total, sie wird die Nacht in meinem Bett verbringen, ich heb mein Kopf und klopfe auf die Matratze, ich habe Angst was zu sagen, weil sie sonst merken würde das ich aufgeregt bin. Sie schleicht zu mir ins Bett und legt sich mit Abstand zu mir, sie liegt auf der Seite, ich auf meinem Rücken, ich starre auf die Decke, kann ich überhaupt noch schlafen wenn sie so neben mir liegt? Ihr Körper strahlt schon ihre ganze Hitze unter der Decke aus, ich rieche ihr Shampoo, höre wie sie ganz langsam atmet. Ich bin wirklich sehr, sehr verwirrt und nervös, wie gerne würde ich mich an sie drücken und ihr nah sein. Ich kann nicht anders, das ist eigentlich die Gelegenheit ohne Hintergedanken ihr nah zu sein, was soll schon passieren? Wenn ich mein Arm um sie lege, könnte sie nein sagen oder aber auch es einfach zulassen, ich mach ja nichts, nur etwas nah sein! Ich Dreh mich auf die Seite und warte kurz, dann schieb ich mein Körper zu ihr, ganz langsam, Vorsichtig leg ich mein Arm um sie, mein Körper nicht zu nah an ihren, damit es ihr nicht unangenehm ist, meine Beine berühren ein kleinen Hauch von ihren Beinen, ihre Beine sind nackt, sie hat meine Shorts an, also hat sie sich umgezogen. Zu meiner Verwunderung zieht sie mein Arm noch näher an sich und mein Körper drück sich näher an sie. Ich bin ihr so nah, dass ich es mir nicht hätte erträumen lassen können! Sie schläft wieder sehr schnell ein, ihre Haare kitzeln mich an meiner Nase, ich fühl mich sehr gut, so könnte es immer sein, dadran könnte ich mich gewöhnen. Ich bin gerade Daniel so dankbar, das er unbedingt mit Pinya alleine sein wollte. Er hat mir die Möglichkeit gegeben, die Nacht mit Lou so zu verbringen, auch wenn ich mir ganz andere Dinge hätte vorstellen können.

Am nächsten morgen werde ich wach als sich Lou von mir löst, wir haben die ganze Nacht so geschlafen, wie wir eingeschlafen sind. Ich lächle sie an

Lou: guten Morgen

Roman: guten Morgen, ich hoffe du hast gut geschlafen.

Lou: ich habe sehr gut geschlafen, Danke das ich mich zu dir legen durfte.

Roman: immer wieder gerne, du darfst zu jeder Zeit bei mir im Bett schlafen.

Lou: aha, darf ich das?

Roman: ich habe es gerne wenn ich mich an einem Körper aufwärmen darf.

Lou: dann wird sich Daniel heute Nacht freuen, ich sag ihm er soll sich zu dir ins Bett legen.

Roman: ähhh, keine Lust auf behaarte Beine, ich verzichte lieber drauf. Soll ich uns Kaffee und Frühstück machen.

Lou: Kaffee ist eine gute Idee, Frühstücken werde ich bei meinen Eltern. Ich möchte nach meinem Vater schauen.

Roman: du zerreißt dich Lou.

Lou: solange er krank ist, wird es nicht anders sein.

Ich mach uns einen Kaffee und sie geht zu ihren Eltern. Ich frühstücke und muss an die letzte Nacht denken, wie schön wäre es jeden Morgen in ihr verschlafenes Gesicht  zu sehen....

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt