Kapitel 180

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Roman

Ich werde wach, die Sonne wirft ihre strahlen in unser Zimmer. Lou schläft neben mir tief und fest, ich schaue auf meine Uhr die auf dem Nachttisch steht, sehr überrascht davon das wir tatsächlich schon acht  Uhr haben und keiner der Zwillinge zu hören ist und sie wirklich noch schlafen. Ich kann mich überhaupt nicht mehr dran erinnern wann ich das letzte mal so lange geschlafen habe. Ich stehe vorsichtig auf um nicht Lou zu wecken, ich gehe aus dem Schlafzimmer um nach unseren Kindern zu schauen, von weitem höre ich sie schon, wie sie miteinander kommunizieren und irgendwelche Laute  von sich geben. Ella quietscht auf und Ihr Bruder Antwort mit einem gebrabbel, ich beobachte beide von der Tür aus und es ist sehr interessant Ihre Gesichtsausdrücke zu sehen bei ihrer eigenen Unterhaltung. Ella streckt sich und Leo versucht seine Faust in sein ganzen Mund zu stecken, was ihm auch teilweise gelingt. Als sie mich dann entdecken, fängt Ella sich freudestrahlend an zu bewegen und ihre Hände und Beine strampeln hin und her, Leo holt seine Hand aus seinem Mund heraus, sein Gesicht ist total nass von seiner Spucke und schaut an mir vorbei, in der Hoffnung seine Mama steht hinter mir. Alls er seine Mama nirgends entdecken kann, gibt er sich mit mir zufrieden und begrüße mich mit einem quietschenden lächeln. „Guten morgen ihr zwei! So gut drauf und kein Hunger heute morgen? Wer weiß wie oft ihr heute Nacht wach wart" Ella streckt  sich mir entgegen in der Hoffnung ihr Papa holt sie raus, was ich natürlich auch mache. Ich knutscht mein Sonnenschein erst einmal ab, wer so süß einen am frühen Morgen begrüßt, kann einfach nur geknutscht werden. Mit Ella im Arm, gehen wir zu Leo der auch erwartungsvoll uns anblickt,  mein kleiner Mann bekommt auch erst kleine küsse auf seine Nase und die roten Bäckchen. Dann nehme ich auch ihn hoch, noch sind die zwei so klein, das ich beide gleichzeitig in meine Arme nehmen kann. Mit meinen Babys im Arm gehen wir Richtung  Schlafzimmer, im Flur kommt uns Cat entgegen, sie ist schon sehr hungrig und möchte eigentlich das ich ihr folge um sie zu füttern. „Du musst dich noch gedulden Fräulein, außerdem kannst du es vertragen nichts zu essen, du kleines fettes Ding!" Cat versteht die Beleidigung, richtet ihr Kopf nach oben, mustert mich von oben nach unten an, dreht sich mit erhobenem Schwanz und Kopf um und geht während sie was vor sich miaut weg. Als wir drei die Schlafzimmertür reingehen, schaut unsere Mama  durch die vielen Kissen hindurch uns an und strahlt mit der Sonne um die Wette! „Guten morgen Mami!" Rufe  ich noch sehr leise meiner Frau zu, Leo dreht sein Kopf in ihre Richtung und kann es kaum abwarten zu ihr zukommen. Lou streckt ihre Arme um ihn mir abzunehmen , „Guten morgen ihr süßen! Wie gut das Papa so starke Arme hat und euch gleichzeitig tragen kann" während sie das sagt, spitzt sie ihre Lippen zu einem Kussmund und möchte von mir geküsst werden, ich lasse sie natürlich nicht warten, setzte mich aufs Bett und küsse sie. Nach einer kurzen kuscheleinheit im Bett und das offensichtliche vor unserer Tür hin und her laufen von Cat, zeigt sich der Hunger von Leo und Ella. Ich füttere Cat, mache uns Frühstück, Lou kümmert sich um die Kinder und bald müsste auch Lissy kommen um Cat abzuholen. Wir haben zwar kein Zeitdruck um hier wegzukommen, aber zu spät wollten wir auch nicht los.

