Ein letztes Mal drücke ich Roman, bevor wir losfahren um mich umzuziehen. Er steht vor mir und lächelt, mit einer Hand streicht er mir über mein Gesicht „ich freu mich schon, du wirst wunderschön aussehen! Nicht das du jetzt denkst, dass ich dich nicht jetzt schon...." ich stoppe ihn mit einem Kuss und lächle „ich weiß was du meinst, ich liebe dich" ich löse mich von ihm und laufe Richtung Auto, wo Pinya und meine Mama schon ungeduldig auf mich warten. Auf dem Weg zum Hotel, wo mein Kleid schon wartet angezogen zu werden, bin ich sehr erfreut nervös, endlich darf ich mein Kleid anziehen und es Roman präsentieren. Wie lange ich schon auf diesen Moment gewartet habe, einfach viel zu lange.Ich sitze vor dem dem Spiegel und schau mich an, ich muss meine Lippen etwas nachziehen, meine Mama schminkt sich auch einwenig, die Friseurin kommt um mein Haar noch etwas nachzubearbeiten.
Während wir dort sitzen, erzählt mir meine Mutter wie es bei ihr am Hochzeitstag war und wie unglaublich hippelig sie war, weil sie den bestausehensten Mann auf Erden heiratete. Ich muss schmunzeln bei dem Gedanken, das sie es kaum abwarten konnte, meinen Vater zu heiraten. Immer wieder beobachte ich wie meine Mutter ihre Augen sich auf mich richten und sie nachdenklich wirkt, an was sie jetzt wohl denkt würde mich interessieren, fragen möchte ich aber auch nicht. Wenn sie an Leo denken sollte, wäre es für mich zu emotional und ich müsste bestimmt weinen, weil eigentlich Leo heute meine Gedanken beherrscht. So präsent wie er im Moment in meinem Kopf geistert, hatte ich das seit Jahren nicht mehr.
Nun ist es an der Zeit mein Kleid anzuziehen, mein Magen rumort als würde gleich ein Vulkan ausbrechen, so unglaublich emotionsgeladen fühle ich mich. Als der kalte Stoff des Kleides mein Körper umhüllt, muss ich schwer schlucken und aufpassen nicht in Tränen auszubrechen. Pinya und Mama zupfen am Kleid, das alles ja so sitz wie es sein soll, unter Begutachtung und zustimmenden Blicken von Ihnen, Scheine ich fertig zusein. Ich drehe mich zum Spiegel, um mich selbst davon zu überzeugen, ich stehe da und sehe eine Braut vor mir. Ich kann es kaum fassen das ich diese Braut bin, ich war noch nie ein typisches Mädchen, die von ihrer Hochzeit in vielen Jahren träumte, oder eine Vorstellung hatte, wie es sein sollte. Aber heute stehe ich hier und weiß, so hätte ich es mir bestimmt vorgestellt. Im Spiegelbild sehe ich plötzlich meine Mutter mit genicktem Blick und sich eine Träne wegwischen. Ich drehe mich zu ihr und mache ein paar Schritte ihr entgegen. Dieser merkwürdige Knoten in mir, seit dem Traum mit Leo möchte gelöst werden. Ich wollte nicht an diesem Tag bei meiner Mutter, Leo erwähnen, aber mit irgendjemanden musste ich jetzt plötzlich reden. Wer würde mich besser verstehen als meine Mutter, auch wenn ich vorhin noch Angst hatte mit ihr darüber zureden. Ich nehme meine Mutter in die Arme
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The art of eye contact
RomanceIn dieser Geschichte geht es um Lou, sie ist für ein Jahr nach Thailand ausgewandert um ihren Traum von Freiheit zu leben! Die Zeit dort vergeht viel zu schnell, zurück in Deutschland wird sie schneller als ihr lieb ist, in die Realität zurück geho...