The art of eye contact

Kapitel 138

Roman

Zu meinem heutigen Plan gehört es das ich die Nacht nicht bei ihr übernachte, keine Ahnung warum, aber ich habe die Befürchtung das sie sofort meine Aufregung bemerken würde und dann löchert sie mich bestimmt und ich kann ihr dann nicht widerstehen und würde mich verraten. Die ganze Vorbereitung währe umsonst gewesen, schon direkt als sich alles im Kopf befestigt hat und ich alles in Bewegung gesetzt habe, konnte ich es kaum zurückhalten und hätte mich fast verraten. Wer kennt das nicht, man hat ein Geschenk und freut sich darüber, überhaupt auf die Idee gekommen zusein und möchte es am liebsten direkt preisgeben um die Freude des beschenkten im Gesichtsausdruck zusehen, das ist viel schöner als beschenkt werden. Da Lou mein Geschenk für Zukunft ist, sollte sie immer wissen wie besonders sie für mich ist.

Alle Pläne stehen, ich weiß schon wie, wann, und wo, nur wie bekomme ich sie jetzt in ihre Wohnung und eigentlich die wichtigste Frage ist, ob sie entbehrlich ist und keiner Wichtigen Termine ansteht für diesen Montag. Der einzige der mit helfen kann ist Marc, nur habe ich zu meinem Unverständnis keine Handynummer von ihm. Wenn ich recht überlege von niemandem aus ihrer Familie, wenn mal was sein sollte könnte ich keinen erreichen. Das einzige was mir wohl bleibt ist in der Firma anzurufen. Ich wähle die Nummer und Frau Müller geht ran, was mich schon erleichtert.

Roman: hallo Frau Müller, hier ist Roman Bürki.

F. Müller: guten Tag Herr Bürki. Lou ist unten im Lager, soll sie sich zurück melden.

Roman: nein ich würde gerne Marc sprechen, ist er im Haus.

F. Müller: Herr Grumbach ist in seinem Büro.

Roman: könnte sie mich mit ihm verbinden und Frau Müller, meine Freundin sollte nicht erfahren das ich mit Marc telefoniert habe.

F. Müller: ihre Freundin Herr Bürki? Das sind schöne Neuigkeiten, freut mich für sie. Ich verbinde sie mit Herr Grumbach.

Verdammt, natürlich wusste sie es nicht und ich habe wie immer ein super Händchen dafür mich zu verplappern. Meinen Kollegen habe ich es noch nicht erzählt, keine Ahnung warum noch nicht, aber es ist irgendwie witzig wenn sie ihre Sprüche reißen und absolut kein Plan haben das es meine bisher schönste Zeit überhaupt ist. Stimmt es ist meine schönste Zeit, noch nie zuvor hatte ich solche Gefühle und die Erkenntnis das wir uns bevor wir zusammen gekommen sind, auf eine ganz andere vertraute Art kennengelernt haben. Wir haben ganz andere sichten voneinander erlebt, wir müssen uns nicht erst langsam ertasten, wir kennen uns und haben auch die negativen Phasen durchlebt, bevor wir Gefühle zueinander empfunden haben, bei mir eher als bei ihr.
Ich höre Marc seine Stimme, wie er „Hallo Roman" sagt.

Roman: hallo Marc, warum habe ich immer noch nicht deine Handynummer?

Marc: bekommst du gerne, aber was verschafft mir die Ehre das du mich anrufst.

Roman; ich brauche deine Hilfe. Ist Lou Montag unentbehrlich oder darf ich sie gegen Mittag entführen, bis Dienstag Mittag.

Marc: das wird schon gehen, vermutlich weiß sie noch nichts von deinen Plänen.

Roman: ich werde sie überraschen und dafür brauch ich deine Hilfe.

Ich erzähle Marc meine Vorstellung und das was ich organisiert habe. Marc und ich bereden einige Details und wir planen gemeinsam, wie wir Lou in ihre Wohnungen bekommen. Marc fragt Lous Mutter wegen  Cat und schneller als gedacht, haben wir für alles eine Lösung gefunden. Planen und sich alles vorstellen ist eine Sache, aber da gibt es eine Person die mitmachen muss, ohne zu wissen das sie die Hauptrolle spielt. Ich finde es auch super das Lissy Lous Mutter sofort ihre Unterstützung angeboten hat und sich um Cat kümmert. Sie wird sie heute Abend abholen, bis morgen Mittag, im Rückweg werden wir sie von ihr holen. Ob Cat mir das jemals verzeiht wenn sie dahinter kommt, dass ich dran schuld bin, dass sie auswärts übernachten muss. Gerade wo es so gut zwischen uns läuft, möchte ich keine Auseinandersetzung mit ihr riskieren, aber heute geht es halt nicht anders.

Um halb vier bekomme ich eine Nachricht von Marc.

Hey Roman, Aktion läuft und der Vogel hat ein Abflug gemacht 😂😂 euch viel Spaß ✌🏻

😂😂😂 mein Vogel kommt geflogen 😂😂Danke Marc für dein Hilfe, hoffentlich stürze ich nicht mit meiner Aktion ab 🙈

Ich gebe dem Boten bescheid, dass er ungefähr in einer halben Stunde das Paket abgeben kann. Kaum aufgelegt, bin ich total nervös und angespannt wie sie das alles aufnehmen wird. Wie wird die reagieren, was wird sie denken und macht sie überhaupt mit? Aber daran zweifle ich überhaupt nicht, sicher wird sie sich freuen und genauso aufgeregt sein wie ich. Ich telefoniere noch etwas herum, um sicher zugehen das alles so abläuft wie geplant und bloß nichts schief geht. Ich freu mich wirklich sehr auf den Moment wenn ich sie das erste mal mit dem Kleid sehe und vor allem bin ich neugierig, ob es die richtige Größe ist.

Eine Stunde bevor ich sie abholen werde, fang auch ich mich an  fertig zumachen. Unter der Dusch muss ich lachen weil ich sie förmlich vor mir sehe, wie sie sich fertig macht und immer wieder auf die Uhr schaut, Cat zwischen ihren Füssen, die um sie herum schleicht. Fertig geduscht, schnell ein Handtuch um die Hüften und dann gehe ich an mein Schrank um meine Sachen herauszuholen. Dunkelblauer Anzug mit weißem Hemd, schwarzen Schuhen, meine goldene Uhr, umso näher die Zeit zum losfahren kommt, umso mehr werde ich nervös. Ich trockne mein Körper, Creme mich ein und zieh mir meine Shorts an. Vor dem Spiegel in Bad föhne ich meine Haare und Gel sie mir zurecht. Ich zieh meine Sachen an, dann meine Schuhe, mit einem Tuch reibe ich über die Schuhe damit sie wirklich sauber sind. Ein letzter Blick in den Spiegel, zwei Spritzer Parfüm und dann gehe ich in die Küche um die Rosen für sie mitzunehmen.

Ich fahre in ihre Wohnung, ihr Auto steht auf ihrem Parkplatz, also ist sie nicht einfach abgehauen, das ist beruhigend zu wissen. Ich Steig in den Aufzug und fahre hoch in ihre Etage. Der Aufzug hält und ich laufe an ihre Haustür, vor der Tür richte ich ein letztes Mal mein Jackett, ziehe an den Ärmeln vom Hemd, schaue mich soweit es geht von unten nach oben an, dann einmal tief ein und ausatmen, bis ich dreimal an ihrer Tür klopfe. Mit schnell schlagendem Herz warte ich auf eine Reaktion, aus dem Flur entlang höre ich das klacken ihrer High Heels wie sie Richtung Tür kommen und immer lauter werden.

Die Tür geht auf und da steht sie in einem Traum von rot, ihr Anblick raubt mir den Atem. Ich mustere sie mit meinem Blicken, sie ist so wunderschön, sie beherrscht mich mit ihrer Anmut. Sie lächelt verführerisch und geheimnisvoll.

Cat steckt ihr Kopf von weitem in meine Richtung und läuft dann langsam zu Lou und stellt sich neben sie mit wedelnden Schwanz. Ich schau sie auch an und zwinkre ihr zu, uninteressiert und genau mit dem wissen das ich Frauchen nicht mehr heute zurück bringe, dreht sie sich um und läuft in die Wohnung.

Wir stehen im Aufzug nebeneinander, unsere Hände ineinander verkeilt und sie dreht ihr Kopf in meine Richtung

Lou: wirst du mir verraten was du mit mir vorhast?

Roman grinsend: du musst nich warten, sonst wäre es doch keine Überraschung.

Bevor wir in mein Auto einsteigen, schaut sie hoch in den Himmel, wo die vielen Millionen Sterne leuchten.

Lou: wie schön der Himmel heute wirkt, alles strahlt förmlich.

Roman: sie begleiten uns durch die Nacht.

Wir steigen in mein Auto ein, sie sieht mich neugierig an und schaut etwas ernster. Dann kommt sie mir näher, streichelt mein Gesicht, küsst mich ganz sanft.

Lou: Roman irgendwie ist das alles zwischen uns zu perfekt, es läuft alles gut und ich habe Angst das irgendwas passiert, weil ich es einfach nicht glauben kann, das es so eine Liebe und so ein Mann wie dich gibt.

Roman: du solltest nicht so denken. Es wird nicht immer alles zwischen uns perfekt sein, auch werden wir bestimmt Auseinandersetzung haben, wir sollten einfach genießen was wir haben. Nicht jeder hat so ein Glück wie wir, das perfekte Gegenstück zu finden.

Lou: du hast recht!

Roman: Lou schenk mir dein Lächeln und ich schenk Dir mein Herz.....