Ich drücke die Klingel, warte und es tut sich nichts! Vielleicht hat er es nicht gehört, ich drücke und drücke verzweifelt immer wieder die Klingel. Er macht nicht auf, er ist nicht da, was habe ich auch erwartet, es ist Weihnachten und er ist bestimmt bei seiner Familie! Oder hat er mich gesehen und macht aus diesem Grund nicht auf, ich schaue um mich herum, ist hier eine Kamera oder hat er mich aus dem Fenster heraus schon gesehen. Warum sollte er das machen, er ist einfach nicht zuhause. Ich stell mich vor die Tür und warte, was soll ich als nächstes tun, ein Hotel suchen bevor es ganz dunkel wird oder warten und hoffen das er kommt, es ist aber sehr kalt. Dann öffnet sich die Haustür, ein Pärchen kommt raus, dass ist meine Gelegenheit, ich dräng mich rein und frage das Pärchen ob sie Jeff kennen und wissen wo Jeff seine Wohnung ist. Die Frau fragt mich wer ich bin, ich sage ihr „eine Freundin aus Deutschland" ihr Freund sagt, „ganz oben die letzte Wohnung rechts". Ich bedanke mich und laufe die Treppen mit meinem Koffer hoch, es ist anstrengend die vier Stockwerke mit dem Koffer und der Müdigkeit in den Knochen. Seine Wohnung finde ich sehr schnell, stell mich vor seine Tür und klopfe an dieser, obwohl ich weiß das er nicht zuhause ist. Mein Kopf lehne ich an die Tür und flüstere vor mich hin „wo bist du Jeff, sehe ich dich noch?" dann schau ich mich um und lass mich auf den Boden rutschen, ich setzt mich vor die Tür zwischen den Rahmen. Meine Beine winkle ich an und leg mein Kopf auf meine Arme, die ich auf meine Knie gelegt habe, plötzlich fange ich an zu weinen, aus Erschöpfung, Traurigkeit und Angst ihn nicht sehen zu können. Wer weiß wo er genau ist und ob er Urlaub macht, ich weiß überhaupt nichts von seinen Plänen. Ich brauche lange bis ich mich beruhige, es ist kalt und ich bin müde, zitternd vor Kälte schlaffe ich irgendwann auf dem Boden sitzend ein.
Ich weiß nicht wie lange ich hier schon sitze und schlafe, plötzlich spüre ich ein streichen über meine Haare, ich versuche langsam meine schweren Augen zu öffnen, bevor ich sie ganz aufmachen kann rieche ich ihn schon, ein kribbeln entsteht auf meinem Kopf, meine Haarspitzen schmerzen. Ich hebe mein Kopf, drehe mich mit meinem Kopf in seine Richtung, da ist er mein Jeff, mit einem Lächeln in der Dunkelheit, hockend vor mir, man sieht das er draußen aus der Kälte kommt, seine Nase und die Wangen sind rot, seine Augen Gläsern, als ob er fast weinen muss. Er hört auf mich zu streicheln, reicht mir die Hand, bevor ich ihm meine Hand reiche, Fall ich ihm in die Arme, aus Erleichterung ihn wieder zu sehen, aus Freude das er nicht einfach zurück gegangen ist. Mein Kopf vergrabe ich in seiner Halsbeuge und weine, meine ganzen durcheinander Gefühle sprudeln einfach aus mir heraus. Ich spüre seine Kalte haut an meinem Gesicht
Jeff: pssssscccchhhttt Lou, es ist alles gut. Komm, lass uns aufstehen und reingehen, es ist kalt hier draußen und du bist durchgefroren.
Lou: lass mich bitte nicht los.
Jeff: nein, versprochen werde ich nicht.
Er hilft mir aufzustehen, es fällt mir sehr schwer, meine Knochen schmerzen vor Erschöpfung und Kälte, meine Beine sind wackelig vor Aufregung. Er stütz mich, öffnet die Tür, mit einer Hand zieht er mein Koffer rein und mit die andere Hand ist um meine Hüften geklammert. Wir setzten uns auf seine Couch, er hilft mir meinen Mantel und die Stiefel auszuziehen, dann holt er eine Decke und umwickelt mich mit dieser. Er nimmt mich in die Arme und reibt an der Decke, weil ich zittere vor Kälte.
Jeff: wie lange wartest du schon auf mich?
Du bist so durchgefroren.Lou: ich glaube seit halb fünf.
Jeff: wassss, so lange schon. Hätte ich gewusst das du kommst, ich wäre....
Bevor er weiter sprechen kann unterbreche ich ihn.
Lou: wie denn, wie hätte ich Dir Bescheid geben können? Du reagierst auf keine Nachrichten auf überhaupt nichts von mir. Wie hätte ich es dir sagen sollen? Ich musste einfach kommen, ich vermisse dich und ich, ich liebe dich Jeff. Egal wie sehr du mich zurück weist, ich liebe dich!
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The art of eye contact
RomanceIn dieser Geschichte geht es um Lou, sie ist für ein Jahr nach Thailand ausgewandert um ihren Traum von Freiheit zu leben! Die Zeit dort vergeht viel zu schnell, zurück in Deutschland wird sie schneller als ihr lieb ist, in die Realität zurück geho...