Cat 🐱
Eins ist langsam klar, das diese zwei Kleinen Menschen für immer bei uns bleiben, es ist kein kurzer Besuch und keine vorübergehende Lösung! Ich mag sie eigentlich, mein Frauchen strahlt immer bei Ihnen, obwohl sie müde erschöpft und manchmal kraftlos wirkt. Unser Leben hat sich total verändert, es ist nicht mehr ruhig wie sonst, dauernd schreit eines, es kommt öfter Besuch und es gibt neue Regeln für mich. Ich darf nicht ins Kinderzimmer rein, ich darf nicht mehr im Bett schlafen, ich darf nicht mehr auf die Couch springen, in die Küche durfte ich sowieso nie, was nicht bedeutet das ich ihre Abwesenheit immer ausgenutzt habe. Der Mann des Hauses ignoriert mich gekonnt, ich darf nicht mehr zu ihm auf die Couch, weil seine volle konzentration bei den Babys liegt. Nachts wenn Lou stillt, darf ich mich zu ihr kuscheln und mein Kopf an sie pressen, es ist die schönste Zeit am ganzen Tag.
Wie so oft liege ich auf meinem Kratzbaum und beobachte das Geschehen um mich herum. Roman läuft mit einem Baby durch die Wohnung und Lou kommt aus dem Kinderzimmer mit dem anderen Baby. Roman scheint heute eher genervt und kann den Stress um sich herum nicht ertragen, sein Blick ist nicht sehr freudestrahlend.
Was schaust du mich von der Seite an der Herr, auf was für eine Reaktion wartet er? Ich springe von meinem Kratzbaum runter, schaue durch den Raum bis ich endlich das gesuchte entdecke. Da liegt es, mein Lieblingsspielzeug was Roman mir vor langer Zeit als Beschwichtigung geschenkt hatte, ich hole es und leg es vor Roman seine Füße. Vielleicht braucht er es jetzt für das schreiende Etwas in seinen Armen und es hört auf zu meckern und Roman ist besser drauf, so ein Spielzeug kann Wunder bewirken. Roman schaut mich verwundet an und dann lächelt er, beugt sich mit dem Kind zu mir hinüber, er redet, ob er mich meint oder das Baby kann ich nicht einordnen. Zumindest wirkt es und das Baby hört auf zu schreien, ich wusste doch das es helfen wird! Er glaubt doch aber jetzt nicht, das ich immer mein Spielzeug teile, ich muss schon mein Frauchen und den männlichen Part dazu teilen, nicht auch noch mein Spielzeug! Obwohl ich gestehen muss, es ist schon sehr süß wie das kleine Ding reagiert hat!
Eigentlich ist es garnicht übel das wir die zwei Babys bei uns haben, man gewöhnt sich dran und mein Frauchen geht nicht mehr morgens aus der Tür und kommt erst abends zurück. Ich weiß wann und wo ich meine Ruhe bekomme, wenn ich kein schreien um mich herum gebrauchen kann. Meine Kammer, die ich liebe aber auch hasse. Ich springe immer auf die Klinke bis die Tür aufgeht und ich rein kann, vor sehr langer Zeit habe ich ein Spielzeug dort verloren und ab und an gehe ich rein, in der Hoffnung das es wieder auftaucht! Ich verstehe aber nie, warum die Tür immer wieder zufällt und ich im Dunkel stehe das ich Angst habe, nie wieder rauskomme. Dann bin ich aber immer auf Hilfe angewiesen und am Ende werde ich ausgeschimpft, weil ich aus eigener Blödheit meiner Angst ausgewiesen bin. Mir geht's es aber im Großen und Ganzen gut, ich schlafe und esse viel, habe meine Lieblings Menschen um mich und es wird nie langweilig. Ich weiß jetzt das ich zwei neue Freunde habe, die ich irgendwie liebe und froh bin das sie bei uns sind!
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RomanUnsere zwei kleinen Wunder sind schon einige Wochen bei uns, mittlerweile wissen es alle und wir haben es vor kurzem öffentlich gemacht. Wir haben uns Zeit gelassen, obwohl es nicht so leicht war mein Glück nicht herauszuschreien, aber wir wollten erst einmal in Ruhe unsere Anfangszeit genießen. Die ersten Wochen waren wirklich sehr anstrengend, obwohl wir viel Unterstützung haben und einer immer eingesprungen ist um zu helfen, trotzdem hängt die ganze Arbeit an Lou. Ich bewundere sie immer mehr, wie sie das schafft und täglich mit neuem Ella ihren Tag meistert. Wenn ich mit der Mannschaft weg bin, kommt meine Mutter und bleibt bei Lou, damit sie nicht alleine ist. Lou sagt zwar immer das sie das nicht machen muss, aber ich könnte sonst nicht in Ruhe weg. Meine Mutter kann es immer kaum abwarten das sie kommen darf, ihre neue Rolle als Oma tut ihr gut und sie blüht förmlich auf.
Unser Leben ist sehr turbulent und manchmal sehr chaotisch geworden. Es ist schön Vater zu sein, es erfüllt einen mit stolz, aber manchmal ist man einfach nur erschöpft und müde und möchte einfach mal seine Ruhe. Ich fühle mich oft schuldig wenn ich so denke und fühle, gerade wenn ich mir heimlich meine Auszeit nehme. Ich fahre oft nach dem Training irgendwo hin, wo ich parke meine Augen schließe und die Ruhe genieße. Ich brauche das um Kraft zu tanken und abzuschalten. Natürlich bekomme ich die meinst Kraft bei meiner Familie, aber die Nächte in denen ich wenig Schlaf bekomme und das Training, die Spiele rauben mir die Kraft und ich bin manchmal machtlos, über meine Gedanken einfach Auszeit zunehmen. Ich heule rum und denke über Auszeit nehmen nach, aber meine Frau hat die eigentliche Arbeit und die ist mehr kraftraubend als mein Part. Ich bin schon oft nachhause gekommen, sie sah fertig und verweint aus. Dann ist es da, dieses miese Gefühl
was falsches gemacht zu haben. In den letzten Tagen fängt sie manchmal einfach an zu weinen, wir sitzen am Tisch, essen und unterhalten uns und sie fängt ohne ein bestimmten Grund an zu weinen. In diesem Moment bin ich total überfordert und weiß nicht genau was ich machen soll, ich drücke sie und frag was los ist, aber ihre Worte verwundern mich „keine Ahnung, es ist nichts! Diese verdammten Hormone!". Dann überlege ich was für Hormone, die Babys sind da, schwanger kann sie nicht sein, es lief noch nichts zwischen uns beiden, wir müssen wohl ein paar Wochen warten, hat die Hebamme gesagt. Ich dachte wenn die Babys auf die Welt kommen, ist das mit den Hormonen wieder geregelt, habe mich wohl geirrt. Vielleicht braucht sie einfach wieder Sex, damit ihre Hormone in Einklang kommen, also ich hätte nichts dagegen, es ist ja schon eine Ewigkeit her und es ist nicht einfach sie beim täglichen stillen zu beobachten und teilweise auf die eigenen Kinder eifersüchtig zusein, die an ihren prallen Brüsten hängen.Meine Frau zieht sich immer mehr zurück und schickt oft ihre Mutter nachhause, weil sie einfach alleine sein möchte. Sie möchte alleine sein, obwohl sie nie alleine sein kann, Ella und Leo sind immer bei ihr und sie kann nicht einfach kurz verschwinden, einen freien Kopf bekommen. Dann hatten wir das Problem das ihre eigene Muttermilch nicht für beide Kinder reichte, sie hatte viel Milch, aber nicht soviel das beide satt wurden. Die Kleinen werden größer, ihr Bedarf erhöht sich um alle Nährstoffe zubekommen, also reichte Lou ihre Milch nicht mehr ganz aus. Uns wurde empfohlen Babymilch hinzu zu füttern, damit die Kinder satt werden und alle Nährstoffe bekommen. Es sollte auch eine Erleichterung für Lou werden, aber für sie war es eine totale Überforderung ihrer Muttergefühle, sie hatte das Gefühl, den Babys nicht gerecht zu werden, davor hatte sie immer Angst. Sie konnte es verstehen das es nötig und wichtig für die Zwillinge ist, aber die ersten drei Tage hat sie immer dabei geweint und konnte sich kaum beruhigen. Sie stillt die Kleinen, quasi die Vorspeise und dann die andere Milch als Hauptgang. Wir brauchen alle noch unsere Zeit, um eine geregelte und strukturierten Alltag zubekommen, jetzt ist es alles andere als geregelt. Trotzdem kann ich mir nichts schöneres vorstellen als wir als Familie! Es gibt nichts schöneres, mit unseren Zwillingen in der Nacht im Bett zu liegen, Ihnen beim nuckeln zuzuhören und ihren Griff um mein Finger zu spüren, es gibt nichts schöneres als um den Phönixsee spazieren zugehen, es gibt nichts schöneres als ein lächelndes Baby vor einem und im nächsten Moment ein spucken der Milch, auf das frisch angezogene Oberteil. Es gibt nichts schöneres als frisch gebadete Babys! Es gibt nichts schöneres, als wenn sie sich beruhigen, wenn man sie an den Oberkörper drückt. Was soll ich sagen, es gibt nichts schöneres als meine eigene Familie!
Da gibt es noch unsere Katze, die ein sehr wichtiger Teil von uns ist und langsam die ganze Wahrheit realisiert, das wir nicht mehr zu dritt sind. Sie dachte wohl, das unsere Zwillinge nur zu Besuch waren, wie Nelly! Aber sie liebt unsere Kinder, jede Nacht schläft sie lieber vor der Tür des Kinderzimmers auf dem Boden, als in ihrem Körbchen. Wir hatten irgendwann Erbarmen mit ihr und stellen jeden Abend Ihr Körbchen vors Kinderzimmer! Cat ruft uns schon bevor die Kleinen weinen und wir es vom Babyphone mitbekommen. Cat ist es auch, die mir mit ihren Blicken zeigt, Lou geht es heute nicht gut. Ich bin froh das sie auf Lou aufpasst, sie ist zwar nur eine Katze, aber es beruhigt mich zu wissen, das sie dieses Feingefühl beherrscht! Dieses Mistvieh tut immer so als würde sie mich nicht leiden können, aber sie liebt mich und ich liebe sie.
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Hallo meine Lieben, heute mal eine Sichtweise von Cat, hoffentlich ist es nicht zu albern und übertrieben 🙈🙈🙈
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The art of eye contact
RomantikIn dieser Geschichte geht es um Lou, sie ist für ein Jahr nach Thailand ausgewandert um ihren Traum von Freiheit zu leben! Die Zeit dort vergeht viel zu schnell, zurück in Deutschland wird sie schneller als ihr lieb ist, in die Realität zurück geho...