The art of eye contact

Kapitel 133

Roman

Mitten in der Nacht werde ich durch mein zuckendes Bein wach, als würde ich in ein Loch fallen. Als ich nach ein paar Sekunden registriere was das gerade war, schiebe ich meine Hand zu anderen Seite des Bettes hin um nach Lou zugreifen. Aber die Seite ist leer und ich reiße meine Augen auf, sie ist noch nicht da, ist es nicht schon viel zu spät. Ich hoffe es nichts passiert, direkt gehen mir ganz viele unangenehme Gedanken durch den Kopf. Ich nimm mein Handy in die Hand um zu sehen ob sie mir geschrieben hat. Sie hat mir tatsächlich
eine Nachricht geschickt, sie kommt nicht und muss nachhause. Ich lache, wollte sie ihre Katze doch nicht alleine lassen. Dann wird es wohl eine Nacht ohne sie werden. Ich versuche meine Augen zu schließen und zu schlafen, aber es funktioniert einfach nicht, es fehlt was. Sie fehlt mir einfach, ich weiß das sie gerade gegenüber vom See schläft, eigentlich zu nah um nicht bei mir zusein. Ich habe mich an ihren Körper sosehr gewöhnt, dass ich keinen Schlaf finde und auch nicht möchte. Kurzerhand entschließe ich mich zu ihr zufahren, wenn sie schon nicht kommt, dann muss ich zu ihr. Ich stehe auf und zieh mich schnell an, als ich runter zu meinem Auto laufe, spüre ich die kalte Luft von draußen, ich bin aus meinem warmen Bett ausgestiegen, um jetzt diese Kälte zu spüren, das ist schon sehr fies. Aber für meine Lou lohnt es sich, gleich darf ich mich zu ihr an ihren warmen Körper legen, da wird die Kälte schnell vergessen sein.

Ich öffne ganz leise ihre Haustür, ich möchte sie nicht wecken, durch die Dunkelheit tapse ich wie Cat durch ihre Wohnung. Sie liegt in ihrem Bett und Cat bei ihr, Cat hebt kurz ihr Kopf, schaut mich mit ihren Katzenaugen an, wie Gläsern sie in der Dunkelheit wirken ist schon unglaublich. Ganz vorsichtig lege ich mich ins Bett und drück mich an sie, umgreife sie mit meinem Arm, sie ist so schön weich und strahlt viel Wärme aus. Plötzlich spüre ich Cat ihre Zunge an meiner Hand, sie leckt dreimal dran und dann legt sie sich wieder hin. Ich bin gerade etwas verwundert, hat sie mich begrüßt oder dachte sie es ist Lou ihre Hand. Mit Lou ihrer beruhigenden Atmung und Brustkorb Bewegung, schlaf ich sehr schnell ein.

Am nächsten morgen werde ich durch Lou ihre Bewegung wach, sie möchte sich wieder wie gestern  wegschleichen, nicht heute und nicht mit mir, denke ich! Ich halte sie fest und zieh sie zu mir. Ich möchte noch etwas Zeit mit ihr im Bett verbringen und das sage ich ihr dann auch.

Roman: nicht aufstehen, fünf Minuten noch

Lou: ich muss aufstehen

Roman: bitte nur fünf Minuten

Lou reißt sich von mir los, ohne dabei mich anzuschauen. Ich bin total geschockt und weiß nicht was los ist. Ist sie sauer auf mich, warum reagiert sie so, hätte ich nicht kommen sollen? Ich dachte sie freut sich! Mit einer strengen und bestimmenden stimme sagt sie „ich muss arbeiten" .

Ich setzte mich auf, nehme ihre Hand, so einfach lass ich mich nicht wegschieben.
Ich frag sie was los ist, als ich dann Pinya ihren Namen höre, wird mir sofort klar, Daniel konnte einfach seine blöde Klappe nicht halten. Lou setzt an mir was zusagen und plötzlich fängt sie an zu weinen, es schmerzt sie so zusehen, sie hält ihre Hand vors Gesicht um ihre Traurigkeit vor mir zu verbergen. Ich rutsche zu ihr rüber und nehme sie in die Arme, ihr Körper zittert leicht und ihr Tränen werden immer mehr. Es tut mir so leid wenn ich dran schuld bin, das es zwischen ihr und Pinya Ärger gab, weil ich Daniel von uns beiden erzählt habe, obwohl wir es gemeinsam machen wollten. Aber was kann so schlimmes passiert sein, das Lou so bitterlich weint? Es dauert lange bis ihr schluchzen leiser wird, ich streiche über ihre Haare und dann nehme ich ihr Gesicht zwischen meine Hände und schau sie an.

Roman: beruhig dich bitte, was genau hat sie gesagt das du so aufgewühlt bist?

Lou: sie hat mich verurteilt weil ich mich neu verliebt habe! Sie hat gehofft das ich mit Jeff wieder zusammenkomme. Das ich ihm keine Chance gegeben habe. Sie behauptet sogar, ich würde mich mit dir von ihm ablenken. Sie möchte nicht das ich mit dir glücklich bin. Sie kann sich nicht vorstellen das ich ihn nicht mehr so liebe, wie ich dich liebe!