Es klingelt an der Tür, Lissy und Nelly kommen um Cat abzuholen, Nelly stürm auf ihre Tante die gerade die Wickeltasche packt „Tante Lou, Tante Lou ich schlafe heute bei Oma Lissy und wir gehen morgen in den Zoo!" kommt aus ihr voller Aufregung rausgeschossen. Lou hebt Nelly hoch, drückt sie ganz feste und streicht Nellys verwuscheltes Haar nach hinten „hallo mein Schatz, das hört sich sehr gut an, von Oma bekommst du bestimmt auch ein Eis" Nelly reißt ihre Augen auf und grinst übers ganze Gesicht. Während Lou Nelly die Haare zu einem Zopf bindet, widmet sich Lissy unseren Zwillingen, sie ist traurig dass sie sich mindestens zwei Wochen nicht sehen werden. Nach ein paar Tagen in der Schweiz wollten wir nach Italien um dort etwas zu entspannen und Urlaub zu machen. Im Rückweg von Italien wieder zu meiner Familie, meine Großmutter hat Geburtstag und feiert diesmal ganz groß, da dürfen wir natürlich nicht fehlen. Meine Schwiegermutter hat uns ein paar Leckereien für die Fahrt mitgebracht, als ob wir unterwegs verhungern würden, dann schaut sie mich prüfend an „bist du ausgeschlafen Roman? Hast du euer Auto vorher kontrolliert, ist genug Luft in den Reifen, wie sieht es mit dem Ölstand aus, sind die Bremsen in Ordnung und fahr bloß nicht schnell" mahnt Lissy mich, ich nicke bei jeder ihrer Frage „jawohl, alles kontrolliert und erledigt" ich stehe da wie ein Soldat, der Antwort leisten muss! Meine Lou kommt lachend zu mir, drückt mein Mund zusammen, das meine Lippen merkwürdig zusammengepresst sind und zieht mich mit gedrücktem Mund an sich und knutscht mich ab. „Mama du fragst sowas Roman, er ist die Vorsicht in Person! Ich hoffe wir sind bis morgen bei seinen Eltern, so langsam fährt er!" sagt sie das während sie mich immer wieder knutscht. Ich nuschle so weit es mir möglich ist, mit gepressten Lippen „ich halte mich nur an die vorgegebene Geschwindigkeit" Lou lächelt mir auf die Lippen, weil sie weiß das dieses Tempo einfach minus zwanzig km/h bedeutet! Nun heißt es Abschied nehmen von Cat, sie möchte ihre Traurigkeit nicht unbedingt zeigen, wir denken sie ist hin und her gerissen mit ihren Gefühlen, sie freut sich auf Ruhe, aber sie wird uns sicher genauso vermissen, wie wir sie. Während Lissy sich um die Zwillinge gekümmert hat, haben wir uns um alles andere gekümmert, so das wir alle gemeinsam rausgehen und jeder zu seinem Ziel fährt. Ich schnalle Ella und Leo an, die schon fleißig am Gähnen sind und Lou verabschiedet sich von Nelly. Wir setzten uns endlich in unser Auto, schnallen uns an, Lou und ich schauen uns an „Taschen, Geldbörse, Handys, Pässe, Babys! Wir haben alles!" versichert sie sich noch einmal und schaut dabei nach hinten, ob die Kleinen gut liegen. Ich nicke ihr zu, starte den Motor „es kann losgehen" sie beugt sich zu mir und mit einem Kuss kann das Abenteuer, erste Reise als Familie losgehen.

Die Fahrt läuft richtig gut, wir bleiben immer mal stehen, sobald die Kleinen meckern laufen wir eine Runde oder sie essen was. Während Lou die Babys stillt, versorge ich sie mit Kleinlichkeiten und übernehme das wickeln. Wir haben uns wohl den besten Zeitpunkt der Reise ausgesucht, es gibt kaum Staus und wir kommen voran. Als wir endlich in der Schweiz ankommen und die ersten Berge zusehen sind, halten wir an und bleiben stehen. Es fühlt sich immer wieder mächtig an, diese Riesen Berge vor sich zusehen, dann merke ich immer wieder wie sehr ich meine Heimat vermisse. Lou nimmt meine Hand „komm lass uns eine Runde laufen" wir holen unsere Babys aus dem Auto, die sehr munter und ausgeschlafen wirken. Ich bin glücklich das ich Ihnen diese wunderbare Natur und ihre zweite Heimat zeigen kann! Wir laufen an einem kleinen Weg entlang, genießen die Luft und die Ruhe, hinter uns sind zwei Kühe, ihre Glocken klingeln bei jedem Schritt und Senkung ihrer Köpfe, die nach Futter suchen. Wir bleiben an einer Bank stehen, setzten uns auf diese, Lou lehnt ihr Kopf auf meine Schulter, Ella ist  auf ihrem Schoß und ich habe Leo bei mir, sie atmet einmal ganz tief durch, nur noch das klingeln der Glocken und das Rauschen eines Flusses ist zu hören. Ich schaue mich um, sehe die Berge vor mir, weite grüne Wiesen mit Gänseblümchen drauf, dann schaue ich auf Leo, der wieder versucht seine Hand in sein Mund zu stecken, Ella wie sie die Kühe beobachtet und meine Frau mit ihren rosa Wangen, dem offenen Haar was im leichten Wind sich bewegt und süßlicher Duft in meine Nase steigen lässt. Kann ein Mann glücklicher sein als ich es bin? Ich bin gesegnet mit einer wunderbaren Familie, das ist es was ich mir immer gewünscht habe und ich habe mehr bekommen, als ich es mir erträumt habe!

„Lou" flüstere ich, „hmmm" kommt seufzend von ihr „ich bin glücklich! Du hast mich mit allem überwältigt, ich werde euch lieben, lebenslänglich!" sie hebt ihr Kopf, schaut mich an mit ihren wunderschönen braunen Augen, ihre Lippen nähern sich meinen und wir küssen uns. Total vertief in diesem Moment und vergessen was rund um uns ist, werden wir herausgeholt mit einem kreischen, wir hören auf uns zu küssen, schauen unsere Kinder an, die uns beobachten, Lou lächelt „und wir lieben dich Roman, lebenslänglich!"

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt