Kapitel 72

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Roman

Ein nervtötender Wecker holt mich aus meinem schlaf heraus. Ich zwinge mich meine Augen zu öffnen, ich muss an meinem ersten Urlaubstag zu früh aufstehen, weil ich an den Flughafen muss um zu meiner Familie zu fliegen. Ich habe kaum geschlafen heute Nacht, gestern Abend war Lou bei mir, wir hatten ein paar unglaubliche Stunden, dann ist sie einfach nach Hause gefahren. Wie hätte ich da in ruhe schlafen können,  in meinem Schlafzimmer war ihre Hitze noch zu spüren, ihr Duft war in den Kissen und an meiner Bettdecke, egal wie rum ich mich auch drehte um mein schlaf zu finden, war sie bei mir, ich roch sie und konnte nicht einfach loslassen.  Auch jetzt, nehme  ich mein Kissen und ich rieche sie, ich vergrab mein Gesicht im Kissen und plötzlich breiter sich ein grinsen in meinem Gesicht. Wir haben miteinander geschlafen, ich habe es genossen und das kann mir keiner mehr nehmen. Ich springe Schwerenherzen vom Bett auf, ich muss noch duschen bevor ich los muss.

Nach der Dusche stehe ich vor dem Spiegel und sehe auf meiner Schulter ein Fleck, bei genauerer Betrachtung merke ich erst das es ein Knutschfleck ist. Ich habe überhaupt nicht gemerkt wann sie das gemacht hat, sie hat ihre Spuren hinterlassen und jetzt bin ich irgendwie stolz drauf. Ich mach schnell noch mein Bett, hoffentlich verfliegt ihr Duft nicht bis ich ich wieder komme, aber viel Hoffnung habe ich nicht. Ich schau auf mein Handy ob sie mir eventuell geschrieben hat, aber da ist leider nichts. Ob ich ihr schreiben soll? Aber was soll ich ihr schreiben, ich überlege kurz, denke mir ein paar Sätze aus, wie „guten Morgen, ich wünsche dir einen schönen Tag" oder „ich fahr jetzt an den Flughafen, bis bald" und noch so banale Sätze, aber passt das nach dieser unglaublichen Nacht? Vielleicht denkt sie dann, „was soll das, wir hatten sex und er geht nicht drauf ein, ist es ihm egal?" aber wenn ich dann was über unser Beischlaf schreibe, ist es auch merkwürdig. Ich kann es nicht riskieren, das irgendwas falsch verstanden werden kann, also lass ich es einfach sein. Vielleicht schreibt sie mir später.

Ich Lande am Flughafen Zürich, mein Bruder wollte mich abholen und kein Marco weit und breit zu sehen! Hat der Kleine Zwerg mich vergessen oder hat ihm seine Unpünktlichkeit wieder eingeholt. Mein Bruder hat immer schon ein Problem zeitig da zu sein, aber gestern hat er mir versprochen pünktlich zu kommen, weil ich keine Lust habe am Flughafen zu warten. Ich ruf ihn an und sein Handy ist aus, na super das auch noch. Ich ruf mein Vater an um zu fragen ob Marco schon überhaupt los ist oder ob er mich vergessen hat, mein Vater versucht mich zu beruhigen, Marco wäre schon längst unterwegs. Meine Laune verschlechtert sich von Minute zu Minute. Da er sein Handy aus hat, kann ich ihm noch nicht einmal sagen, das ich in einem Café warte, also heißt es stehen bleiben und warten. Immer wieder schau ich auf mein Handy und Fluche innerlich, nach einer halben Stunde Verspätung, kommt er schon von weitem angesprintet, ich gebe ihm ein Zeichen mit der Hand, wo er bleibt und Rolle mit den Augen.

Marco: sorry wirklich, es tut mir leid, ich bin aber diesmal nicht schuld an der Verspätung.

Roman: klar wie immer, das ist immer die gleiche Antwort von dir!

Marco: ich stand im Stau. .

Roman: und dein Handy Marco? Was ist damit?

Marco: Akku leer und Kabel vergessen. Ich bin doch jetzt da, beruhig dich doch bitte.

Ich schnapp mir mein Koffer, er nimmt eine Tasche und ich stampfe total genervt Richtung Parkplätze. Ohne miteinander zu reden folge ich ihm zum Auto, schmeiß mein Koffer in den Kofferraum und setzt mich ins Auto.

Marco: es tut mir wirklich leid Roman.

Roman: ist schon klar, ich wollte nicht warten! Du hättest doch einfach früher fahren können, du weißt doch wie voll es auf den Straßen ist an Feiertagen!

The art of eye contactWo Geschichten leben. Entdecke jetzt