Kapitel 93

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Ich bin schon etwas nervös Roman seine Kollegen und ihre Frauen kennenzulernen, ich weiß überhaupt nicht ob ich hierher gehöre und ob sie dieses, Spielerfrauen Ding heraus lassen. Man stellt sie sich doch eher eingebildet und zickig vor. Es ehrt mich das Roman überhaupt gefragt hat, es ist wirklich süß von ihm
das er nicht alleine hin möchte und mich dabei haben mag. Dementsprechend muss ich gut aussehen, etwas Eindruck hinterlassen ist immer gut.

Als Roman endlich da ist und mich abholt, bemerke ich wie er an der Tür von oben nach unten mich bemustert, ich glaube es gefällt ihm
was er sieht, ich bilde mir ein, ein leuchten in seinen Augen gesehen zu haben. Ich hacke mich bei ihm ein und wir gehen zum Auto, im Auto versuche ich meine Nervosität loszuwerden und presse mich gegen den Sitz um mein Körper und meine Gefühle besser zu spüren. Durch die kurze Unterhaltung und die beruhigende stimme von Roman, fühl ich mich sofort wohler.

Auf der Party ist schon einiges los, ich werde von Bekannten und nicht Bekannten Gesichtern begrüßt und vorgestellt. Ich denke ich werde mich wohl fühlen, sehr schnell werde ich vom Roman getrennt, da er der einzige ist den ich hier richtig kenne, suche ich immer wieder seine Nähe bzw. Seine Blicke und überprüfe ob er griffbereit ist. Ich glaube er merkt meine Unsicherheit und schaut auch oft zu mir herüber. In einem kleinen Moment, bei keine Ahnung wievielten Mal Blickkontakt zu ihm, habe ich plötzlich Bilder vor Augen, Bilder von gestern Nacht, wie ich ihn küsse, wie meine Finger sein Rücken runtergleiten und wie seine Blicke während des Aktes in mich hineindringen. Ein Schauer überkommt meinen Körper, eine leichte Gänsehaut bereitet sich aus, ich weiß nicht ob es an der unerträglich Hitze in diesem Raum liegt, das ich plötzlich solch ein Moment vor Augen habe oder an seiner Attraktivität das er  heute ausstrahlt, in seinem engen schwarzem Hemd. Egal was es auch ist, ich muss diese Bilder in meinem Kopf loswerden, die wie Blitze immer wieder vor mir aufschlagen.

Die Frauen sind zu meiner Verwunderung und angenehmen Überraschung sehr nett, es macht Spaß sich miteinander auszutauschen, es geht nicht nur um Mode, Schminke und Schönheit, es sind soviel andere wichtige Sachen über die wir uns unterhalten. Bei zwei drei Frauen wundert es mich doch sehr, das sie immer wieder zum Thema Roman kommen, wie nett er doch ist und so hilfsbereit, dass viel mehr in ihm steckt, als das was nach außen wirkt. Sie wollen mir erzählen wie Roman ist, aber ich glaube behaupten zu dürfen, obwohl ich ihn noch nicht sehr lange kenne, am besten weiß wer Roman in Wirklichkeit ist!

Roman ist wirklich, da haben sie recht, hilfsbereit, Roman ist aber auch gütig, verständnisvoll, liebenswert, er kann zuhören, er ist geheimnisvoll, oft denke ich was geht in deinem Kopf vor Roman, er wirkt verträumt und abwesend, aber immer flüchtet er in ausreden und öffnet sich mir nicht. Roman sieht gut aus, er ist witzig, ordentlich und heiss! Ja Roman ist auch sehr leidenschaftlich, das durfte ich schon zweimal am eigenen Körper spüren, da sind sie wieder, die Bilder vor Augen wie er mich mit seinem Rhythmus abheben lässt.

Der Abend ist sehr lang, die Gespräche interessant, langsam wird es mir dann doch zu anstrengend und ich brauch jemanden an den ich mich anlehnen kann, wer ist da besser als mein bester Freund geeignet , der mit seinen Kollegen am anderen Ende des Raumes steht, den ich aber eventuell mal entführen kann, um mit ihm die Zeit zu genießen. Ich laufe zu ihm, leg ohne Umwegen meine Hand auf seine Hüfte, es ist ihm wohl auch zu warm, sein Körper strahlt eine unheimlich starke Wärme von seinem Hemd aus, sein Parfüm wirkt schwerer, vermischt mit seinem so unerkennbaren männlichen Duft. Bei dem Wort männlich muss ich dann doch Lächeln, was hatte er mal gesagt, er schläft männlich und nicht niedlich. Das wilde pochen meiner Halsschlagader wird stärker als seine Blicke mich erhaschen, ein leichter Film von Schweiß ist auf seiner Stirn, was ich für sehr angenehm empfinde, was ist bloß los mit mir, ist es noch ein Nachbeben von letzter Nacht oder habe ich noch nicht genug Leidenschaft gespürt die mein Verlangen stillen konnte. Nein ich weiß es, irgendwas stimmt mit meinem Wasser nicht, da muss noch was mit reingemischt worden sein, anders kann Ich meine Verwirrung nicht erklären. Was es auch nun wirklich ist, es muss bitte aufhören, ich kann ihn doch nicht wieder einfach bitten mich ins Bett zu bringen, er könnte es falsch verstehen oder sogar glauben
ich hege Interesse an ihm.

Seine Arme umklammern mich mit seinem starken Muskeln, er streift über meine Arme um mich warm zu halten, würde er jetzt wissen
wie heiss es mir eigentlich ist, würde er sicher nicht versuchen mich zu wärmen. Eins ist sicher, eine Frau heiss machen hat dieser Mann drauf! Ich zittere trotz Hitze in mir, aus lauter verzweifeltem Versuch mein Körper im Griff zu bekommen und nicht die Beherrschung zu verlieren, ihm ein, „lass uns zu mir nachhause fahren und da weiter machen, wo wir aufgehört haben" zu flüstern.

Nachdem wir alle wieder rein gehen, verschwinde ich kurz im Bad, als ich aus dem Bad komme, steht dieser Marius vor der Tür mit einem ekelhaften grinsen.

Marius: hey

Lou: Hi

Marius: hast du Spaß?

Lou: ja

Marius: ich find dich sehr nett.

Lou: Danke

Eine kurze stille herrsch zwischen uns und ich Versuch an ihm vorbeizukommen, mir ist die Situation sehr suspekt, da drückt er mir ein Zettel in die Hand und lächelt.

Marius: vielleicht meldest du dich einfach mal und wir könnten ein Kaffee zusammen trinken.

Sprachlos starre ich dieses Stück Papier zwischen meinen Fingern an, sage nichts zu ihm und weiß nicht was ich mit diesem Papier machen soll. Ohne mich dazu zu äußern, laufe ich den Gang entlang, um dann die Treppen hinunter zu gehen. Marius hat mich gerettet, das Verlangen nach etwas Zärtlichkeit und Zuneigung ist wie ein Wunder einfach weggeblasen. Den Zettel mit seiner Nummer möchte ich unbedingt sofort vernichten, aber wohin damit, einfach auf den Boden schmeißen geht nicht, also Stecke ich ihn erst einmal in die Hose um es später wegzuschmeißen. Ich laufe die Treppen hinunter, Roman steht sichtbar in der Nähe der Treppe, kein kribbeln und Zucken mehr ist in mir zu spüren, bei seinem doch so verführerischen Anblick.

Marius und seine Tat hat mich geheilt, weg ist der spuck in meinem Kopf. Eigentlich möchte ich nur noch nach Hause und ins Bett, vor allem möchte ich diesen Marius nicht mehr begegnen, mit seinen komisch auf die Seite gegelten und dem gefühlten zwei Meter Mann. Trotz bitten von Sarah und Jenny mit denen ich mich besonders gut verstanden habe, möchte ich dann doch gerne gehen und ich bin Roman dankbar das er sich nicht überreden lassen hat zu bleiben. Ich habe ihm zwar vorgeschlagen, mit einem Taxi zurück nachhause zu fahren, aber das wollte er nicht „ich bin doch auch froh
hier weg zukommen" flüstert er mir ins Ohr, was ich dann lächelnd verstand.

Im Auto löchert mich Roman aus, was wir so gesprochen haben und wie ich die Frauen fand, ob sie auch über ihn gesprochen haben und diese vielen neugierigen Fragen von ihm. Ich fand es schon sehr niedlich, sorry männlich, das er sich Gedanken gemacht hat
ob ich meine Meinung von ihm geändert habe, alleine durch diesen einen Abend. Ich beruhige ihn und sag ihm nichts, auch nicht das die Damen versucht haben, ihn mir schmackhaft zumachen, auch die Aktion von Marius erspare ich ihm heute, aber morgen vielleicht werde ich es ihm sagen. Nicht das Marius auf die dumme Idee kommt und was zu Roman sagt, heute belasse ich es einfach um diesem schönen Abend nicht zu ruinieren.

Vor der Haustür stellt Roman sein Motor aus, ich schaue ihm in seine müden Augen, sein Haar sitzt nicht mehr so perfekt wie noch vor ein paar Stunden, ich bedanke mich für den schönen Abend und verabschiede mich mit einem Kuss, auf seine roten Wangen.

Kaum die Tür aufgemacht, schnicke ich meine Schuhe in die Ecke und fange mich schon beim Gang zu meinem Schlafzimmer auszuziehen, ich bin müde, so unglaublich müde, ich lass mich in mein Bett fallen und schlafe sofort ein.

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt