Kapitel 98

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Ich schließe die Tür von der Toilettenkabine hinter mir und lehne mich an die Wand, sowas wie eben mit ihm habe ich noch nie erlebt. Dieses Gefühl was von verbotenem und gleich erwischt zu werden und das Roman mich regelrecht verschlingen wollte, hat mein Puls in die Höhe getrieben. In meinem Kopf ist ein Riesen Druck und ich weiß nicht wie ich mit der Situation umgehen soll, ich schaue auf mein Kleid hinunter, eigentlich dachte ich, ich habe es schon zurecht gezupft, aber so sieht es nicht aus. Ich schließe meine Augen und sofort sehe ich die Bilder von eben vor mir, wie er mich küsst, wie er mich immer wieder nach hinten drückt, seine funkelnden Augen, wie kleine blitzartige Bilder in verschiedenen Positionen, ich schrecke auf und Reiße meine Augen auf. Ein mulmiges Gefühl steigt in mir auf, mir ist nach weinen, ich versuche es zu unterdrücken, auch weil es eigentlich kein Grund dafür gibt, leider verliere ich den Kampf mit mir und die Tränen kullern einfach so hinunter. Ich lass es laufen, ich kann es eh nicht stoppen und warum muss ich mich noch mehr hineinsteigern. Nach dem ich mich beruhigt habe, Streife ich mein Kleid gerade, gehe aus der Kabine, draußen vor dem Waschbecken schaue ich in ein großen Spiegel, meine Schminke ist verschmiert, meine Augen sind rot und ich sehe furchtbar aus. Eine Frau die gerade neben mir steht, schaut mich bemitleidend an, kramt in ihrer Tasche und reicht mir ein Feuchttuch. Ich nehme es dankend an, versuche etwas zu retten, wische das verschmierte weg und trage neuen Lippenstift auf, was ich schon vor kurzem  gemacht hatte, aber dieser wird bestimmt an Roman seinen Lippen und Hals verschmiert sein. Ich gehe mit meinen Fingern durch die Haare um es etwas von dem verkrausten zu glätten. Ein letzter Blick in den Spiegel, zufrieden bin ich noch lange nicht, aber ich hole einmal tief Luft und gehe raus.

Ich laufe zu unserem Tisch, total erleichtert kommt Pinya zu mir, nimmt meine Hand „wo warst du den? Ich habe mir schon Sorgen gemacht" fragt sie mich mit runzliger Stirn. „Ich habe ein paar Freunde getroffen" Lüge ich sie an, jetzt gerade ist nicht der richtige Zeitpunkt um ihr zu sagen wo ich wirklich war. Als ich mich unserem Tisch nähere bin ich angespannt,
von weitem sehe ich Roman dort stehen, er schaut zu mir, ohne zu blinzeln ohne ein zucken seiner Augen schaut er mich hitzig an. Unsere Augen suchen sich, befestigen sich ineinander. Mit eindringenden Augenkontakt laufe ich zu Ihnen, wo sich eine kleine Gruppe von bekannten Gesichtern versammelt hat, Marius ist aber nicht dabei. Roman steht da mit einem Drink in der Hand, ich stell mich zu Ihnen und bemerke das Roman sein Hemd schief an ihm hängt, ich stell mich vor ihn, richte sein Hemd und muss dabei grinsen. Er reicht mir sein Drink und muss dann auch Lächeln, ich nehme ein Riesen Schluck, drehe mich wieder von ihm weg, mein Rücken zu ihm Gewand. Ich spüre seine Blicke förmlich auf mir, dann seine Hand auf meiner Hüfte, er zieht mich an sich und drückt mir ein Kuss auf den Hinterkopf.

Im Taxi sitzen Daniel, Pinya und ich eng einander gequetscht auf der Rückbank, ich lehne mein Kopf auf die Autoscheibe und schaue raus ins dunkle, die zwei neben mir knutschen herum. Dann Drehe ich mein Kopf zu Daniel, weil er mich anstupst

Daniel: muss ich wirklich auf sie verzichten?

Lou: ja musst du! Seit ihr zusammen seit habe ich überhaupt nichts mehr von ihr und heute bleibt sie alleine bei mir!

Daniel: du bist eine Spielverderberin. Ich würde gerne bei ihr schlafen.

Roman:die eine Nacht wirst du noch überstehen! Wir wissen doch deine wirklichen Absichten!

Daniel: wenigstens einer von uns sollte heute Sex haben.

Roman und ich schauen uns kurz an und dann schaut er wieder nach vorne, ich richte meine Blicke wieder aus dem Fenster. Oh man, wenn er nur wüsste das einer von ihnen schon heute Sex hatte, hätte er das sicher nicht gesagt.

Ich zieh mich um, hol mir eine Flasche Wasser und setzt mich auf meine Couch, Pinya kommt nach dem sie sich umgezogen hat zu mir. Im Schneidersitz neben mir, nimmt sie meine Hand und mustert mich.

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt